laut.de-Biographie
Eins Zwo
"Mikrofontest, eins, zwo": 1998 erhellt ein neuer Stern den Hamburger Hip Hop-Himmel. Das Duo mit dem sinnigen Crew-Namen Eins Zwo besteht aus DJ Rabauke, zuvor Tour-DJ von Fettes Brot, und Dendemann, den die Headz spätestens seit "Susanne Zur Freiheit" vom Fischmob kennen sollten.
Der Flensburger Thomas Jensen aka DJ Rabauke macht seine ersten Produktionserfahrungen mit seinem Projekt An Der Grenze. Daniel Larusso, genannt Dendemann, ist zunächst MC bei der Vorgruppe Arme Ritter. Als sich die Wege der beiden bei einem Soundcheck kreuzen, beschließen sie, gemeinsame Sache zu machen. Sie nehmen ein Demo auf und veröffentlichen Mitte 1998 eine EP namens "Sport".
Mit den vier Tracks schlagen die beiden in der Deutschrapszene wie eine Bombe ein: "Sport" avanciert zur "meistgeklauten CD '98 bei Macromarkt/HH", Eins Zwo-Lyrics verdrängen die Tocotronic-Zitate aus den Blättern der Popkultur.
Im Mai 1999 erscheint das Album "Gefährliches Halbwissen" und läutet mit abwechslungsreichen Cuts, Beats und Rap endgültig den Hip Hop-Sommer ein.
Bis zum nächsten Longplayer "Zwei" dauert es zwei Jahre, doch die Wartezeit lohnt sich. Zwar haben sich die einheimischen Hip Hop-Zeiten seit 1999 stark geändert, doch das Duo überzeugt erneut mit exquisiten Beats und "Cuts und Raps mit Wortwitz".
Besonders das Wechselspiel zwischen Cuts und Raps sucht seinesgleichen. Dendemann gibt mit den grandiosen Reimen die Richtung vor, und DJ Rabauke wühlt sich durch die gesamte deutsche Rapszene, um passende Lines zu finden. Der Einsatz jazziger Samples hebt das Duo musikalisch von der deutschen Hip Hop-Landschaft deutlich ab.
Im Frühjahr 2003 platzt überraschend eine "Bombe". Dendemann und Rabauke gehen getrennte Wege, um sich Soloprojekten zu widmen. Ob das Duo jemals wieder zusammen gefährliches Halbwissen verbreiten wird, bleibt lange im Dunkeln. Erst im Sommer 2016 tweeten verschiedene Größen im deutschen Musik- und Showgeschäft, darunter Jan Böhmermann, Casper und die Beatsteaks, den Hashtag #FreeEinsZwo in die Runde. Wer die Hoffnung auf eine Rückkehr nicht längst begraben hat, darf wieder hoffen.
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