Die Sängerin Björk ist von der Leitung des Exit-Festivals im serbischen Novi Sad ausgeladen worden. Ärger soll eine Bemerkung Björks bei einem Auftritt in Tokyo verursacht haben. Dort widmete die Isländerin ihren Song "Declare Independence" dem kosovarischen Volk und äußerte sich positiv über …

Zurück zur News
  • Vor 16 Jahren

    Man sollte hinzufügen: Die EU- und die NATO-Staaten haben sich da auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Es sind Unmengen an Geld da unten versickert. Geld, von dem so gut wie nix bei der Bevölkerung ankommt. Weder bei Serben noch bei Albanern. Ein Kapitel für sich ist die Rolle der US-Privatsöldner-Gruppen, die gleichfalls seit langem Unsummen an Geld mit den Balkan-Konflikten verdienen und von denen einige sicher auch vor ein internationales Gericht gehörten.

    Informationen dazu gibt es ja eigentlich. Auch in den sogenannten "Mainstream"-Medien. Die "Berliner Zeitung" wurde ja von user "unbekannt" selbst genannt. Dummerweise finde ich den Link auf den Podcast nicht mehr, in welchem ein serbischer Intellektueller in einem Essay quasi aus der Innenperspektive die tragische Abwärts-Spirale aus teilweise berechtigtem Widerspruch gegen die partiell verfälschte öffentliche europäische Meinung und der Flucht in die Isolation und in einen "Nationalismus aus Trotz" schildert.

    Die Frage ist aber, wie man da heraus kommt.

  • Vor 16 Jahren

    Zitat (« Ich finde nicht, dass es sich damit besonders gut lebt. Deine eigenen Beispiele belegen doch eigentlich, dass man die Mehrheit der liberal und europäisch denkenden Serben nicht für eine Minderheit von Ultra-Nationalisten in Haftung nehmen kann. Zumindest sollte man eine solche fast irreversible Brüskierung vermeiden. Wenn sie sich vermeiden lässt. Worin besteht eigentlich - mal ganz dumm gefragt - die akute Notwendigkeit einer formalen Staatsgründung im Kosovo? »):

    mehr kukuruz für dieses forum!

  • Vor 16 Jahren

    Eigentlich hat die Idee ja was...

    Als nächstes spalten sich dann die überwiegend von Serben bewohnten Regionen des Kosovo vom Kosovo ab, und dann die dort lebenden Albaner wieder von Serbisch-Kosovo-Albanien, dann Kinder von ihren Eltern, und am Schluss ist jeder sein eigener Staat. :D

    Ernsthaft:
    Ich habe Probleme, einige Argumentationslinien nachzuvollziehen. Ich kann verstehen, warum man Übergriffe von (ich verwende die Begriffe mal der Einfachheit halber salopp, weil es mir zu blöd ist, ständig Freischärler, UCK usw. zu schreiben) Serben auf Albaner als Argument für eine Loslösung anführt. Nicht verstehen kann ich, warum man Übergriffe von Albanern auf Serben als Argument dagegen anführt. Denn das beweist mir doch eher: Es geht halt nicht zusammen.
    Genausowenig verstehe ich, dem ,wie öfters betont, Begriffe wie Nationalität oder Patriotismus relativ am Gesäß vorbei gehen, warum man von serbischer Seite aus nationalistischen Gründen diese Abspaltung ablehnen kann (Amselfeld usw.), denn damit räumt man nationalistischem Denken ein argumentatives Gewicht ein, das selbstverständlich dann aber auch die Albaner mit gleichem Recht für sich beanspruchen können.

    Oder man stellt seine eigenen nationalistischen Bedürfnisse über die von anderen, dann kommen wir aber an den Punkt, wo Nationalismus zum Chauvinismus wird, und wo ich ihm dann jegliches argumentatives Gewicht abspreche.

  • Vor 16 Jahren

    @BzR (« Eigentlich hat die Idee ja was...

    Als nächstes spalten sich dann die überwiegend von Serben bewohnten Regionen des Kosovo vom Kosovo ab, und dann die dort lebenden Albaner wieder von Serbisch-Kosovo-Albanien, dann Kinder von ihren Eltern, und am Schluss ist jeder sein eigener Staat. :D

    Ernsthaft:
    Ich habe Probleme, einige Argumentationslinien nachzuvollziehen. Ich kann verstehen, warum man Übergriffe von (ich verwende die Begriffe mal der Einfachheit halber salopp, weil es mir zu blöd ist, ständig Freischärler, UCK usw. zu schreiben) Serben auf Albaner als Argument für eine Loslösung anführt. Nicht verstehen kann ich, warum man Übergriffe von Albanern auf Serben als Argument dagegen anführt. Denn das beweist mir doch eher: Es geht halt nicht zusammen.
    Genausowenig verstehe ich, dem ,wie öfters betont, Begriffe wie Nationalität oder Patriotismus relativ am Gesäß vorbei gehen, warum man von serbischer Seite aus nationalistischen Gründen diese Abspaltung ablehnen kann (Amselfeld usw.), denn damit räumt man nationalistischem Denken ein argumentatives Gewicht ein, das selbstverständlich dann aber auch die Albaner mit gleichem Recht für sich beanspruchen können.

