Mit "Schnappi, Das Kleine Krokodil" macht derzeit ein Kindersong in den Charts Furore. Doch wie konnte es dazu kommen?
Berlin (vbu) - "Ich bin Schnappi, das kleine Krokodil ..." Ein kurzes Liedchen über ein Baby-Reptil aus Ägypten, das gerade lernt seine Zähnchen einzusetzen, erobert die deutschen Charts. Der Song, von einem kleinen Mädchen mit nasaler Stimme vorgetragen, hält sich seit mittlerweile fünf Wochen in den deutschen Charts, die letzten drei sogar auf Platz Eins. Und das, obwohl er schon lange im - von den Plattenfirmen als großen Feind ins Visier genommene - Internet kursiert: Schnappi ist, trotz seines babyhaften Aussehens, vier Jahre alt.
2001 erschien erstmals "Schnappi, Das Kleine Krokodil" auf der Kassette "Iris Lieder - Lied für mich". Ein zweites Mal fand sich der Song auf dem Sampler "Großes Und Kleines Mit der Maus". Schnappi nahm von dort seinen Weg ins Internet, wo Radiosender und Plattenfirmen auf den Krokodil-Knirps aufmerksam wurden.
Die Idee für das Stück hatte Iris Gruttmann, die 2000 für das Hörbuch "Gute-Nacht-Geschichten und Lieder mit der Maus" die Goldene Schallplatte gewann. Schon oft schrieb die Komponistin Lieder für "Die Sendung Mit Der Maus" und den Hasen "Felix". In diesen Kinderliedern sang ihre inzwischen neunjährige Nichte Joy häufig eine Stophe mit. Doch das reichte dem Mädchen nicht: Sie wollte ein eigenes Lied. So setzte sich Iris Gruttmann mit ihrer Kollegin Rosita Blissenbach zusammen, die als Texterin ebenfalls für "die Maus" und "Felix" arbeitet, und erinnerte sich plötzlich an einen ihrer älteren Liedtexte, der von einem frisch geschlüpften Krokodil handelt. Den durfte Joy dann über den Song ihrer Tante einsingen.
Die putzigen Bilder vom kleinen Reptil gaben dem Ganzen den letzten Schliff: Jürgen Haas eroberte mit seiner Grafik nicht nur die Herzen der Kinder. Auch Erwachsene hören den Song nun in Dauerrotation. Parallel dazu gibt es ein Schnappi-Video, ein Schnappi-Spiel und Handy-Goodies. Den Erfolg nutzte die Plattenfirma und packte auf die Single gleich noch fürchterliche Ballermann- und Après-Ski-taugliche Remixe drauf. Die braucht keiner, das Original-Krokodil, das sich abends müde an Papis Bein festbeißt, hingegen schon. Denn eh man sich versieht, verliebt man sich schon in das vor Kindchenschema strotzende kleine Etwas. Schni-schna-schnappi, Schnappi, Schnappi, Schnapp!
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