Best of 2021: Die Hip Hop-Alben des Jahres

Platz 13: Playboi Carti - "Whole Lotta Red"

Tja, mit "Narcissist" wird es dann wohl leider doch nichts mehr in diesem Jahr. Dabei hatten sich die Fans von Playboi Carti schon so sehr auf ein neues Album gefreut. Immerhin gab es stattdessen eine (Lautsprecher zerberstende) Tour unter genanntem Namen. Außerdem ist es ja gar nicht so lange her, dass "Whole Lotta Red", Cartis Weihnachtsgeschenk an seine Anhänger, unterm Tannenbaum lag - und damit natürlich noch qualifiziert für diese Liste ist, auch wenn es bereits 2020 erschienen ist.

Ästhetik spielt im Universum des Playboi Carti schon eine riesige Rolle, seit der Rapper vor ungefähr sechs Jahren in der Szene aufgetaucht ist. "Whole Lotta Red", Cartis drittem Longplayer, sieht man das schon an seinem Cover an. Das schreit förmlich "Klassiker". Kann die Musik da mithalten? Die Antwort hängt stark davon ab, wen man fragt.

Ein Großteil der Musikszene wird wohl mit "Playboi wer?" antworten, viele Hip Hop-Fans rümpfen schon bei der Erwähnung seines Namens verächtlich die Nase. So mancher Vertreter der alten Garde sieht in Playboi Carti sogar die Personifikation von all dem, das aktuell im Genre falsch läuft, und selbst unter Trap-, ja, sogar unter Playboi Carti-Fans ist das Werk umstritten.

Es fällt schwer, ein abschließendes Urteil zu "Whole Lotta Red" zu fällen. Vom Stoner-Rap, mit dem Carti damals in die Szene eingestiegen war, ist wenig übrig geblieben. Diese Schiene haben Rapper wie Lucki übernommen und fahren sie erfolgreich. "Whole Lotta Red" ist nicht dafür gedacht, daheim im stillen Kämmerlein gehört zu werden. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wie das Bon Iver-sampelnde Outro gehören diese Songs auf die Bühne oder in die Clubs. Mit Tracks wie "Control" oder "Over" hat Carti auf "WLR" Musik abgeliefert, die zur besten seiner noch jungen Karriere gehört, und die Vorfreude auf hoffentlich auch bald in Deutschland wieder stattfindende Konzerte und Festivals nochmals gesteigert.

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