    Oder man stellt seine eigenen nationalistischen Bedürfnisse über die von anderen, dann kommen wir aber an den Punkt, wo Nationalismus zum Chauvinismus wird, und wo ich ihm dann jegliches argumentatives Gewicht abspreche. »):

    Leider ist es auf dem Kosovo unmöglich friedlich nebeneinander zu wohnen. Wenn ich nicht den Eindruck hätte das die serbische Kultur sowie auch die serbische Bevölkerung nicht in Gefahr ist. Und hätten Serben und Albaner in einem selbstständigen Kosovo die selben Rechte. Nur da ich weiß das serbisches Kulturgut sowie serbische Minderheit (jetzt eine Minderheit vor paar Jahrzehnten war das Verhältnis noch anders nur durch Jahrzehntelange Vertreibung der Serben aus dem Kosovo hat sich es eben verändert) jetzt noch mehr in Gefahr sind, bin ich gegen die Abspaltung des Kosovos von Serbien. Weil ich einfach denke, dass es so einfacher ist die noch dort lebende serbische Bevölkerung als auch andere Minderheiten zu schützen. Ich weiß jetzt nicht wie Du nationalistische Bedürfnisse definierst. Nur empfinde ich es nicht als Fremden feindlich wenn man sich und seine Kultur schützen will. Und bitte verstehe nicht darunter, dass ich jetzt Kriege führen würde um dieses Ziel zu erreichen. Ich bin lediglich wütend über die Ignoranz vieler Staaten und das Kosovo einfach ohne zu überlegen anerkannt haben.

  • Vor 16 Jahren

    @Kukuruz («
    Worin besteht eigentlich - mal ganz dumm gefragt - die akute Notwendigkeit einer formalen Staatsgründung im Kosovo? »):

    ich glaube, sie besteht derzeit nicht minder oder mehr akut als in den letzten jahren.

    sie könnte jedoch ein schritt zur normalisierung sein, oder?

    deshalb (sorry f d widerholung):

    seit dem unfreiwilligen zusammenschluss des kosovo mit serbien 1912 durch annexion (wohingegen das ethnisch zugehörige albanien unabhängig wurde), sind die kosovaren nie richtig im verbund heimisch geworden.

    milosevic hat 1989 das fass zum überlaufen gebracht; mit der aufhebung der damaligen teilautonomie.

    wenn sich die gewalt immer wieder derart gegenseitig entläd, dass sich zeigt, es kann hier kein sinnvolles zusammenleben geben, ist es nur vernünftig, sich zu trennen.

    besser eine neutrale nachbarschaft als eine destruktive wg!!!!!

    auch wenn es grundsätzlich keinen sinn ergibt - weder politisch noch ökonomisch - jedem gebiet v d grösse eines besseren rübenackers die staatl unabhängigkeit zu gewähren, so ist das hier doch alternativlos

    wer sich besser auskennt und andere ideen hat, die praktikabler sind....her damit.

    aber solange die ethnisch verwandten albanen locken - und das werden sie immer - ...no chance.

    besser so, als nahostverhältnisse in europa

    lg dba

  • Vor 16 Jahren

    Nachtrag:

    Es ist übrigens Quatsch, dass in westlichen Medien Serben nur als Täter und nicht als Opfer dargestellt wurden, oder dass die Serben allgemein für ihre Betonköpfe dort verantwortlicht gemacht und kollektiv verurteilt wurden. Es gab durchaus quer durch alle Medien eine relativ ausgewogene Berichterstattung, egal, ob TV- oder Printmedien.

    Insbesondere was den Kosovo-Konflikt angeht, wurde extrem kritisch über die UCK berichtet, und Übergriffe an der serbischen Minderheit dort waren in allen Mainstream-Medien Thema, vor Allem, weil es eben mit zur Aufgabe der Bundeswehr dort gehörte, solche Übergriffe zu verhindern.

    Da das einer der ersten größeren Auslandseinsätze der Bundewehr nach dem Strategiewechsel war, und dieser Wechsel und somit auch der Einsatz alles andere als Unumstritten waren, gab es natürlich ein erhöhtes Medieninteresse daran.

    Auch das Phänomen, dass im gesamten Jugoslawien-Konflikt das alte Blockdenken des Kalten Krieges noch einmal voll aufgeglammt ist, wurde natürlich in den Medien entsprechend aufgenommen. Witzig dabei war auch, wie dieses Blockdenken innerhalb der politischen Strömungen Deutschlands zu bemerken war, als sich "die Linke" mehrheitlich (mit der logischen Aunahme der Islamophobiker) gegen den Kosovo-Einsatz aussprach, und sich offen oder indirekt mit Serbien solidarisierte. Auch diese Fraktion hat natürlich ihre medialen Sprachrohre.

    Insgesamt denke ich, dass die Berichterstattung in den (deutschen) Medien im Einzelfall vielleicht nicht immer objektiv war, aber doch in der Gesamtheit zumindest ausgewogen, weil pluralistisch.

    Womöglich ist darum der durschnittliche Deutsche (=Mensch, der in Deutschland wohnt) sogar besser und ausgewogener Informiert, als sein Kollege in Serbien. Womöglich. Ich weiß es nicht, ich vermute es jetzt einfach mal, immerhin kenne ich die serbischen Medien nicht, bzw. nur aus zweiter Hand, nämlich, wenn sie in unseren Medien thematisiert werden.

    Woher kommt also das Bild vom bösen Serb(i)en?

    Da kann ich nur mutmaßen, aber ich schätze mal, das hat mehrere Gründe.

    Zunächst mal das oben bereits erwähnte Blockdenken. Das ist einfach schwer aus den Köpfen heraus zu bekommen, und da die Mehrheit der konservativen Rechten und der politischen Mitte eher mit ihrem erlernten "eigenen" Block sympatisieren, ist die Position Russlands für viele ein Grund, der gegen Serbien spricht. Der böse Russe und die Bedrohung aus dem Osten sind einfach erlernte Angstreaktionen.

