"Gedanken fluten mich, bis ich fast in ihnen versinke", schildert Lea gleich zu Anfang ihres Albums ein wild rotierendes Kopfkarussell. Schon der Titel "Von der Schönheit und Zerbrechlichkeit der Dinge" schiebt alle Assoziationen in Richtung Folk, Art, Introspektion, Philosophie und Poetry. Als weise …
"Spatzen landen auf dem Nebentisch / schon verrückt, wie schön das Leben ist / und ich hab die Sonnenbrille auf / damit mir niemand in die Seele schaut"
einfach nur . Dass die sich nicht selbst in Grund und Boden dafür schämt...
"Dass die sich nicht selbst in Grund und Boden dafür schämt..."
Hab mich so ganz im Beruf angekommen zunächst auch länger furchtbar dafür geschämt, dass im Prinzip gefühlt so verdammt wenig bis nicht aus der Studien- und Weiterbildungsphase, was wohlgemerkt gezielt auf Verdaauung statt bulemisch erlernt wurde, wirklich im Alltag bis zur vertrauensvollen Anwendung gebracht wird. Stattdessen: Küchenpsychologie reguliert, unterste Schublade.
---tja, und irgendwann stellt sich so ein erhabenenes Gefühl von Gleichgültigkeit ein: "Wenn's DENEN doch reicht - warum mehr machen?".
Ich denke, ich kann dahingehend und an begrenzt auf diesen speziellen Punkt im Koordinatensystem konsensueller Realität mit Lea relatieren. Oder brauch den Urlaub, den sich ggf. mitlesende (Dad)boarder ab heute schon genommen haben.
Wenn es regnet, regnet's richtig Ich sitz' in der Küche nachts und zähle meinen Lichtblick Sie lässt mich jeden Abend im Glauben, ich sei glücklich Ich lass' sie denken, dass ich's nicht wüsste
Naja, wo is jetzt der Diss? Klar, wenn unterschiedliche Artists den gleichen Text anders performen, ist das Endprodukt anders. Wenn KIZ „Hurensohn“ performen, ist es anders, als wenn Fler das tun würde. So what?
„Wenn es regnet, regnet's richtig Ich sitz' in der Küche nachts und zähle meinen Lichtblick Sie lässt mich jeden Abend im Glauben, ich sei glücklich Ich lass' sie denken, dass ich's nicht wüsste“
- Der Bezug auf Regen in der ersten Zeile hat große Bedeutung für die dramaturgische Struktur auf Album-Ebene. Auf den Sommer folgt nach dem Petrichor der Regen - Reimstruktur: rich-tig, Licht-blick, glück-lich, hiernach wäre wüsst nicht die „richtige“ Fortsetzung, es folgt aber nicht wüsste, ein bewusster Bruch der Reimstruktur, der die textlich geschilderte Dissonanz betont - nachts und abends ein Lichtblick, Depressionen, dunkle Zeit - ein Lichtblick zählen, nicht möglich, offensichtlich eine Metapher für Geld - Personifizierung wird mit „sie“ fortgesetzt, und durch diebestimmung des Geschlechts wird zusätzlich deutlich gemacht, dass das Geld anstelle einer Partnerin steht, dass das Geld wichtiger ist. - in der letzten Zeile gesteht keemo auch ein, dass ihm bewusst ist, dass das nicht gut ist und mit ein Grund, warum er in der Dunkelheit lebt. - religiöse Metaphorik, Glauben, Lichtblick, Geld als Religion
Hat Keemo das so gemeint? Nebensächlich, denn hinsichtlich der Interpretation und der Analyse der sprachlichen Mittel ist Keemo tot.
Davon abgesehen existiert auch eine Fallhöhe zwischen performender Person und performten Text, die einen großen Teil der Spannung eines Songs ausmachen kann. Wenn Lea mir singen würde „Und schau wie schön das Löwenmäulchen blüht“, würde ich ihr wohl ein herzliches „Ach, halt doch dein Maul!“ entgegenrufen, bei Keemo aber nicht. Denn bei ihm würde das einen Kontrapunkt zu seinem sonstigen Text setzen (Fallhöhe), während das bei Lea sich sehr kohärent und damit langweilig in das restliche Pop-Folk Gesülze einreihen würde. Umgekehrt hingegen verhielte es sich beim Anpreisen von Oralverkehr.
Ich verstehe die Taylor Swift-Anspielungen in der Review nicht... möchte der Autor ausdrücken, dass Songs über Mental Health etwas Schlechtes sind? Oder spielt er auf die Folk-Alben von Taylor Swift an, die inzwischen auch schon gut vier Jahre alt sind? Oder hat da in der Review einfach so noch ein Satz gefehlt, weil die sonst zu kurz gewesen wäre?
