Platz 23: Tool - Fear Inoculum
"Fear Inoculum" dürfte eines der am sehnsüchtigsten erwarteten Alben der Dekade sein. Die Frage: "Wann kommt das neue Tool-Album?" hatte sich in den Jahren davor zum Running Gag entwickelt, doch was soll's: Tool wissen, was sie ihrem Ruf schuldig sind, stellen Klasse über Masse. Sie müssen gar nichts mehr, sie können. Und wie: Das erste Album seit 13 Jahren lässt kaum Wünsche offen.
Die neuesten Kreationen im Bandkatalog sind so vielschichtige und schlicht einzigartige Kleinode, wie sie eben keine andere Band hinbekommt. Das Mäandern zwischen ruhigen, abgespaceten und wuchtigen Klangsphären fühlt sich herrlich vertraut an, Stücke wie "Pneuma" und "7empest" sprengen locker die 10-Minuten-Marke und rauben einem jedes Zeitgefühl. Und ja, die Herren Keenan, Jones, Chancellor und Carey nehmen sich Zeit, mehr denn je. Nichts wirkt auf "Fear Inoculum" übereilt, alles sitzt. Der einzige Makel bildet das Synth-Instrumental "Chocolate Chip Trip", ansonsten aber ist Tool erneut eine Platte gelungen, die auch die nächsten 10'000 Days überdauert.
Wenn du über diesen Link etwas bei amazon.de bestellst, unterstützt du laut.de mit ein paar Cent. Dankeschön!
4 Kommentare mit 3 Antworten
Das ist da auch nur drin weil irgendwer mal gesagt hat Tool sei Musik für intelligente Menschen.
Gefällt mir richtig gut, aber dann ist das wohl nix für mich
Wenigstens hat das nie jemand über Coldplay gesagt.
ich denke mal, dieses albung taucht hauptsächlich deshalb hier auf, weil es halt fucking tool ist und die erkenntnis, dass man womöglich umsonst 20 jahre gewartet hat, auf ein vermeintliches meisterwerk, den großteil hier in die parasuizidalität treiben würde
Ich stehe schon, mit der Vodkapulle im Anschlag - Hälfte intus, auf der Brüstung meines Plattenbaus.
Fanservice par excellence, wie es jenzo ja schon 2019 korrekt gelabelt hat, aber eben auf beachtlichem Niveau.
Ich mag das Album. Es fehlt vlt etwas die Abwechslung, was die Harmonien angeht, aber dennoch sehr sehr stark. Und wie bei 10.000 Days ist ein klassischer Grower, der einen Anfangs nicht so wirklich umhaut. Wenn sich die einzelnen Songteile dann aber erschließen und man Parts wiedererkennen kann macht es halt einfach bock. Durchschaubarer Trick vielleicht, aber effektiv.