laut.de-Biographie
Gigi D'Agostino
Als LAUT-Redakteur Alexander Cordas sich im April 2000 zu einer Würdigung von Gigis neuer Hammer-Disko-Scheibe "L'Amour Toujours" überreden ließ, konnte keiner ahnen, welche Feedback-Lawine dies in Bewegung setzen würde. Ein halbes Jahr und zahllose unflätige Beschimpfungen später lässt sich eines mit Sicherheit sagen: Gigis Fans sind die härtesten von allen.
Viel ist nicht heraus zu finden über den Mann, der die Gemüter so erregt. 1967 in Turin geboren, arbeitet Luigino Celestino di Agostino zunächst als Maurer auf der Baustelle, als Instandsetzer auf Tennisplätzen oder als Installateur. An andere Jobs will er sich heute lieber nicht mehr erinnern. 1986 beginnt er seine musikalische Karriere und sammelt erste Erfahrungen als DJ im Italo-Disco-Style. Als sein Mix "Psychodelic" in Italien plötzlich zum großen Hit wird, ergreift Gigi die Chance seines Lebens und geht nach London. In den heiligen Hallen der Weltmusikhauptstadt verfeinert er seine Technik, den Durchbruch in Deutschland bringt ihm schließlich das "Bla Bla Bla"-Zeichentrick-Männchen.
Einmal dem Volk aufs Maul geschaut, zeigt sich, dass die Geschmäcker doch verschieden sind. Was der Kritiker bemängelte, finden die Fans gerade gut. Die monotone Eintönigkeit der stampfenden Beats findet viele Freunde, außerdem seien Gigis Bässe "geil" und seine Produktion "fett", heißt es in den verschiedenen LAUT-Foren. Ein Beispiel:
"Wir sind eine Familie. Alter von 10 Jahren die Jüngste, 14 unser Sohn, 35 ich die Mutter und 38 unser Papa und wir hören den ganzen Tag alle Gigi. Zu Hause, im Auto auf Arbeit und das etwa schon vier Monate lang. Die Musik ist so gut und so schlecht wie die Musik heute zu Tage wohl sein muss, um auf den ersten Plätzen zu landen."
Im neuen Jahrtausend verliert die deutsche Öffentlichkeit den DJ langsam wieder aus den Augen, was auch mit seinen seltenen Gastspielen zusammenhängen mag: Da Gigi unter Flugangst leidet, muss er Auslandsreisen mit dem Auto bestreiten. In Italien aber ist er nach wie vor sehr populär, zumal er auf Alben und in seinen regelmäßigen Sendungen im italienischen Radio seinen zunächst recht simplen Stil mit der Zeit verfeinert.
Wikipedia zählt im Jahr 2007 acht verschiedene Projekte/Stile auf, die Gigi D'Agostino herausgebildet hat:
-Lento Violento Man (zu Beginn langsamer Stil, melodiöse Lieder, inzwischen harter Beat und Einsatz von extrem verzerrtem Synthesizer)
-La Tana Del Suono (auch langsamer Stil, teilweise Textzitate aus anderen Liedern)
-Officina Emotiva (Coverprojekt, das bekannte Lieder im LV-Stil umsetzt)
-Il Folklorista (ähnliches Coverprojekt)
-Onironauti
-Uomo Suono (harte Bässe, charakteristische Rhythmen)
-Orchestra Maldestra (harte Bässe, Melodie kommt durch "Sprechgesang" zustande)
-Dottor Dag (Lieder, bei denen Gigi selbst singt bzw. spricht, existiert inzwischen nicht mehr).
Von 2005 bis 2009 hat Gigi beim italienischen Radiosender m2o eine eigene Sendung. Neue Musik veröffentlich er nur noch selten, zu den vereinzelten Singles zählt "Hollywood", das im Frühjahr 2020 in Deutschland und Österreich gute Chartsplatzierungen erzielt.
Ende 2021 und zum Jahresanfang 2022 veröffentlich D'Agostino auf Facebook und Instagram Bilder, die ihn am Rollator zeigen. Dazu berichtet er von einer "schweren Krankheit" und einem "ständigen Schmerz", der ihm keine Ruhe lasse. Worum es sich genau handelt, verrät er nicht.
Zwei Jahre später scheint die Krankheit überwunden, jedenfalls kündigt D'Agostino im Frühjahr 2024 neue Songs und sogar einige Live-Konzerte an. Im April erscheint das gemeinsam mit Boostedkids aufgenommene "Shadows Of The Night", der Titeltrack basiert auf der Melodie von des D'Agostino-Songs "Another Way" von 1999.
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