    Allerdings gibt es auch Menschen aus dem linksliberalen Bildungsbürgertum, die dieses Bild im Kopf haben. Die Gründe hierfür liegen womöglich im Tourismus. Jugoslawien war ja zu Zeiten des Kalten Krieges das wichtigste Massentourismusland im Ostblock. Allerdings eben nur jene Teile, die am Mittelmeer lagen. darum kennen die meisten Deutschen vom ehemaligen Jugoslawien im Wesentlichen Kroatien, und vielleicht noch ein Bischen Bosnien und Slowenien (auf der Durchreise).
    Dabei kam man natürlich auch überwiegend mit Kroaten in Kontakt, die natürlich ein Interesse daran hatten, Geld zu verdienen, und entsprechend freundlich und smpathisch waren. Irgendwie kamen die einem gar nicht so verbissen "ostblockerisch" vor, eher wie typische Mittelmeeranwohner eben. Fast so ein Bisschen wie Italiener, die von "den Deutschen" ja abgöttisch geliebt wurden, (solange sie brav zuhause in ihrem Land blieben).

    Dann kannte man vielleicht noch Sarajevo von der Winterolympiade '84.

    Als dann der Balkankonflikt das erste Mal aufflammte, waren es in der Wahrnehmung nunmal zunächst die Serben, die die Zerstörung liebgewordener und bekannter Orte verursacht hatten: Dubrovnik, Sarajevo...

    Da hat man dann einen emotionalen Bezug dazu, ist klar.

    Als dritter Punkt mag sicher der bereits erwähnte Umgang mit den Kriegsverbreche(r)n seitens des offiziellen Serbiens nach dem NATO-Einsatz und dem Eingreifen der UN eine Rolle spielen.

    Dass eine hier so empfundene Weigerung des Auseinandersetzens mit diesen Verbrechen, und der heimlichen bis offenen Unterstützung der Täter gepaart mit einem recht aggressiven Nationalismus in Deutschland schlecht ankommt, ist klar, denke ich. Die Deutschen sehen sich selbst eben als Vorbild und Messlatte in der Aufarbeitung nationaler historischer Schuld und der daraus zwingend erforderlichen Selbstgeißelung, und wenn sich jemand einfach so (von "uns" empfunden) dreist davor drückt, sich Schuld einzugestehen, und zu büßen, dann mögen wir den nicht. Und Nationalismus gleich zweimal nicht. Schon gar nicht, wenn er von Slawen kommt. So!

    Dass es natürlich auch Kriegsverbrecher auf den anderen Seiten gegeben hat, ist dabei egal. Denn wir reden uns ja auch nicht mit dem Massenbombardment deutscher Städte und Zivilisten, oder den Angriffen auf Flüchtlingstrecks/-Schiffe heraus, oder?
    :saint:

  • Vor 16 Jahren

    @unbekannte (« Ich bin lediglich wütend über die Ignoranz vieler Staaten und das Kosovo einfach ohne zu überlegen anerkannt haben. »):

    du meinst wirklich, dass die staaten nicht darüber nachgedacht haben?

    ich habe das gefühl, deine beiträge versuchen serbien in eine art opferrolle zu bringen. das mag, soweit ich deine abstammung richtig einschätze, nachvollziehbar sein. trotzdem bin ich der meinung, dass diese opferrolle unter berücksichtigung der sich noch immer in freiheit befindlichen kriegsverbrecher, absolut unpassend wirkt.

  • Vor 16 Jahren

    @BzR (« Nachtrag:

    Es ist übrigens Quatsch, dass in westlichen Medien Serben nur als Täter und nicht als Opfer dargestellt wurden, oder dass die Serben allgemein für ihre Betonköpfe dort verantwortlicht gemacht und kollektiv verurteilt wurden. Es gab durchaus quer durch alle Medien eine relativ ausgewogene Berichterstattung, egal, ob TV- oder Printmedien.

    Insbesondere was den Kosovo-Konflikt angeht, wurde extrem kritisch über die UCK berichtet, und Übergriffe an der serbischen Minderheit dort waren in allen Mainstream-Medien Thema, vor Allem, weil es eben mit zur Aufgabe der Bundeswehr dort gehörte, solche Übergriffe zu verhindern.

    Da das einer der ersten größeren Auslandseinsätze der Bundewehr nach dem Strategiewechsel war, und dieser Wechsel und somit auch der Einsatz alles andere als Unumstritten waren, gab es natürlich ein erhöhtes Medieninteresse daran.

    Auch das Phänomen, dass im gesamten Jugoslawien-Konflikt das alte Blockdenken des Kalten Krieges noch einmal voll aufgeglammt ist, wurde natürlich in den Medien entsprechend aufgenommen. Witzig dabei war auch, wie dieses Blockdenken innerhalb der politischen Strömungen Deutschlands zu bemerken war, als sich "die Linke" mehrheitlich (mit der logischen Aunahme der Islamophobiker) gegen den Kosovo-Einsatz aussprach, und sich offen oder indirekt mit Serbien solidarisierte. Auch diese Fraktion hat natürlich ihre medialen Sprachrohre.

    Insgesamt denke ich, dass die Berichterstattung in den (deutschen) Medien im Einzelfall vielleicht nicht immer objektiv war, aber doch in der Gesamtheit zumindest ausgewogen, weil pluralistisch.

    Womöglich ist darum der durschnittliche Deutsche (=Mensch, der in Deutschland wohnt) sogar besser und ausgewogener Informiert, als sein Kollege in Serbien. Womöglich. Ich weiß es nicht, ich vermute es jetzt einfach mal, immerhin kenne ich die serbischen Medien nicht, bzw. nur aus zweiter Hand, nämlich, wenn sie in unseren Medien thematisiert werden.

