Seite 48 von 50

Platz 3: Billie Eilish - No Time To Die

Es war fast schon eine logische Konsequenz, dass der kontemporär größte Star am Pop-Firmament den nächsten Bond-Song schreibt: Billie Eilish. Nach Sam Smiths biederem "Writing's On The Wall" lag zwar die Messlatte nicht allzu hoch, doch steht Billie ebenfalls nicht gerade für Vollgas-Pop. Würde sie die große Bürde tragen können, den prestigeträchtigsten Film-Song aller Zeiten zu übernehmen?

Oh ja: Zusammen mit ihrem Bruder Finneas fängt sie die Essenz eines Bond-Songs ein, garniert mit ihrer eigenen Note. Auf Samtpfoten schleicht sich die mysteriöse Melodie heran, bäumt sich vorsichtig auf, nur um wieder zurückzuschnellen, wenn der zerbrechlich-laszive Gesang einsetzt. In der ersten Strophe erklingen behutsam Bond-typische Bläser und Streicher, das reduzierte Arrangement gibt Billies Stimme genügend Platz zur Entfaltung. Über eine aparte Bridge betritt der immersive Refrain die Bühne, der mit hypnotischen Zeiten frohlockt: "Fool me once, fool me twice / Are you death or paradise? / Now you'll never see me cry / There's just no time to die". Die zweite Strophe punktet mit einem wabernden Beat und nuanciert schnellerem Tempo. Eilish bricht nach dem zweiten Refrain gekonnt aus und demonstriert ihr Volumen, ohne es sonderlich zur Schau zu stellen. Am Ende blitzt noch ein klassisches Bond-Gitarrenriff auf. "No Time To Die" ist eine subtile Hommage an den MI6-Agenten und entpuppt sich als die sensible Schwester des apodiktischen "Skyfall". Bleibt zu hoffen, dass der letzte Film mit Daniel Craig als James Bond ebenso überzeugt.

Seite 48 von 50

Weiterlesen

5 Kommentare mit einer Antwort