16. April 2014
"Rapper werden mich kreuzigen"
Interview geführt von Simon LangemannJAW kehrt mit "Die Unerträgliche Dreistigkeit Des Seins" endlich zurück in die Öffentlichkeit - vier Jahre nach "Täter-Opfer-Ausgleich" mutet das von außen fast wie ein Comeback an. Ein Gespräch über seine Wahlheimat Berlin, die Zukunft von Weisse Scheisse, Kollegah und seine Magisterarbeit über Deutschrap.
Ein Mittwochabend, mitten im rauen Berliner Advent: JAW hat uns zum Leopoldplatz nach Wedding bestellt, noch unentschlossen, wo es von dort aus hingehen soll. So wählen wir kurzerhand die anonyme Atmosphäre im Café des nahe gelegenen Karstadt.
Auf dem Plan steht ein Gespräch über seine neue Platte "Die Unerträgliche Dreistigkeit Des Seins". Und weil das Release zum Zeitpunkt noch in weiter Ferne liegt und es bis dato nur die Juice-Auskopplung "Fremdkörper" auf die Ohren gab, hat uns der Dokta etwas mitgebracht: Auf seinem Retro-MP3-Player bestaunen wir mit "Weltenpendler", "Masken" und "Exit" immerhin drei fast fertige neue Tracks. Wider Erwarten bietet der kleine Einblick eine mehr als adäquate Basis an Gesprächsstoff, sorgt er doch recht schnell für Gewissheit, dass sich seit "Täter-Opfer-Ausgleich" so manches verändert hat.
Klar steigen wir mit der omnipräsenten Fanfrage ein, wann die neue Platte denn nun erscheinen wird. Dass Jottas darauf genannter Zeitplan zur Interview-VÖ fünf Monate später eher hinfällig erscheint: geschenkt. Die Begründung liefert er ja gleich mit. So bestehe bei ihm durchaus ein Berufsleben abseits der Musik. Aber lest selbst.
JAW: Ursprünglich war geplant, dass ich das Album Ende 2013 fertig habe. Das hat aus diversen Gründen zeitlich nicht hingehauen, auch weil ich nebenher arbeite.
Darf man fragen, wo?
Im Bereich Vertrieb, für eine Firma. Jetzt [im Dezember 2013, d.Red.] habe ich geplant, dass bis März alle Tracks stehen und dass man dann circa zwei Monate später releasen kann. Das ist eine Verzögerung, die dem Ganzen gut tun wird. Ansonsten wärs alles zu Hals-über-Kopf.
Was nach der langen Zeit ja wirklich schade wäre.
Eben. Es muss schon so sein, dass ich sage: "Krasses Ding!"
Wirst du es über ein Label oder auf eigene Faust veröffentlichen?
Wies aussieht, werde ich es in die eigene Hand nehmen. Ich hab jetzt Groove Attack als Vertrieb sowie eine Booking-Firma im Rücken. Außerdem gebe ich meinen Shop an Leute ab, die das hauptberuflich machen. Ansonsten will ich aber alle Entscheidungen selbst treffen.
Mit Weisse Scheisse geht es also weiter?
Wie das dann heißt, weiß man noch nicht. Aber auf jeden Fall kommt alles aus eigener Hand.
Die beiden ersten Tracks aus unserem kleinen Prelistening - "Weltenpendler" und "Masken" - sind ungewohnt melancholisch geraten. Haben dich dazu andere Künstler inspiriert? Fayzen hast du etwa mal via Facebook angepriesen.
Man wird immer inspiriert, wenn man Musik hört und einem was gefällt. Ich hab mich aber nicht gezielt an irgendjemandem orientiert. Sondern einfach festgestellt, dass ich über Logic [Musiksoftware von Apple] sehr viel machen kann, was ich vorher nicht konnte. Dass ich im Kompositorischen einfach weiter gekommen bin. Und dass ich Dinge umsetzen kann, die ich eigentlich schon lange umsetzen wollte, bisher jedoch nie den Sound dafür hatte. Das war vorher mit Samples und Fruity Loops schwer möglich.
Die Beats, die du damals etwa an Kollegah "verkauft" hast, sind auch mit Fruity Loops entstanden?