    Woher kommt also das Bild vom bösen Serb(i)en?

    Da kann ich nur mutmaßen, aber ich schätze mal, das hat mehrere Gründe.

    Zunächst mal das oben bereits erwähnte Blockdenken. Das ist einfach schwer aus den Köpfen heraus zu bekommen, und da die Mehrheit der konservativen Rechten und der politischen Mitte eher mit ihrem erlernten "eigenen" Block sympatisieren, ist die Position Russlands für viele ein Grund, der gegen Serbien spricht. Der böse Russe und die Bedrohung aus dem Osten sind einfach erlernte Angstreaktionen.

    Allerdings gibt es auch Menschen aus dem linksliberalen Bildungsbürgertum, die dieses Bild im Kopf haben. Die Gründe hierfür liegen womöglich im Tourismus. Jugoslawien war ja zu Zeiten des Kalten Krieges das wichtigste Massentourismusland im Ostblock. Allerdings eben nur jene Teile, die am Mittelmeer lagen. darum kennen die meisten Deutschen vom ehemaligen Jugoslawien im Wesentlichen Kroatien, und vielleicht noch ein Bischen Bosnien und Slowenien (auf der Durchreise).
    Dabei kam man natürlich auch überwiegend mit Kroaten in Kontakt, die natürlich ein Interesse daran hatten, Geld zu verdienen, und entsprechend freundlich und smpathisch waren. Irgendwie kamen die einem gar nicht so verbissen "ostblockerisch" vor, eher wie typische Mittelmeeranwohner eben. Fast so ein Bisschen wie Italiener, die von "den Deutschen" ja abgöttisch geliebt wurden, (solange sie brav zuhause in ihrem Land blieben).

    Dann kannte man vielleicht noch Sarajevo von der Winterolympiade '84.

    Als dann der Balkankonflikt das erste Mal aufflammte, waren es in der Wahrnehmung nunmal zunächst die Serben, die die Zerstörung liebgewordener und bekannter Orte verursacht hatten: Dubrovnik, Sarajevo...

    Da hat man dann einen emotionalen Bezug dazu, ist klar.

    Als dritter Punkt mag sicher der bereits erwähnte Umgang mit den Kriegsverbreche(r)n seitens des offiziellen Serbiens nach dem NATO-Einsatz und dem Eingreifen der UN eine Rolle spielen.

    Dass eine hier so empfundene Weigerung des Auseinandersetzens mit diesen Verbrechen, und der heimlichen bis offenen Unterstützung der Täter gepaart mit einem recht aggressiven Nationalismus in Deutschland schlecht ankommt, ist klar, denke ich. Die Deutschen sehen sich selbst eben als Vorbild und Messlatte in der Aufarbeitung nationaler historischer Schuld und der daraus zwingend erforderlichen Selbstgeißelung, und wenn sich jemand einfach so (von "uns" empfunden) dreist davor drückt, sich Schuld einzugestehen, und zu büßen, dann mögen wir den nicht. Und Nationalismus gleich zweimal nicht. Schon gar nicht, wenn er von Slawen kommt. So!

    Dass es natürlich auch Kriegsverbrecher auf den anderen Seiten gegeben hat, ist dabei egal. Denn wir reden uns ja auch nicht mit dem Massenbombardment deutscher Städte und Zivilisten, oder den Angriffen auf Flüchtlingstrecks/-Schiffe heraus, oder?
    :saint: »):

    sauber in den raum gestellt......

  • Vor 16 Jahren

    @unbekannte («

    Leider ist es auf dem Kosovo unmöglich friedlich nebeneinander zu wohnen. »):

    Ja, leider.
    Zitat («
    Wenn ich nicht den Eindruck hätte das die serbische Kultur sowie auch die serbische Bevölkerung nicht in Gefahr ist. Und hätten Serben und Albaner in einem selbstständigen Kosovo die selben Rechte. »):

    Hätten sie das denn in einem Kosovo als Teil Serbiens? Das würde dann aus der Minderheit eine Mehrheit bzw. umgekehrt machen.

    Entschuldige bitte, wenn die meisten Leute Serbien nicht länger einen vernünftigen Umgang mit Minderheiten zutrauen.
    Zitat («
    Nur da ich weiß das serbisches Kulturgut sowie serbische Minderheit (jetzt eine Minderheit vor paar Jahrzehnten war das Verhältnis noch anders nur durch Jahrzehntelange Vertreibung der Serben aus dem Kosovo hat sich es eben verändert) jetzt noch mehr in Gefahr sind, bin ich gegen die Abspaltung des Kosovos von Serbien. Weil ich einfach denke, dass es so einfacher ist die noch dort lebende serbische Bevölkerung als auch andere Minderheiten zu schützen. »):

    Und wer schützt die albanische Minderheit in einem zu Serbien gehörigen Kosovo?

    Du hast berechtigte auf schlechten Erfahrungen beruhende Sorgen, dass in einem unabhängigen Kosovo die Rücksicht auf Minderheiten nicht gewährleistet ist.

    Die Albaner haben berechtigte auf schlechten Erfahrungen beruhende Sorgen, dass in einem zu Serbien gehörigen Kosovo die Rücksicht auf Minderheiten nicht gewährleistet ist.

