laut.de-Biographie
Hank Williams
Seine Musik verlieh ihm bereits zu Lebzeiten einen göttergleichen Status. Sein früher Tod führt das Leben des Hiriam King Williams, der am 17. September 1923 in Mount Olive, Alabama zur Welt kommt, dann endgültig ins Reich der Legenden und Mythen. "Live Fast Die Young", diese später so oft zitierte Maxime des Rock'n'Roll nimmt bei keinem anderen als Hank Williams seinen Anfang. Sechs Jahre Ruhm, unzählige Hitsingles, haufenweise geleerte Whiskeyflaschen, tonnenweise zerlegtes Hotelmobiliar und eine zerrüttete Ehe regen naturgemäß die Phantasie der Menschen an. Aber Williams verkaufte nicht nur Schallplatten, sondern eben auch gleich noch die dazugehörige Lebenseinstellung, den way of life des Rock'n'Roll. Und so gilt Hank Williams heute wohl als der wahrscheinlich einflussreichste Musiker der frühen Popgeschichte.
In seiner Jugend kommt Williams durch Rufus Payne, der unter dem Pseudonym Tee Tot seinen Platz in der Musikgeschichte gefunden hat, mit dem schwarzen Blues in Berührung, den er später als wichtigsten Einfluss bezeichnen wird. In seinen Teenagerjahren spielt sich Williams zur lokalen Größe empor und gründet seine erste Band "The Drifting Cowboys", die regelmäßig bei einem lokalen Radiosender auftritt und die Hits der großen Country-Stars nachspielt. Doch der große Durchbruch lässt auf sich warten.
Privat hingegen läuft alles bestens. Williams trifft 1943 Audrey Mae Sheppard und schon ein Jahr darauf läuten die Hochzeitsglocken für das Paar. Um Williams Karriere den erhofften Schub zu verleihen, fahren Williams und seine Frau 1946 in die Country-Hauptstadt Nashville, wo es der Musikproduzent und Willams-Fan Fred Rose richten soll. Schnell sind die beiden Singles "Never Again" und "Honky Tonkin'" eingespielt und schaffen um die Jahreswende 1946/47 den Sprung in die Charts. Williams erhält einen Vertrag bei MGM, und Rose avanciert endgültig zu seinem Manager und Produzenten.
Von nun an geht alles ziemlich schnell: Williams nimmt "Move It On Over" und "I'm A Long Gone Daddy" auf, die sich beide in den Charts wiederfinden und wird nebenbei noch Vater von Sohn Randall. Als er 1949 den Tin Pan Alley Song "Lovesick Blues" aufnimmt brechen alle Dämme. Die Single bleibt für 16 Wochen an der Spitze der Countrycharts und schafft schließlich sogar den Sprung in die Top 25. Sein Auftritt in Nashvilles heiliger Countryhalle, der Grand Ole Opry, wird zum absoluten Triumph für Williams: er spielt sechs Zugaben, so viele wie noch niemand vor ihm. Die Legende beginnt zu leben.
Die folgenden Jahre sind geprägt von einer ungeheuren Produktivität. Hank Williams & The Drifting Cowboys veröffentlichen Hitsingle auf Hitsingle. "Dear John", "Long Gone Lonesome Blues", "Moanin' The Blues" oder "Cold Cold Heart" sind nur einige der zahlreichen Top-Ten Hits. Gleichzeitig kehrt Williams als Luke The Drifter zu den spirituellen Wurzeln des Blues zurück.
Doch der Erfolg hinterlässt seine Spuren. Williams spricht immer mehr dem Alkohol zu, der seine Ehe zusehends zerrüttet und 1952 schließlich zur Scheidung führt. Williams - nach einem Unfall von Morphium abhängig - beginnt ein selbstmörderisches Spiel. Immer öfter ist er betrunken und zugedröhnt. Die zahlreichen Konzerte fordern zusätzlichen Tribut. Gleichwohl produziert er einen Hit nach dem anderen: "You Win Again", "Honky Tonk Blues", "Settin' The Woods On Fire" oder "Jambalaya" schaffen allesamt den Sprung in die Top Ten.
Im Herbst 1952 heiratet Williams Billie Jean Jones Eshlimar, die ein Kind von ihm erwartet. Doch das junge Glück endet schon bald. Williams stirbt auf dem Rücksitz seines Cadillacs in der Neujahrsnacht 1953 auf dem Weg zu einem Konzert in Ohio. Williams, der an einem Herzfehler litt, stirbt an den Folgen exzessiven Alkohol- und Morphiummissbrauchs. Seine letzte zu Lebzeiten veröffentlichte Single trägt den Titel: "I'll Never Get Out Of This World Alive".
Hank Williams findet drei Tage später in Montgomery, Alabama seine letzte Ruhestätte. Doch die Legende lebt seither munter weiter. Kurz vor den Feierlichkeiten zu seinem 50. Todestag erscheint 2002 im Hannibal Verlag das Hörbuch "Hank Williams Sr. - das Leben einer Country-Legende", das auf drei CDs die vielgerühmte Biografie von Colin Escott wieder gibt, gelesen von Tatort-Kommissar Dominic Raacke. Eine vierte CD bietet Höreindrücke des Maestros, zusammen mit Songs von Weggefährten wie Johnny Cash und Nachgeborenen wie den Residents und 16 Horsepower.
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