Porträt

laut.de-Biographie

Jon Hopkins

Jon Hopkins pendelt gern zwischen Rampenlicht und Background hin und her. Der britische Produzent und Musiker fühlt sich im Vorprogramm von Coldplay genauso wohl wie hinter dem Mischpult eines Großraumstudios, fernab der Zivilisation.

Vorchecking: Michael Patrick Kelly, Dave Gahan, Taylor Swift
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Außerdem neu am Freitag: Broilers, Schiller, Idles, Aesop Rock, Damon Albarn, Holly Humberstone, Emigrate, Max Giesinger, Unheilig, Silk Sonic etc.
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Jonathan Julian Hopkins kommt im Jahr 1979 im Londoner Stadtteil Wimbledon zur Welt. Im Elternhaus des kleinen Jon laufen Synthie-Klänge von Bands wie Depeche Mode und den Pet Shop Boys auf Rotation. So kommt es, dass Jon im Alter von acht Jahren die Zeit lieber mit dem Hören sphärischer Pop-Musik verbringt, als mit seinen gleichaltrigen Kumpels auf den Hinterhöfen seiner Nachbarschaft mit einem Lederball zu bolzen.

Als Zwölfjähriger beginnt er ein Piano-Studium am Royal College Of Music in London. Fünf Jahre lang verausgabt sich der junge Brite im klassischen Bereich, ehe er sich intensiver mit dem Produzieren von populärer Musik beschäftigt. Über seinen Freund Leo Matthew Abrahams landet Jon beim Singer/Songwriter-Projekt Imogen Heap, wo er fortan den Keyboard-Part übernimmt.

Im Jahr 1999 entschließt sich Jon für eine Solokarriere. Er versucht sein Glück mit großflächigen Synthie-Sounds, chilligen Beats und akzentuierten Piano- und Gitarrenlandschaften. Sein Debütalbum "Opalescent" erscheint im Jahr 2001. Die Resonanz fällt überwältigend aus. Sogar in der Redaktion des Guardian sorgt das Album für stehende Ovationen.

Drei Jahre später folgt das nicht minder gefeierte "Contact Note". Außerhalb der Insider-Mauern nimmt man den Engländer zwar kaum wahr, doch das stört Jon Hopkins nur wenig. Hinter den glitzernden Show-Vorhängen passiert dafür um so mehr. Es folgen musikalische Kooperationen mit Brian Eno, Tunng und King Creosote.

Jon Hopkins ist ein gefragter Mann. In den Jahren 2008 und 2009 präsentiert sich der Insulaner im Vorprogramm von Coldplay. Plötzlich steht er in regelmäßigen Abständen vor mehr als 20.000 Menschen: "Das war schon ziemlich abgefahren. Diese Erfahrung werde ich nie vergessen", schwärmt der Musiker.

Im Anschluss widmet sich Jon wieder der Arbeit an Reglern und Knöpfen. Neben der Fertigstellung seines dritten Soloalbum "Insides", das 2010 erscheint, findet Jon Zeit für Soundtrack-Projekte. So schreibt er die Musik für Peter Jacksons "The Lovely Bones" und Gareth Edwards "Monsters". Etwa zur gleichen Zeit unterstützt er Brian Eno bei der Fertigstellung des Albums "Small Craft On A Milk Sea".

Jon Hopkins - Ritual
Jon Hopkins Ritual
Elegant designte Expedition in eine elektronische Zukunft.
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Bis zum Jahr 2012 sorgt Jon Hopkins mit diversen Kollaborationen und Remix-Produktionen für weiteres Aufsehen, ehe im Mai 2013 das vierte Studioalbum "Immunity" veröffentlicht wird: "Mein Ziel war es, ein elektronisches Album aufzunehmen, das eine organische Stimmung transportiert. Daran will ich auch in Zukunft arbeiten. Elektronische Musik kann sehr emotional und lebendig klingen. Man muss die Technologie nur richtig nutzen." Das Ergebnis findet sich in zahlreichen Jahreslisten ganz oben wieder.

2014 arbeitet er mit Coldplay an deren Album "Ghost Stories". Alles deutet darauf hin, dass man die nächsten Jahre nicht mehr am Namen Hopkins vorbei kommt. Doch Pustekuchen. Mit "Asleep Versions" folgt noch eine EP, die an "Immunity" anschließt und ein mediokrer Soundtrack ("How I Live Now") und dann war es das für die nächsten Jahre.

Der Brite zieht sich zurück, siedelt nach Los Angeles und beginnt zu meditieren. Er schluckt Magic Mushrooms, unternimmt Ausflüge in die Wüste und sucht sich selbst. Ein großes Om, an dessen Ende 2018 "Singularity" steht. Ein psychedelisch angehauchtes Album unter dem imaginieren Sternbild Dimethyltryptamin. Kein musikalischer Neuaufbruch, eher ein "Immunity 2.0".

"Vielleicht überträgt sich in meiner Musik, wie ich arbeite: Ich lasse mich komplett von meinen Instinkten und Gefühlen leiten", beschreibt er seine Arbeit in der Inrto. "Sobald eine Melodie, ein Beat oder ein Sound etwas in mir auslöst, versuche ich, dem nachzuspüren und arbeite weiter daran. Technische oder handwerkliche Dinge laufen dabei eher instinktiv ab. Ich weiß nicht, ob man das Handwerk nennen kann – ich sehe es als eine Reihe intuitiver Entscheidungen."

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