    Ich kann beides gleich gut nachvollziehen.
    Zitat («
    Ich weiß jetzt nicht wie Du nationalistische Bedürfnisse definierst. Nur empfinde ich es nicht als Fremden feindlich wenn man sich und seine Kultur schützen will. »):

    Ich verstehe darunter in dem Fall konkret Formulierungen wie "Wurzel des Serbentums". Und das Gefühl, dass z.B. Du dem Schutz der serbischen Kultur höhere Priviligien einräumst als dem Schutz der albanischen Kultur.
    Zitat («
    Und bitte verstehe nicht darunter, dass ich jetzt Kriege führen würde um dieses Ziel zu erreichen. Ich bin lediglich wütend über die Ignoranz vieler Staaten und das Kosovo einfach ohne zu überlegen anerkannt haben. »):

    Die Verantwortlichen werden schon überlegt haben. Und wie gesagt, das war leider für viele beteiligte Interessensgruppen die einzige logische Konsequenz aus einer über 15 Jahre dauernden Kette von Ereignissen, an denen -sorry, das nochmal zu betonen- das Verhalten Serbiens einfach seinen Anteil hatte.

  • Vor 16 Jahren

    @BzR (« Nachtrag:

    Es ist übrigens Quatsch, dass in westlichen Medien Serben nur als Täter und nicht als Opfer dargestellt wurden, oder dass die Serben allgemein für ihre Betonköpfe dort verantwortlicht gemacht und kollektiv verurteilt wurden. Es gab durchaus quer durch alle Medien eine relativ ausgewogene Berichterstattung, egal, ob TV- oder Printmedien.

    Insbesondere was den Kosovo-Konflikt angeht, wurde extrem kritisch über die UCK berichtet, und Übergriffe an der serbischen Minderheit dort waren in allen Mainstream-Medien Thema, vor Allem, weil es eben mit zur Aufgabe der Bundeswehr dort gehörte, solche Übergriffe zu verhindern.

    Da das einer der ersten größeren Auslandseinsätze der Bundewehr nach dem Strategiewechsel war, und dieser Wechsel und somit auch der Einsatz alles andere als Unumstritten waren, gab es natürlich ein erhöhtes Medieninteresse daran.

    Auch das Phänomen, dass im gesamten Jugoslawien-Konflikt das alte Blockdenken des Kalten Krieges noch einmal voll aufgeglammt ist, wurde natürlich in den Medien entsprechend aufgenommen. Witzig dabei war auch, wie dieses Blockdenken innerhalb der politischen Strömungen Deutschlands zu bemerken war, als sich "die Linke" mehrheitlich (mit der logischen Aunahme der Islamophobiker) gegen den Kosovo-Einsatz aussprach, und sich offen oder indirekt mit Serbien solidarisierte. Auch diese Fraktion hat natürlich ihre medialen Sprachrohre.

    Insgesamt denke ich, dass die Berichterstattung in den (deutschen) Medien im Einzelfall vielleicht nicht immer objektiv war, aber doch in der Gesamtheit zumindest ausgewogen, weil pluralistisch.

    Womöglich ist darum der durschnittliche Deutsche (=Mensch, der in Deutschland wohnt) sogar besser und ausgewogener Informiert, als sein Kollege in Serbien. Womöglich. Ich weiß es nicht, ich vermute es jetzt einfach mal, immerhin kenne ich die serbischen Medien nicht, bzw. nur aus zweiter Hand, nämlich, wenn sie in unseren Medien thematisiert werden.

    Woher kommt also das Bild vom bösen Serb(i)en?

    Da kann ich nur mutmaßen, aber ich schätze mal, das hat mehrere Gründe.

    Zunächst mal das oben bereits erwähnte Blockdenken. Das ist einfach schwer aus den Köpfen heraus zu bekommen, und da die Mehrheit der konservativen Rechten und der politischen Mitte eher mit ihrem erlernten "eigenen" Block sympatisieren, ist die Position Russlands für viele ein Grund, der gegen Serbien spricht. Der böse Russe und die Bedrohung aus dem Osten sind einfach erlernte Angstreaktionen.

    Allerdings gibt es auch Menschen aus dem linksliberalen Bildungsbürgertum, die dieses Bild im Kopf haben. Die Gründe hierfür liegen womöglich im Tourismus. Jugoslawien war ja zu Zeiten des Kalten Krieges das wichtigste Massentourismusland im Ostblock. Allerdings eben nur jene Teile, die am Mittelmeer lagen. darum kennen die meisten Deutschen vom ehemaligen Jugoslawien im Wesentlichen Kroatien, und vielleicht noch ein Bischen Bosnien und Slowenien (auf der Durchreise).
    Dabei kam man natürlich auch überwiegend mit Kroaten in Kontakt, die natürlich ein Interesse daran hatten, Geld zu verdienen, und entsprechend freundlich und smpathisch waren. Irgendwie kamen die einem gar nicht so verbissen "ostblockerisch" vor, eher wie typische Mittelmeeranwohner eben. Fast so ein Bisschen wie Italiener, die von "den Deutschen" ja abgöttisch geliebt wurden, (solange sie brav zuhause in ihrem Land blieben).

    Dann kannte man vielleicht noch Sarajevo von der Winterolympiade '84.

    Als dann der Balkankonflikt das erste Mal aufflammte, waren es in der Wahrnehmung nunmal zunächst die Serben, die die Zerstörung liebgewordener und bekannter Orte verursacht hatten: Dubrovnik, Sarajevo...

    Da hat man dann einen emotionalen Bezug dazu, ist klar.

    Als dritter Punkt mag sicher der bereits erwähnte Umgang mit den Kriegsverbreche(r)n seitens des offiziellen Serbiens nach dem NATO-Einsatz und dem Eingreifen der UN eine Rolle spielen.

