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Depeche Mode - "Songs Of Faith And Devotion"

Wie das Album ohne den Rock'n'Roll-Fimmel des L.A.-verliebten Dave Gahan geklungen hätte? Vielleicht so wie "Higher Love", der noch am ehesten an "Violator" erinnernde Track. Ansonsten krempelt der tätowierte Michael Hutchence-Lookalike den Laden ziemlich um: Mit CDs von Sonic Youth und Jane's Addiction versucht er, die Kollegen von einem Sound-Turnaround zu überzeugen, während die im Gegenzug noch versuchen, ihren alten Bürstenschnitt-Kollegen wiederzuerkennen.

Auch die Sessions in Madrid - eine einzige Katastrophe: "Ich kam ins Studio und sah Fletch und Martin Zeitung lesen, ein Toningenieur hatte die Füße auf dem Mischpult und war eingeschlafen, Alan spielte irgendwo im Haus Schlagzeug und Dave saß in seinem abgedunkelten Zimmer und malte", erinnert sich Daniel Miller an seinen ersten und letzten Besuch.

Doch die unselige Allianz aus allgemeiner Entfremdung inklusive Heroin-Sucht führt zu einem Album, das den "Violator"-Erfolg nicht toppt, der Band aber Heerscharen an neuen Fans beschert. Mit "Walking In My Shoes" und "In Your Room" krönt Alan Wilder seine jahrelange Filigranarbeit mit bombastischer Sounddynamik. Danach entschied er, erhobenen Hauptes zu gehen, was viele Fans bis heute nicht verwunden haben.

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