Der Autor hat sich beim Reeperbahn-Festival gewundert und wundert sich beim Eintreffen vieler Promo-Newsletter, wie inflationär oft das Schlagwort Mental Health fällt. Einzelne Artists haben bereits zugegeben, Fördergelder zu erhalten, wenn sie über bestimmte Themen aus diesem Bereich texten. Dabei gibt's bessere und schlechtere Songs, Leas Album hat davon eine Bandbreite. Trotzdem kommen viele Mental Health-Probleme von äußeren gesellschaftlichen, und in dem Themenbereich werden's gerade gefühlt leider weniger Songs.
Zu den beiden anderen Fragen: ja, tatsächlich auf das Album vom Juli 2020, und, nein: Die Review war zu lang, nachdem Leas Gedankenflut mich überflutet hat. Was rausflog, kannst du morgen im Porträt lesen.
Seit Sie mit Sattelite den eurovision contest gewonnen hat einfach eine total individuelle unverkennbare Künstlerin die wohl leider aus Prinzip hier gehatet wird. Ich finde allein der Albumtitel verdeutlicht die totalen Gegensätze unserer modernen Welt an der man zurecht beim 12 euro chai latte mit mandelmilch trinkend am connewitzer kreutz verzweifeln kann. Hat mich abgeholt wie ein pünktlicher Uber Fahrer.
Ich find das alles gar nicht so schlimm. Nicht, dass ich das jetzt in Dauerrotation hören müsste, aber schöne Stimme, kann ich mir wohl mal zwischendurch geben. Wer Tiefe verlangt und hier überrascht enttäuscht wird, merkt doch wohl sowieso nichts mehr.
"Gedanken fluten mich, bis ich fast in ihnen versinke", schildert Lea gleich zu Anfang ihres Albums ein wild rotierendes Kopfkarussell. Schon der Titel "Von der Schönheit und Zerbrechlichkeit der Dinge" schiebt alle Assoziationen in Richtung Folk, Art, Introspektion, Philosophie und Poetry. Als weise …
Diesmal immerhin schon 2/5. Es geht also aufwärts. Ich verweile aber im Zweifel doch lieber bei Lea-Won
Allein der Albumtitel schreit zwei Dinge:
1. Formatradio
2. Ungehört 1/5
Puh. Schnell erstmal mit Nails nachspülen.
Scum Will Rise
"Spatzen landen auf dem Nebentisch / schon verrückt, wie schön das Leben ist / und ich hab die Sonnenbrille auf / damit mir niemand in die Seele schaut"
einfach nur . Dass die sich nicht selbst in Grund und Boden dafür schämt...
"Dass die sich nicht selbst in Grund und Boden dafür schämt..."
Hab mich so ganz im Beruf angekommen zunächst auch länger furchtbar dafür geschämt, dass im Prinzip gefühlt so verdammt wenig bis nicht aus der Studien- und Weiterbildungsphase, was wohlgemerkt gezielt auf Verdaauung statt bulemisch erlernt wurde, wirklich im Alltag bis zur vertrauensvollen Anwendung gebracht wird. Stattdessen: Küchenpsychologie reguliert, unterste Schublade.
---tja, und irgendwann stellt sich so ein erhabenenes Gefühl von Gleichgültigkeit ein: "Wenn's DENEN doch reicht - warum mehr machen?".
Ich denke, ich kann dahingehend und an begrenzt auf diesen speziellen Punkt im Koordinatensystem konsensueller Realität mit Lea relatieren. Oder brauch den Urlaub, den sich ggf. mitlesende (Dad)boarder ab heute schon genommen haben.
Wenn OG Keemo das rappen würde würdet ihr das alle innovativ und geil finden.
kenne ihn kaum, glaube aber nicht, dass er das rappen würde. und selbst wenn: pennälerlyrik bleibt pennälerlyrik, egal von wem sie kommt...
Wenn es regnet, regnet's richtig
Ich sitz' in der Küche nachts und zähle meinen Lichtblick
Sie lässt mich jeden Abend im Glauben, ich sei glücklich
Ich lass' sie denken, dass ich's nicht wüsste
Naja, wo is jetzt der Diss? Klar, wenn unterschiedliche Artists den gleichen Text anders performen, ist das Endprodukt anders. Wenn KIZ „Hurensohn“ performen, ist es anders, als wenn Fler das tun würde. So what?
Außerdem ist es eine dumme deutsche Sportart, bei Texten immer auf den einen Fehltritt zu schauen, anstatt auf das, was richtig gemacht wird.
Ich glaube das Ausmaß meines Brechreizes bei den LEA Zeilen wäre auch stark davon abhängig, wie das interpretiert wird.