    Dass eine hier so empfundene Weigerung des Auseinandersetzens mit diesen Verbrechen, und der heimlichen bis offenen Unterstützung der Täter gepaart mit einem recht aggressiven Nationalismus in Deutschland schlecht ankommt, ist klar, denke ich. Die Deutschen sehen sich selbst eben als Vorbild und Messlatte in der Aufarbeitung nationaler historischer Schuld und der daraus zwingend erforderlichen Selbstgeißelung, und wenn sich jemand einfach so (von "uns" empfunden) dreist davor drückt, sich Schuld einzugestehen, und zu büßen, dann mögen wir den nicht. Und Nationalismus gleich zweimal nicht. Schon gar nicht, wenn er von Slawen kommt. So!

    Dass es natürlich auch Kriegsverbrecher auf den anderen Seiten gegeben hat, ist dabei egal. Denn wir reden uns ja auch nicht mit dem Massenbombardment deutscher Städte und Zivilisten, oder den Angriffen auf Flüchtlingstrecks/-Schiffe heraus, oder?
    :saint: »):

    ok tourismus hin und her......

    aber eines bleibt doch speziell:

    die gezielt rassistische, undemokratische, menschenverachtende ethn säuberungspolitik d.h. vernichtungspolitik v slobodan milosevic.

    die negative qualität eines solchen - den geist hitlers und stalins wiederbelebenden (auch stilistisch riefenstahlmässig bei öff auftritten) - autokraten ist halt auch einmalig, sogar in der dortigen ecke.

    der zunächst wahrnehmbare jubel zu einem solchen mann macht nicht ganz zu unrecht skeptisch gegenüber der sog "mehrheit" in serbien.

    solch ein misstrauen hegt man entsprechend nicht gg die slowenier. wie souverän und reif man so etwas machen kann, zeigen diese. hätten die serben auch tun können, können es jederzeit.....tun es endlich bald??!!!!!

    lg dba

  • Vor 16 Jahren

    Naja, zunächst würde ich mal behaupten, dass Milosevic am Anfang eher den Erhalt Gesamtjugoslawiens, wenn auch serbisch dominiert, angestrebt hat.

    Wenn man es mal so sieht, waren die ethnischen Säuberungen eigentlich erst eine Reaktion auf die Sezessionsbemühungen der anderen Teilrepubliken. Und insbesondere Im Kosovo gab es vorher schon Übergriffe auf und Vertreibungen von Serben...

  • Vor 16 Jahren

    @dein_boeser_Anwalt («
    seit dem unfreiwilligen zusammenschluss des kosovo mit serbien 1912 durch annexion (wohingegen das ethnisch zugehörige albanien unabhängig wurde), sind die kosovaren nie richtig im verbund heimisch geworden. ... »):

    Das ist die bekannte These, dass Menschen grundsätzlich Gefangene ihrer ethnisch-kulturellen Prägung seien.

    Die Verhandlungen des finnischen Ex-Präsidenten Ahtisaari sind gescheitert, weil die politischen Führer der betroffenen Seiten behaupten, eine andere Lösung gebe es nicht. Deshalb muss es noch lange nicht so sein. Sicher gibt es einen (leider doch relativ beträchtlichen) Teil direkt Betroffener, die Angehörige verloren haben. Aber, Zitat Dokumentarfilmerin Anne Thoma, die sich lange Zeit im Kosovo aufhielt:

    Es gibt viele, die mit Politik nichts am Hut haben wollen. Sie haben es satt, denn sie waren ihr ganzes Leben mit Krieg, Verlust und Armut konfrontiert. Diese Gruppe junger Leute will über die nächste Party und die neuesten Adidas-Turnschuhe reden, sie denken über Schminke und Klamotten nach. Aber diejenigen, die durch den Krieg viel verloren haben, engagieren sich politisch. Sie beschäftigen sich mit der Status-Frage, weil sie nichts anderes haben. Und dann gibt es die Kosovo-Serben. Die sind sehr verängstigt, weil für sie so viel von der Unabhängigkeit abhängt. Aber unter all dem liegt, glaube ich, einfach nur der Wunsch, den Krieg vergessen zu können.

    Dazu kommen haufenweise sehr gut bezahlte Ausländer, die das Kosovo zum Teil auch nur als Geldumschlagplatz benutzen. Bestes Beispiel: Der erste französische UNMK-Chef sorgte dafür, dass der Mobilfunk in Kosovo über Monaco (!) läuft und dorthin auch die Einnahmen gehen. (Quelle: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hinterg…)
    Klar, den armen Monegassen muss man auch mal was gönnen.

    Wer in dieser Situation sagt "Wir wollen endlich die Unabhängigkeit!" wird in jedem Fall ein dankbares Publikum finden, denn schlimmer gehts einfach nicht. Auch wenn die Zustände nach einem Bürgerkrieg nicht mit denen in der ehemaligen Tschechoslowakei vergleichbar sind: Sätze wie diese erinnern fatal an das beständige "Endlich Unabhängig!" des slowakischen Nationalisten Meciar Anfang/Mitte der Neunziger. Heute wird die Abtrennung der Slowakei gelegentlich schon als eine "Sezession aus Versehen" bezeichnet.

    Es lässt sich eine gewisse zeitweilige lokale Trennung der Bevölkerungsgruppen möglicherweise nicht verhindern. Aber dann steht immer noch die Frage, warum dieser Staat wenige Stunden nach seiner Gründung sofort offiziell anerkannt werden musste. Nordzypern ist - meines Wissens - bis heute noch nicht von den EU-Staaten anerkannt.

    Und vor allem steht für mich die Frage nach einer besseren Kontrolle der ausländischen Beobachter, Berater und Ratgeber und nach einem sinnvolleren Einsatz der Mittel.

