laut.de-Biographie
Kadebostany
Fantasievolle Fake-Bios sind etwas Wunderbares. Im Fall von Kadebostany geht das folgendermaßen: "Im Jahre 2008 formiert der charismatische Präsident Kadebostan die besten Musiker – darunter die mysteriöse Diva Amina – und Botschafter der kleinen europäischen Republik Kadebostany zu einer Band, um den unglaublichen musikalischen Reichtum und die nationalen Werte seines Landes in den Rest der Welt zu exportieren."
So weit, so bescheiden. Besonders viel nüchterne Wahrheit findet sich bei der Recherche kaum. Zu erfahren gibt es nur, dass DJ Kadebostan samt Freundin Amina aus Genf stammen. Der Rest ihrer Realität bleibt hinter dem eisernen Vorhang verborgen. Deutlich weniger mysteriös klingt die erfrischende Musik des Duos.
Tanzmusik soll es sein. Genauer gesagt: Die Revolution of Dance! Nichts läge ihnen ferner, als ein weiteres Abziehbild gängiger Chartsgrütze zu ein. Also hauen sie einfach alle Musikrichtungen auf einmal zum riesigen Clash mit elektronischer Unterfütterung zusammen. Etwas Postpunk, ein wenig Rock und dazu Rap, Marschmusik, einen Hauch Weltmusik und ein paar Zitate in Richtung flirrenden Salsa, Soul und Jazz.
Alles schön straff zusammen gehalten von modernen Elektrobeats und der zwischen Nymphe und Domina pendelnden Stimme Aminas. 2011 erscheint ihr gelungenes Debütalbum "Songs From Kadebostany". Die Platte geht medial leider komplett unter. Das mag zu nicht geringen Teilen dem damals noch umständlichen Bandnamen The National Fanfare of Kadebostany geschuldet sein.
So benennen sie sich kurzerhand ins griffigere Kadebostany um. Schon läuft alles viel besser. 2013 wird ein deutlich positiveres Jahr für das Paar, das live auch gern in den eigens erdachten Fantasy-Uniformen und Trachten ihres imaginären Landes auftritt. Mit dem schicken Video "Walking With A Ghost" gelingt ihnen im Underground ein echter Clubhit. Das zugehörige Album "Pop Collection" bündelt die Stärken der Songs besser als der Erstling und schlägt medial deutlich besser ein als sein Vorgänger.
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