Ja, das waren alles Fruity Loops-Produktionen.
Wer hat denn auf den neuen Tracks die Gitarren eingespielt?
Ich hab zwei befreundete Gitarristen, mit denen ich zusammenarbeite. Da guckt man dann, wo man was ergänzen kann. Vielen Beats gibt das halt noch mal einen krassen Aufwind. Einfach weil du mit Gitarren sehr einfach Stimmungen erzeugen kannst, die du mit 1000 Plugins nicht hinkriegst.
Ansonsten arbeitest du aber auch mit Sounds aus der Library?
Genau. Drumkits aus der Library, Synthies, Soundbanks - Plugins halt.
Der dritte Track "Exit" ging stimmungsmäßig dann doch eher in Richtung der alten Sachen. Sind das aktuelle Themen oder hast du dafür deine persönliche Stimmung von damals eingefangen?
Nee, alles akute Sachen. Vor ziemlich genau zwei Jahren ist meine Mutter verstorben. Das hat mich krass in ein Loch reinkatapultiert. Und da sind wirklich solche Abgrundsongs entstanden, die dem damaligen Zeitpunkt entsprechen. Beides hört man auf der Platte: zum einen die Misanthropie und die Destruktion, zum anderen die Melancholie und der Blick zum Schönen. Ich habe auch viel Positives erlebt, beispielsweise meine langjährige Beziehung. Dadurch ist viel Schönheit in die Musik eingeflossen, die vorher nicht da war.
Der Track "Masken" war komplett metaphorisch zu verstehen, liege ich da richtig?
Ja. Eine Maske, in dem Sinne, dass sich Leute immer ein Stück weit verstellen und ihre tiefsten Laster und Schmerzen vor der Außenwelt verstecken. In unserer Leistungsgesellschaft musst du immer funktionstüchtig sein. Da bleibt nicht viel Zeit für Laster oder persönliche Unzulänglichkeiten. Daher haben die Leute natürlich den Druck, ein gewisses Bild abzugeben und zu funktionieren. Darum geht's.
Es hat Vor- und Nachteile. Eine Maske ist natürlich auch gut, denn ich hab' keinen Bock darauf, dass jeder Zweite weiß, wie ich mich im Innersten fühle. Andererseits ist es auch negativ, weil du immer Gefahr läufst, dich von dir selbst zu entfremden. Sehr, sehr viele Leute entwickeln sich in diese Richtung. Um möglichst viel Leistung, Geld, Erfolg oder was weiß ich was zu haben, rutschen sie in irgendwelche Rollen rein und vergessen das Wesentliche.
Und irgendwann kommt der Burnout.
Genau. Dann wundern sie sich, dass sie 'nen Burnout haben. Dann heißt es: genetische Faktoren.
Wie siehst du das als Künstler? Dein Schaffen umfasst mittlerweile drei Soloalben und diverse andere Projekte, dabei erfährt man schon einiges über dich persönlich. Hast du das jemals bereut?
Das habe ich schon öfter gehört. Manche Leute fragen sich, warum man sich so ausschlachtet. Aber eine Zeit lang war mir das einfach scheißegal. Da wollte ich das auch. Wahrscheinlich gerade weil ich mich im Alltag ziemlich kalt gehalten habe. Inzwischen habe ich nicht mehr das Bedürfnis, zu krass darauf einzugehen. Obwohl, naja. Ich glaube, da hat sich nicht viel verändert. Wenn ich das Bedürfnis habe, einen Teil von mir Preis zu geben, dann mache ich das eben.
Bezieht sich der Track "Weltenpendler" auf die Bipolarität verschiedener Gemütszustände?
Das geht auch ein bisschen in die "Masken"-Richtung: Menschen leben in verschiedenen Welten. Dabei gibt es dann solche, die auf der Arbeit mit Trostlosigkeit und Monotonie konfrontiert sind und völlig entfremdet in einer Rolle funktionieren. Die dann das Wochenende nutzen, um völlig auszurasten, sich wegzuschießen oder sonst was. Da geht es um diese verschiedenen Lebensebenen. Wenn man in einem Bereich viel Zeit verbringt, braucht man auf der anderen Seite einen Ausgleich.