  • Vor 16 Jahren

    @Kukuruz (« @dein_boeser_Anwalt («
    seit dem unfreiwilligen zusammenschluss des kosovo mit serbien 1912 durch annexion (wohingegen das ethnisch zugehörige albanien unabhängig wurde), sind die kosovaren nie richtig im verbund heimisch geworden. ... »):

    Es lässt sich eine gewisse zeitweilige lokale Trennung der Bevölkerungsgruppen möglicherweise nicht verhindern. Aber dann steht immer noch die Frage, warum dieser Staat wenige Stunden nach seiner Gründung sofort offiziell anerkannt werden musste. Nordzypern ist - meines Wissens - bis heute noch nicht von den EU-Staaten anerkannt.

    Und vor allem steht für mich die Frage nach einer besseren Kontrolle der ausländischen Beobachter, Berater und Ratgeber und nach einem sinnvolleren Einsatz der Mittel. »):

    letztere frage stellt sich definitiv.

    nur ist dies ja schon das "wie"; nicht mehr das "ob".

    das die kosovaren ohne weiteres eine geordnete staatl zivilgesellschaft a d reihe kiegen, glaube ich ja auch nicht.

    gleichwohl:

    geh doch bitte mal direkt und konkret auf das obige argument meinerseits ein (milosevic und co).

    wo bitte soll die vertrauensbasis liegen, v d die serben hier zehren könnten.

    wer sich noch an dieses tv rugova scvhauspiel damals erinnert, erwartet doch erst einmal ne ernst gemeinte entschuldigung f d damalige verhalten.
    wäre das erfolgt, hätte man evtl auch nicht diesen scherbenhaufen.

  • Vor 16 Jahren

    Kukuruz:

    "Es gibt viele, die mit Politik nichts am Hut haben wollen. Sie haben es satt, denn sie waren ihr ganzes Leben mit Krieg, Verlust und Armut konfrontiert. Diese Gruppe junger Leute will über die nächste Party und die neuesten Adidas-Turnschuhe reden, sie denken über Schminke und Klamotten nach. Aber diejenigen, die durch den Krieg viel verloren haben, engagieren sich politisch. Sie beschäftigen sich mit der Status-Frage, weil sie nichts anderes haben. Und dann gibt es die Kosovo-Serben. Die sind sehr verängstigt, weil für sie so viel von der Unabhängigkeit abhängt. Aber unter all dem liegt, glaube ich, einfach nur der Wunsch, den Krieg vergessen zu können."

    das bleibt zu hoffen.
    dann könnte die nachbarschaft mittelfristig ja funktionieren.

  • Vor 16 Jahren

    @Paranoid_Android (« @unbekannte (« Ich bin lediglich wütend über die Ignoranz vieler Staaten und das Kosovo einfach ohne zu überlegen anerkannt haben. »):

    du meinst wirklich, dass die staaten nicht darüber nachgedacht haben?

    ich habe das gefühl, deine beiträge versuchen serbien in eine art opferrolle zu bringen. das mag, soweit ich deine abstammung richtig einschätze, nachvollziehbar sein. trotzdem bin ich der meinung, dass diese opferrolle unter berücksichtigung der sich noch immer in freiheit befindlichen kriegsverbrecher, absolut unpassend wirkt. »):

    Ich habe den Eindruck, dass Du mich nicht verstehen willst. Es geht hier nicht um meine Abstammung oder um Nationalismu und es geht hier auch nicht darum Serbien in eine Opferrolle zu bringen. Es geht darum einfach deutlich zumachen, dass die andere Seite nicht nur Opfer war sondern auch Täter. Weil, und das sage ich zum hunderstenmal in den Medien halbwahrheiten erzählten wurden. Und mit halbwahrheiten meine ich man erzählt schön wie böse die Serben sind vergisst aber zu erwähnen was denn der andere getan hat. Ich sehe einfach die Rechte der Minderheiten im Kosovo nicht ausreichend geschützt. Und damit rede ich nicht nur von den Serben ich rede auch von Roma, Sintis, Goraner, Ashkalis u.s.w. Laut Rom e.V Köln haben die im Kosovo lebenden Romas große Angst vor der albanischen Represalien. Rom e.V. Köln hat eine Zeitschrift rausgebracht zum Thema Romas im Kosovo. Ich empfehle Dir diese Zeitschrift vielleicht wirst Du es dann verstehen.

  • Vor 16 Jahren

    @BzR (« @unbekannte («

    Leider ist es auf dem Kosovo unmöglich friedlich nebeneinander zu wohnen. »):

    Ja, leider.
    Zitat («
    Wenn ich nicht den Eindruck hätte das die serbische Kultur sowie auch die serbische Bevölkerung nicht in Gefahr ist. Und hätten Serben und Albaner in einem selbstständigen Kosovo die selben Rechte. »):

    Hätten sie das denn in einem Kosovo als Teil Serbiens? Das würde dann aus der Minderheit eine Mehrheit bzw. umgekehrt machen.

    Entschuldige bitte, wenn die meisten Leute Serbien nicht länger einen vernünftigen Umgang mit Minderheiten zutrauen.
    Zitat («
    Nur da ich weiß das serbisches Kulturgut sowie serbische Minderheit (jetzt eine Minderheit vor paar Jahrzehnten war das Verhältnis noch anders nur durch Jahrzehntelange Vertreibung der Serben aus dem Kosovo hat sich es eben verändert) jetzt noch mehr in Gefahr sind, bin ich gegen die Abspaltung des Kosovos von Serbien. Weil ich einfach denke, dass es so einfacher ist die noch dort lebende serbische Bevölkerung als auch andere Minderheiten zu schützen. »):

    Und wer schützt die albanische Minderheit in einem zu Serbien gehörigen Kosovo?

