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Anpacker im Westjordanland

Unterstützen, helfen, anpacken - in dieser Rolle gefällt sich scheinbar auch Kollegah. Sich dafür ausgerechnet den Nahostkonflikt auszusuchen? Ein gewagtes Unterfangen. In der fast 80-minütigen Doku reist der Boss nach Palästina, um dort den Bedürftigen das zu geben, was sie seiner Meinung nach am meisten brauchen: Geld.

Zunächst sei an dieser Stelle eingeräumt, dass meine kostbare Zeit leider nicht ausgereicht hat um mir die vollen 80 Minuten zu Gemüte zu führen. Außerdem sollte klar sein, dass, trotz aller Kritik, die man am Vorgehen des Selfmade-Manns haben mag, das Vorhaben in ein Krisengebiet zu fahren, um dort bedürftigen Menschen zu helfen, durchaus seine Anerkennung verdient. Marcus Staiger hat sich für Noisey etwas intensiver mit der Materie auseinander gesetzt und kam zu folgenden Schlüssen:

"Da ist kein vorsichtiges Fühlen, wie es den Leuten wirklich geht. Da gibt es keine Nachfragen. Kolle kommt, weiß Bescheid und macht die Sachen klar, was die gesamte Doku dann auch extrem holzschnittartig wirken lässt, und so, als wäre die Story schon vorab geschrieben und nur noch mit den richtigen Bildern bestückt worden."

"Was dann passiert, ist Entwicklungshilfe 1950. Der weiße Mann packt an und die lila Scheine aus, fährt los und regelt das. Kollegah kauft Computer und Schultische, unterstützt die Wirtschaft im Westjordanland, zahlt bar und liefert nebenher einen wichtigen Erkenntnisgewinn für alle, die auch dort mal einkaufen gehen wollen: 'You can pay in Euro in the Westbank.'"

"In weiser Voraussicht stellt er sich auch dem Komplex, dass er mit dem Palästinenser-Thema ein heißes Eisen angefasst habe, wobei er schon vorsorgliches Mainstream-Medien-Bashing betreibt und darauf hinweist, dass ihm diese Reportage die ein oder andere finanzielle Einbuße einbringen würde. Hier irrt Kollegah allerdings, dürfte das Thema unter seinen Fans doch äußerst beliebt sein. Schließlich entspricht es einem archaischen Gerechtigkeitsfanatismus dieser selbstoptimierten Gladiatoren, und die Anti-Israelischen Spitzen und Querverweise dürften in den Kreisen seiner Anhänger und seiner Feinde eine Menge Applaus ernten. Selbst Fler postete „Respekt", nachdem er von der Doku hörte."

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