Tokio Hotel - Durch den Monsun
Tokio Hotel - Magdeburgs Beitrag zur History Of Rock. Wie Kraftwerk und Rammstein ist die Gruppe weltweit eine eingetragene Marke "made in Germany", und wer das vor 20 Jahren prophezeit hätte, wäre umgehend eingewiesen worden. Vier Jungmusiker, eben noch auf der Bühne des gymnasialen Bandcontests "Hegel Rockt", spielen melancholischen Emo-Rock mit Stimmbruch-Flavour plötzlich in großen Hallen für vorwiegend weibliche Teenies.
Da reagiert die vorwiegend männliche Musikjournaille natürlich vorsichtig, pardon, ablehnend. Aber auch die weibliche laut.de-Rezensentin fand das Debütalbum "Schrei" damals allenfalls niedlich, denn da muss doch die böse Industrie ihre Finger im Spiel haben, so ein phänomenales Marketing hat man ja bislang noch nicht gesehen, all diese Songs können diese Pubertierenden doch gar nicht selbst komponiert haben. Haben sie aber. Und zwar eben auch, obwohl damals niemand der vier Bandmitglieder The Cures "Boys Don't Cry" kannte, was in dieser Redaktion nach dem Interview nur das Vorurteil nährte, dass die wirklich netten Jungs halt doch bald wieder im Klassenzimmer sitzen würden. Selten so daneben gelegen.
Die heutigen Elektropopper (aktuelles Album "2001") sind zwar zur Hälfte längst Personality-Stars, aber wer den Kaulitz-Brüdern ernsthaft ihren Einfluss auf nachfolgende Generationen abspricht, sollte einfach mal auf TikTok gehen oder sich Bills Buch "Career Suicide" zu Gemüte führen. Und "Durch den Monsun" ist ein deutscher Klassiker, machste nix.
		
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Geht sterben!