Hast du Features auf deiner Platte? Oder gibt es da noch nichts Spruchreifes?
Doch. Aber das wird sehr vorsichtig ausgewählt. So zwei, drei Features werden drauf sein.
Maeckes?
Könnte sein. (lacht)
"Ich bin froh, ein Fremdkörper zu sein"
Wann bist du eigentlich nach Berlin gezogen?
Vor circa zwei Jahren.
Wegen des Studiums?
Nee, weil ich einfach schon lange aus dem Freiburger Kaff rauswollte. Ich fand Berlin immer interessant, weil ich mich in der Provinz schnell langweile.
Und fühlst du dich wohl?
Ja, sehr. Man kann über Berlin sagen, was man will. Aber es gibt hier sehr viele Einflüsse, sehr viele unterschiedliche Stile, sehr viele verschiedene Menschen. Und das finde ich einfach vitalisierend.
Du hast Musikwissenschaft studiert. Was war denn das Thema deiner Magisterarbeit?
Rezeption von Popularmusik bei Jugendlichen. Mit dem Schwerpunkt Hip Hop, wo ich zu der Zeit fünf Stücke analysiert hab.
Welche waren das?
Casper war dabei, Kollegah, K.I.Z., Absztrakkt ... Bushido und Sido waren auch noch dabei, ein Song von "23". Die habe ich untersucht, bezüglich der Punkte: "Wie ist das auf musikalischer und inhaltlicher Ebene aufgebaut?", "Warum sind Jugendliche davon magnetisiert?" und "Warum sind Leute überhaupt von Musik magnetisiert?". Da hab ich diverse Dinge rausgefunden.
Hältst du die Arbeit unter Verschluss oder kann man die irgendwann mal lesen?
Die halte ich noch unter Verschluss, aber irgendwann veröffentliche ich sie sicher mal. Auch wenn mich die Rapper danach wahrscheinlich kreuzigen werden. (lacht)
Hast du bei dieser Arbeit auch den Szenehass entwickelt, der in der Vorabsingle "Fremdkörper" zum Ausdruck kam?
Nee, gar nicht. Es ist ja relativ bekannt, dass Hip Hop nicht so schwer zu machen und meistens nicht so anspruchsvoll ist. Was da in "Fremdkörper" rauskommt, ist viel persönliche Erfahrung. Ich habe eben mal tiefer in der Szene gesteckt und in dem Track wird viel von diesem Gehabe offengelegt, das ich so mitbekommen habe. Es hat sich viel Frust angestaut, der rausmusste. (lacht) Und ich bin auch froh, ein Fremdkörper zu sein.
Manch eine Line bezieht sich recht offensichtlich auf Kollegah, zu dem du früher eigentlich einen guten Draht hattest.
Ja. Ehrlich gesagt habe ich nicht viel Kontakt zu ihm. Was soll ich sagen? Ich kann nicht immer unbedingt nachvollziehen, wie man sich so ernsthaft öffentlich darstellen kann. Aber gut, das ist auch nicht meine Aufgabe. Jeder macht das so, wie er es für richtig hält. Wir haben keinen Stress oder Beef. Jeder macht halt sein Ding.
Der Kontakt ist also eher eingeschlafen.
Ja. Und es ist für mich auch nicht mehr so spannend. Damals fand ich es spannend: diese Konstellation aus dem Düster-Epischen und dem, was er erzählt und reingepackt hat. Zum heutigen Soundbild habe ich einfach keinen Bezug. Daher wäre es für mich auch nicht sonderlich aufregend, irgendetwas beizusteuern.
Denkst du eigentlich darüber nach, mal auf Tour zu gehen und ausschließlich von der Musik zu leben?
(überlegt) Weiß ich nicht. Wenn ich mich jetzt nur noch mit Musik beschäftige, langweilt mich das vielleicht auch. Ich finde es ganz gut, wenn es noch einen Gegenpol gibt, durch den man nicht so chaotisch ist. Nur in den Tag hinein zu leben und sich selbst zu strukturieren, finde ich sehr schwierig.