„Wenn es regnet, regnet's richtig
Ich sitz' in der Küche nachts und zähle meinen Lichtblick
Sie lässt mich jeden Abend im Glauben, ich sei glücklich
Ich lass' sie denken, dass ich's nicht wüsste“
- Der Bezug auf Regen in der ersten Zeile hat große Bedeutung für die dramaturgische Struktur auf Album-Ebene. Auf den Sommer folgt nach dem Petrichor der Regen
- Reimstruktur: rich-tig, Licht-blick, glück-lich, hiernach wäre wüsst nicht die „richtige“ Fortsetzung, es folgt aber nicht wüsste, ein bewusster Bruch der Reimstruktur, der die textlich geschilderte Dissonanz betont
- nachts und abends ein Lichtblick, Depressionen, dunkle Zeit
- ein Lichtblick zählen, nicht möglich, offensichtlich eine Metapher für Geld
- Personifizierung wird mit „sie“ fortgesetzt, und durch diebestimmung des Geschlechts wird zusätzlich deutlich gemacht, dass das Geld anstelle einer Partnerin steht, dass das Geld wichtiger ist.
- in der letzten Zeile gesteht keemo auch ein, dass ihm bewusst ist, dass das nicht gut ist und mit ein Grund, warum er in der Dunkelheit lebt.
- religiöse Metaphorik, Glauben, Lichtblick, Geld als Religion
Hat Keemo das so gemeint? Nebensächlich, denn hinsichtlich der Interpretation und der Analyse der sprachlichen Mittel ist Keemo tot.
Davon abgesehen existiert auch eine Fallhöhe zwischen performender Person und performten Text, die einen großen Teil der Spannung eines Songs ausmachen kann. Wenn Lea mir singen würde „Und schau wie schön das Löwenmäulchen blüht“, würde ich ihr wohl ein herzliches „Ach, halt doch dein Maul!“ entgegenrufen, bei Keemo aber nicht. Denn bei ihm würde das einen Kontrapunkt zu seinem sonstigen Text setzen (Fallhöhe), während das bei Lea sich sehr kohärent und damit langweilig in das restliche Pop-Folk Gesülze einreihen würde.
Umgekehrt hingegen verhielte es sich beim Anpreisen von Oralverkehr.
Ich verstehe die Taylor Swift-Anspielungen in der Review nicht... möchte der Autor ausdrücken, dass Songs über Mental Health etwas Schlechtes sind? Oder spielt er auf die Folk-Alben von Taylor Swift an, die inzwischen auch schon gut vier Jahre alt sind? Oder hat da in der Review einfach so noch ein Satz gefehlt, weil die sonst zu kurz gewesen wäre?
Der Autor hat sich beim Reeperbahn-Festival gewundert und wundert sich beim Eintreffen vieler Promo-Newsletter, wie inflationär oft das Schlagwort Mental Health fällt. Einzelne Artists haben bereits zugegeben, Fördergelder zu erhalten, wenn sie über bestimmte Themen aus diesem Bereich texten. Dabei gibt's bessere und schlechtere Songs, Leas Album hat davon eine Bandbreite. Trotzdem kommen viele Mental Health-Probleme von äußeren gesellschaftlichen, und in dem Themenbereich werden's gerade gefühlt leider weniger Songs.
Zu den beiden anderen Fragen: ja, tatsächlich auf das Album vom Juli 2020, und, nein: Die Review war zu lang, nachdem Leas Gedankenflut mich überflutet hat. Was rausflog, kannst du morgen im Porträt lesen.
...das haben die Swifties nicht verdient.
Seit Sie mit Sattelite den eurovision contest gewonnen hat einfach eine total individuelle unverkennbare Künstlerin die wohl leider aus Prinzip hier gehatet wird. Ich finde allein der Albumtitel verdeutlicht die totalen Gegensätze unserer modernen Welt an der man zurecht beim 12 euro chai latte mit mandelmilch trinkend am connewitzer kreutz verzweifeln kann. Hat mich abgeholt wie ein pünktlicher Uber Fahrer.
Lea und Lena unterscheiden sich nicht nur durch das N.
Nehme ich an....
"Hat mich abgeholt wie ein pünktlicher Uber Fahrer."
Gentrifizierung natürlich schlimm schlimm, aber wer Connewitz Kreuz Chai Latte trinkt, stellt sich halt auch bewusst dämlich an.
"blumen brauchen sonnenschein...doch lieben sie das regenwetter"
♥ ♥ ♥
Scheuklappen auf, Augen und die Ohren zu...Monster weinen leise und decken sich mit Dornen zu
Ich find das alles gar nicht so schlimm. Nicht, dass ich das jetzt in Dauerrotation hören müsste, aber schöne Stimme, kann ich mir wohl mal zwischendurch geben. Wer Tiefe verlangt und hier überrascht enttäuscht wird, merkt doch wohl sowieso nichts mehr.
Wer hört sowas eigentlich?