David Bowie spendet 10.000 US-Dollar für einen Fond zur Verteidigung der "Jena Six". Die schwarzen Teenager sind angeklagt, in Jena, Louisiana, einen weißen Mitschüler verprügelt zu haben.
Lousiana (drei) - David Bowie spendet 10.000 US-Dollar für den Verteidigungs-Fond zugunsten der "Jena Six". Dabei handelt es sich um sechs schwarze Teenager aus der Kleinstadt Jena im US-Bundesstaat Louisiana.
Die Jungen wurden im Dezember 2006 verhaftet, nachdem sie einen weißen Schüler verprügelt hatten. "Es ist ganz klar, dass der Gerichtsprozess in Jena anders und zu ungleichen Bedingungen gehandhabt wird", so Bowie. Viele Amerikaner sehen den laufenden Prozess ebenfalls rassistisch motiviert.
Das Ganze begann im vergangenen September, als sich ein schwarzer Schüler der Jena High School unter eine Eiche auf dem Schulgelände setzte, die wohl traditionell - wenn auch nicht offiziell - nur weißen Schülern vorbehalten ist.
Am nächsten Tag hingen drei Schlingen an dem Baum. Bestraft wurden die verantwortlichen weißen Schüler mit einer dreitägigen Schulsuspendierung. Es habe sich nur um einen Streich gehandelt, so die Schulleitung. Als Reaktion auf die ihrer Meinung nach zu milden Strafe folgte ein Sitzstreik schwarzer Schüler unter besagter Eiche. Der Schuldirektor löste den Streik unter Drohungen auf.
Anfang Dezember verprügelte dann eine Gruppe weißer Schüler auf einer Party einen schwarzen Jungen. Dieser rächte sich am Tag darauf, in dem er mit fünf Freunden einen der weißen zusammenschlug. Während die weißen Schüler nun wegen Körperverletzung angezeigt wurden, lautete die Anklage für die schwarzen auf versuchten Mord.
Später reduzierte das Gericht die Anklage auf schwere Körperverletzung aber - offenbar aufgrund des Medieninteresses und der Proteste. Einen der sechs Teenager, Mychall Bell, befand man dieser Anklage bereits für schuldig. Ein Berufungsgericht erklärte das Urteil aber für ungültig: Der Junge war zum Zeitpunkt des Vergehens 16 Jahre alt, das Gericht hatte ihn aber als Erwachsenen behandelt. Die anderen fünf warten noch auf ihren Prozess.
Nach wie vor sitzt Bell im Gefängnis und wartet auf die Wiederaufnahme des Prozesses. Die Gelder des eigens eingerichteten Fonds, für den auch Bowie spendete, sollen u.a. dafür verwendet werden, die Kaution für Bell aufzubringen, die sich auf 90.000 Dollar beläuft.
"Eine Spende für den Verteidigungsfond der "Jena Six" ist eine kleine Geste, die zeigt, dass ich daran glaube, dass eine falsche Bestrafung und Verurteilung verhindert werden soll", betonte der britische Sänger. Neben Bell sitzt noch ein weiterer der fünf angeklagten schwarzen Schüler im Gefängnis. Für den heutigen Tag ist in Jena ein Protestmarsch mit geplant, zu dem 60.000 Protestanten erwartet werden.
Viel Erfreulicheres nimmt Bowie dagegen an der musikalischen Front zur Kenntnis. Franz Ferdinand coverten gemeinsam mit den Mädels von Girls Aloud seinen Song "Sound And Vision". "Ich bat Girls Aloud im Background zu singen. Sie sind ziemlich locker, das hat genau gepasst. Franz Ferdinand haben viel mehr mit Girls Aloud gemeinsam als mit anderen Bands", erklärte Fronter Alex Kapranos, der kürzlich das dritte Album der Indie-Punker The Cribs produzierte.
18 Kommentare
Und wieso marschieren da nur Protestanten mit? Was ist mit anderen Konfessionen?
SCNR
Die die hier anonym was sagen, haben eh nix zu melden. Und zum Thema, ich finde es sehr bedauerlich das es immer noch Idioten gibt, die sich zu Rassismus hinreissen lassen.
@Sergio Delinquente (« Und wieso marschieren da nur Protestanten mit? Was ist mit anderen Konfessionen?
SCNR »):
Du bist ein ignoranter Idiot!
@topic: Feine Geste von Mr. Bowie, wirklich nobel.
@Alex Kapranos: Mensch, schnapp Dir Deine Jungs, und ab ins Studio! ich will neuen Output!!
@Sergio Delinquente (« Ich engagiere mich politisch... »):
und jetzt, soll ich heulen weil ich Dich zu unrecht angegriffen habe?
gerade WEIL Du Dich politisch engagierst darf ich von Dir erwarten, dass Du mit mehr feingefühl kommentierst. stattdessen disqualifizierst Du Dich auch noch selber, wie sich jetzt im nachhinein rausstellt...
vor der lutherischen aufklärung wurde das wort "protestant" ohne religionsbezug genutzt, und bei den Helvetiern ist es glaub ich im sinne von "protestierer" heute noch im gebrauch [/klugscheissen]
Nein, am besten heulst du weder weil du mich zu unrecht angegriffen hast, noch weil ich so einen bösen gefühllosen Kommentar abgegeben habe. Hättest du das von Anfang an gemacht, könnten wir uns diese Diskussion sparen.
Dass das Wort Protestant vor der lutherischen Aufklärung anders genutzt wurde ist schon klar, kann man am Wortstamm ja unschwer erkennen. Aber wofür soll das ein Argument sein?
Und ich hab mir sogar extra die Mühe gemacht, Protestant auf schweizer Seiten zu suchen, hab aber nix gefunden was deine Theorie belegt.
toll, dann lag ich halt daneben mit meiner theorie über Protestierer in der Schweiz. kein verlust.
wenn Du glaubst ich heulte, dann liegst Du falsch. um jetzt nicht alle argumente nochmal abzuspulen, bring ich als begründung für meinen kommentar zu Deinem kommentar einfach: Du hast ignorante, idiotische scheiße gepostet, und ich hab´s Dir gesagt.
natürlich ist das nur meine meinung. wenn ich nicht da bin, stößt sich vielleicht keiner dran...?