Die Musik entsteht derzeit also tatsächlich am Abend oder am Wochenende?
Inzwischen: ja. Als ich noch studiert hab, war das alles noch chaotischer. Jetzt hat sich das etwas gefestigt.
Daher wird es vorerst auch bei vereinzelten Auftritten bleiben?
Ja. Ich will das ein bisschen begrenzt halten, anstatt jedes Wochenende in irgendwelchen Clubs zu spielen. Mal schauen, welches Ausmaß das noch annimmt. Aber erst mal ist es mir ganz recht, wenn es sich auf zwei Gigs im Monat beschränkt.
Ist denn de facto noch jemand auf Weisse Scheisse gesignt? Rynerrr postet nämlich immer wieder auf Facebook, dass er gerade seine alten Projekte von irgendwelchen Festplatten holt.
Also wie es mit Weisse Scheisse weitergeht, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Ich weiß, dass er momentan was in der Mache hat. Ein Projekt mit mehreren Leuten, an dem ich ebenfalls beteiligt sein werde. Wir sind immer in Kontakt und tauschen uns aus. Wie wir es in Zukunft mit Releases handhaben werden, ist aber noch völlig unklar. Denn ich weiß noch nicht einmal, ob ich überhaupt ein Label weiterführen will oder eher versuche, mich auf meine Musik zu konzentrieren.
"Ich finde Sexismus auch nicht gerade super."
Letztens wurde einer deiner Auftritt recht kurzfristig vom Veranstalter, einem Jugendverein, abgesagt, um ein Zeichen gegen Sexismus zu setzen. Worauf wurde dabei denn genau Bezug genommen?
Da wurde eine Line von mir zitiert, in der ich deine Erzeugerin zum Stammgast am Herd mache. Äh, warte. Ich weiß den Kontext nicht mehr genau. Auf jeden Fall habe ich darin mit dem sexistischen Klischee gespielt. Und das wurde natürlich direkt als Verherrlichung interpretiert. Als Verherrlichung höchst sexistischen Ausmaßes, der man keine öffentliche Plattform gewähren darf.
Welcher Track war das noch gleich?
"Auf Meine Weise". Das muss man sich mal vorstellen, da sage ich sogar in der Hook: "Ich bin ein stott-t-t-t-terndes Stück weiße Scheiße. Ja, und, Bitch? Es gibt Dinge, die kann man nicht ändern."
Macht dir sowas generell Sorgen oder betrachtest du es als Einzelfall?
Ich kann es ein Stück weit verstehen. Auf der anderen Seite finde ich es völlig unreflektiert. Wenn man sich mit der Musik auseinandersetzt, stellt man ziemlich schnell fest, dass ich viele soziale Missstände anspreche. Das als Verherrlichung zu sehen, wenn ich mit sexistischen Dingen kokettiere, ist halt dieses typische Zeigefinger-Ding. Man befasst sich mit etwas nicht richtig, zeigt aber drauf: "In der Line hast du was geschrieben, das darfst du nicht sagen!" Ich bin der Ansicht, dass man in Endeffekt alles sagen darf. Wenn du anfängst, Kunst zu zensieren, fängst du auch an, die Welt zu verleugnen.
Bevor man sich über die Kunst aufregt, die immer irgendwas aus dem echten Leben widerspiegelt, sollte man lieber die Zeit investieren, um gegen Sexismus oder Diskriminierung vorzugehen. Wenn man in dem Bereich was tun will, halte ich das schon für sinnvoll. Ich finde Sexismus auch nicht gerade super. Aber wenn man nicht versteht, dass diese Musik teilweise einfach einen nihilistischen Hintergrund hat, sollte man die Finger von den Künstlern lassen. Entweder man beschäftigt sich damit und kapiert, was es bedeutet - oder man lässt es halt bleiben.
Dieses Problem wird Deutschrap anscheinend nicht los, trotz des Medienhypes. Siehe Retrogott & Hulk Hodn, die mit Homophobie-Vorwürfen zu kämpfen hatten - die alte Eminem-Diskussion.