    Du hast berechtigte auf schlechten Erfahrungen beruhende Sorgen, dass in einem unabhängigen Kosovo die Rücksicht auf Minderheiten nicht gewährleistet ist.

    Die Albaner haben berechtigte auf schlechten Erfahrungen beruhende Sorgen, dass in einem zu Serbien gehörigen Kosovo die Rücksicht auf Minderheiten nicht gewährleistet ist.

    Ich kann beides gleich gut nachvollziehen.
    Zitat («
    Ich weiß jetzt nicht wie Du nationalistische Bedürfnisse definierst. Nur empfinde ich es nicht als Fremden feindlich wenn man sich und seine Kultur schützen will. »):

    Ich verstehe darunter in dem Fall konkret Formulierungen wie "Wurzel des Serbentums". Und das Gefühl, dass z.B. Du dem Schutz der serbischen Kultur höhere Priviligien einräumst als dem Schutz der albanischen Kultur.
    Zitat («
    Und bitte verstehe nicht darunter, dass ich jetzt Kriege führen würde um dieses Ziel zu erreichen. Ich bin lediglich wütend über die Ignoranz vieler Staaten und das Kosovo einfach ohne zu überlegen anerkannt haben. »):

    Die Verantwortlichen werden schon überlegt haben. Und wie gesagt, das war leider für viele beteiligte Interessensgruppen die einzige logische Konsequenz aus einer über 15 Jahre dauernden Kette von Ereignissen, an denen -sorry, das nochmal zu betonen- das Verhalten Serbiens einfach seinen Anteil hatte. »):

    Nachdem das Kosovo "ethnisch sauber" ist, sehe ich keine Gefahr für die albanische Kultur und für die albanische Bevölkerung im Kosovo und das ist doch ein kleiner oder feiner Unterschied oder nicht?

  • Vor 16 Jahren

    @unbekannte («
    Ich habe den Eindruck, dass Du mich nicht verstehen willst. Es geht hier nicht um meine Abstammung oder um Nationalismu und es geht hier auch nicht darum Serbien in eine Opferrolle zu bringen. Es geht darum einfach deutlich zumachen, dass die andere Seite nicht nur Opfer war sondern auch Täter. Weil, und das sage ich zum hunderstenmal in den Medien halbwahrheiten erzählten wurden. Und mit halbwahrheiten meine ich man erzählt schön wie böse die Serben sind vergisst aber zu erwähnen was denn der andere getan hat. »):

    und ich habe das gefühl, dass du nicht verstehen willst, dass ich niemals bestritten habe, dass auch verbrechen an der serbischen bevölkerung begangen wurden. und man kann diese auch durch einen einfachen aufruf von wikipedia nachlesen. insofern verstehe ich deine kritik an unseren medien nicht.

  • Vor 16 Jahren

    Ich habe hier nur etwas richtig gestellt, also schön Bälle flach halten. Hier wird gar nichts gerechtfertigt. Wenn Du meine voran gegangenen Beiträge zu dem Thema gelesen hättest, oder einfach nur den Beitrag genau über mir, hättest Du das eigentlich bemerken können.

  • Vor 16 Jahren

    nur mal am rande: laut der internetpräsenz von b92.net habe es seitens der veranstalter des exit '08 nie verhandlungen mit björk bezüglich eines auftritts gegeben. offiziell bestätigt seien bis jetzt nur paul weller, sex pistols und nightwish.

    zumal das exit nicht irgendeine veranstaltung in einer abgelegenen serbischen provinz ist, bei der man zu befürchten hat, dass besinnungslose, bildungs- und kulturferne junge menschen die frau mit bierflaschen bewerfen oder gar heckenschützen organisieren, nur weil sie auf der anderen seite der welt ihre meinung kundgetan hat.

  • Vor 16 Jahren

    @unbekannte (« @Olsen (« @Alex (« das ist leider ne sehr sehr undifferenzierte aussage, genauso wie die von olsen. »):

    Was ist denn daran undifferenziert, wenn ich auf Meinungsfreiheit poche? Laut eurer Darstellung war ihre frei geäußerte Meinung doch offenbar der Grund, von diesem Festival ausgeladen zu werden, oder nicht? »):

    Ich denke es sind verschiedene Paar Schuhe, ob jemand seine Meinung äußert oder ob jemand jemanden beleidigt und provoziert. Die Frage die sich für mich auch stellt ist, ob sich Björk ausreichend informiert hat, bevor sie ihre Meinung gebildet hat. Wahrscheinlich hat sie nur die Massenmedien gelesen und hat sich nie die Frage gestellt stimmt das überhaupt was da steht und welche Absichten hat der Verfasser.

    Kosovo ist für die Serben ein wunder Punk auf unberechtigt und dreiste Art und Weise wurde ihen die Wurzeln abgesägt und ihre Kulturgüter im Kosovo vernichtet. Zudem besteht die Gefahr eines Großalbaniens es geht bei der Anerkennung des Kosovos nicht nur um eine Befreiung der Albaner viele Albaner träumen von einem Großalbanien
    http://www.trend.infopartisan.net/trd0499/…

    Desweitern wurde diese sogenannte albanische Befreiung mit Drogen- und Frauenhandel finanziert. http://mitglied.lycos.de/Janjan/UCKSeite.htm

    And last not least verstößt die Anerkennung des Kosovos gegen geltendes Völkerrecht. »):

    was für ne sinnlose vermutung bzw. unterstellung.damit kannst du direkt abstinken.
    und zum thema meinungsfreiheit muss ich ja wohl nix sagen, das hat olsen schon gemacht.