Porträt

laut.de-Biographie

Sam Smith

Der Weg zum Popstar ist in der Regel steinig und mühsam. Es gibt jedoch auch Künstler – so wie der britische Sänger Sam Smith - die praktisch über Nacht in den Business-Olymp gehievt werden.

Colours Of Ostrava: Vielfalt im Eisenwerk
Colours Of Ostrava Vielfalt im Eisenwerk
Lenny Kravitz, Sam Smith, Tom Morello und Zara Larsson auf den Hauptbühnen, Trainspotting, Kakaorituale und Zen-Buddhisten in der Tiefe. 4 Tage Festival in Ostrava.
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Sam Smith wächst Anfang der Neunziger in einem kleinen britischen Dorf namens Great Chishill auf. Im Alter von acht Jahren nimmt ihn ein Jazz-Sänger aus dem Bekanntenkreis seiner Eltern an die Hand und bringt ihm die ersten Gesangsschritte bei: "Ich kann mich noch sehr gut an diese Zeit erinnern. Es war, als würde mir jemand zeigen, für was ich bestimmt bin", erinnert sich der Engländer. Sam entwickelt eine immer größere Begeisterung für Musik. Dabei spielen insbesondere weibliche Stimmen eine große Rolle: "Ich habe mich eigentlich nie für männliche Stimmen interessiert. Meine Idole waren Whitney Houston und Chaka Khan"", erzählt Sam.

Nach diversen Musical-Engagements zieht es den Barden nach London. Er ist 18 als er das erste Mal in seinem Leben Hauptstadtluft schnuppert. Seinen Lebensunterhalt verdient sich Sam als Aushilfskraft in einer Bar. In London erhofft sich der Sänger den großen Durchbruch. Wochenlang feilt er in seiner Freizeit an Songideen und Gesangsmelodien, ehe er den Songwriter Jimmy Napes kennenlernt. Zusammen schreiben sie einen Song namens "Lay Me Down", der über Umwege auch auf dem Tisch des Dancepop-Duos Disclosure landet. Die beiden Brüder Guy und Howard Lawrence sind dermaßen begeistert von Sams eindringlichem Organ, dass sie ihn für einen Feature-Beitrag engagieren ("Latch"). Der Song erscheint im Oktober 2012 und landet sogleich in den UK-Top-20.

Plötzlich steht Sams Telefon nicht mehr still. Kurze Zeit später bittet auch der britische DJ, Produzent und Songwriter Shahid Khan alias Naughty Boy um eine Audienz. Abermals kommt es zu einer musikalischen Kooperation. Diesmal schafft es der daraus entstandene Song ("La La La")sogar bis an die Spitze der britischen Single-Charts.

Sam Smith - In The Lonely Hour (10th Anniversary)
Sam Smith In The Lonely Hour (10th Anniversary)
Geschichte eines Hypes, zurück gespult zum Anfang.
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Spätestens jetzt gibt es für Sam Smith kein Zurück mehr. Mit der Veröffentlichung seiner Debüt-EP "Nirvana" im Oktober 2013 katapultiert sich der Sänger endgültig in den Fokus der Öffentlichkeit. Ganz Großbritannien ist aus dem Häuschen. Sam Smith erhält nicht nur einen Brit Award, sondern darf sich zu Beginn des Jahres 2014 auch über einen Eintrag auf der begehrten BBC-Soundlist freuen.

Im Mai 2014 kommt es dann endlich zur Veröffentlichung seines Debütalbums "In The Lonely Hour". So richtig begreifen kann der Sänger seine Entwicklung jedoch nicht: "Ich weiß nicht, wie oft ich mich am Tag zwicken muss, um mich zu vergewissern, dass das alles kein Traum ist. Ich bin einfach nur glücklich und dankbar für diese Chance, die ich unbedingt nutzen will."

Für sein Debüt fährt Smith vier Grammys ein, sein Titelsong "Writing's On The Wall" für den 24. James Bond-Film "Spectre" erhält 2016 den Oskar für den besten Song. Diesen Preis widmet Smith, der seine Homosexualität 2014 öffentlich gemacht hatte, der LGBT-Community. Smiths zweites Album "The Thrill Of It All" erscheint im Herbst 2017.

Im selben Jahr erklärt Smith via Instagram, von nun an weder als Mann noch als Frau sondern als non-binär angesprochen werden zu wollen. "Ich bin nicht männlich oder weiblich, ich denke, ich fließe irgendwo dazwischen", kitzelt BBC-Moderatorin Jameela Jamil auf Instagram aus Sam heraus, der sich nun "they/them" nennt und als "scared shitless, but feeling super free right now" beschreibt. Was als Befreiung beginnt, wird von der Brit Awards-Jury mit einem bösen Echo beantwortet: An Kategorien wie 'best male artist' oder 'best female artist' kann Smith nun nicht mehr teilnehmen.

2020 erscheint Sams dritte Platte "Love Goes", die es auf Platz zwei der britischen Charts schafft. Der Hit mit Calvin Harris reiht sich als prominentes Beispiel in die Hyperpop-Welle ein, die man zum Teil als industriell kalkulierte Antwort auf die Algorithmen von Spotify lesen kann. Gemeinsam mit der deutschen Musikerin Kim Petras veröffentlicht Smith zwei Jahre später den Song "Unholy", der die Spitze der US-Charts erreicht.

Für die Brit Awards hat der Fall Sam unterdessen die Abschaffung der Gender-Preise-Kategorien erwirkt. J Hus und Dua Lipa heißen die letzten nach Geschlecht sortierten Acts auf dem Siegertreppchen, 2022 fällt die Kategorie weg. Und 2023 führt sie zur seltsamen Konstellation mit insgesamt 81 Prozent männlichen Künstlern, die für die Jury in Betracht kommen: 58 vorgeschlagene Artists identifizieren sich als männlich, 13 weiblich, trans oder non-binär. Wenn es um die Qualität geht, kann sich Sams Album "Gloria" bei allen Pop-Preisen sehen lassen, stellt aber keine Neuerfindung des Rads dar. Dafür hat Sam die konservative Institution Brit Awards grundlegend verändert.

News

Alben

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2023 Gloria

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Geradliniger Lounge-Kuschelpop, der nie aneckt. (0 Kommentare)

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17 zeitgemäße Popsongs für, gegen und mit Liebe. (0 Kommentare)

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Berlin, Mercedes-Benz Arena, 2023 Oscar- und Grammy-gekrönt: Sam Smith auf Stippvisite in der Hauptstadt.

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