Ja. Mein Gott. Wenn ich "du Schwuchtel" sage, bin ich dann ein homophober Mensch? Ja, ich bin es vielleicht in diesem Kunstrahmen. Und ich bringe da sozusagen das Thema Homophobie auf den Tisch. Aber bin ich deswegen selber homophob? Und sollte man solche Musik abschaffen? Und schön beschneiden, damit die Hecke und der Vorgarten gepflegt sind und der Gartenzwerg steht? Oder sollte man einfach da ansetzen, wo es richtig ist?
Würdest du dich als politischen Menschen bezeichnen?
Eigentlich gar nicht.
Aber die Kritik daran, dass sich die Menschen "Masken" aufsetzen: ist das nicht auch schon Politik?
Das mag sein, aber darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich gebe dem eine Plattform, was ich in der Welt erfahre und wahrnehme. Ob das dann politisch ist, ist mir eigentlich scheißegal. Darüber können sich dann irgendwelche Plenen, Sozialkritiker oder Esoteriker gerne unterhalten. Das ist nicht meine Aufgabe. Meine Aufgabe ist es, dem, was ich erlebe, einen angemessenen Rahmen zu geben. Das ist auch eine Form von Verantwortung. Wenn ich nämlich anfange, mir darüber Gedanken zu machen, ob das korrekt, richtig, gesellschaftlich anerkannt ist oder dem kategorischen Imperativ entspricht, dann gebe ich meine Mündigkeit auf.
Was erwartet uns denn thematisch auf der ganzen Platte? Pendelt das zwischen Szenehass, Melancholie und Misanthropie oder geht es noch weiter?
Da gibt es ganz unterschiedliche Ansätze. Dokta Jotta lässt sich auch mal wieder ein bisschen blicken. Es gibt aber auch ganz komische Ansätze, die man so wahrscheinlich nicht erwartet hätte. Da denkt man vielleicht, das sei jetzt ein Radiosong. Der richtet sich aber wiederum gegen Radiosongs. Ich versuche schon, ganz unterschiedliche Sachen abzulichten. Der Anspruch war dieses mal auch nicht, mich selbst krass zu präsentieren. Sondern erst mal, ein intensives musikalisches Gewand zu schaffen und dazu dann Inhalte zu finden, die mich beschäftigen und dieser Intensität gerecht werden.
Vor dem Interview hast du bereits erwähnt, dass du von all den neuen Deutschrap-Trends nur einen Bruchteil mitbekommst. Gibt es denn überhaupt jemanden, dem du – ganz plakativ gesagt – Props geben würdest?
Was mich sicher beeindruckt hat, waren die Sachen von Fayzen. Ich verfolge auf jeden Fall auch Maeckes, Tua und deren Umfeld. Ich finde, sie gehen musikalisch sehr weit und arbeiten nicht nach dem A-B-A-Verfahren, sondern haben echt krasse Einfälle. Und gut, ich guck mir gerne DCVDNS-Interviews an. Das mag ich. Der entspricht in keiner Weise diesen ganzen Erwartungen, die es unterschwellig in der Szene gibt. Das hat halt einfach Eier. Und Eier haben sehr wenige in der Szene. DCVDNS hat die dicksten Eier im Game.
Erwartest du denn, vom aktuellen Deutschrap-Hype zu profitieren?
Es wäre schön, falls ich davon profitiere. Aber im Endeffekt habe ich keinen Bock drauf, irgendeinem "Wir erfassen den Zeitgeist und geben ihm eine musikalische Plattform"-Trend hinterherzulaufen. Ich werde nach wie vor etwas machen, hinter dem ich stehen kann. Und von dem ich auch selber sagen kann: "Okay, da bin ich jetzt ein bisschen stolz auf mich." Was dann damit passiert, werde ich sehen. Ich glaube, dass es inzwischen auch scheißegal wäre, wenn ich keine Aufmerksamkeit damit kriegen würde.
Stimmt, dafür hast du wahrscheinlich schon genug Hardcore-Fans, die dich trotzdem bedingungslos unterstützen.
Ja, eben. Das stimmt. Ich freue mich, wenn es Zuspruch findet. Ich weiß aber auch, dass es dem Standard-Raphörer vielleicht etwas zu verkopft ist, um sich dem hinzugeben.
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