Weil er lacht, weil er lebt
Ob Herbert Grönemeyer ähnlich profunde Weisheiten für uns bereit hält? Ich wage es zu bezweifeln. Dafür hat er sich dazu entschieden, seinen Hit "Mensch" für diese Kolumne passend neu aufzulegen. Zusammen mit der Sängerin Balbina, mit der Grönemeyer bereits zuvor arbeitete, und den Rapperinnen Ace Tee und Ebow verleiht der Bochumer seiner melancholischen Hymne einen modernen Drum'n'Bass-Anstrich.
Mit dem originalen Song hat das Ganze relativ wenig zu tun, Grönemeyers Einsatz beschränkt sich auf ein flüchtiges Sample in der Hook. Im Grund klingt das wie ein völlig neuer Song, doch ohne besonders großer Fan des Originals zu sein, weiß ich nicht, ob ich dieses Experiment für besser halte. Ace Tees Part klingt komisch abgemischt, ist viel zu kurz und monoton, Ebow macht ihr Ding besser, aber auch nicht überragend.
Der Song versucht sich an einem dreckigeren elektronischen Sound, klingt allerdings wie die Hintergrund-Musik der biedernsten WG-Party aller Zeiten. Es hilft auch nicht, dass das Video wie der Imagefilm einer Berliner Startup-Firma aussieht, deren einziger Selling-Point ihre Diversität ist.
3 Kommentare
Der Jungle-Vibe ist naise.
Alles ziemlich egal bis schlimm, aber wenn diese 90er UK Sounds mal ein bißchen zurück kommen würden, fände ich das schon geil, hab ich schon bei Zatoichi auf dem Denzel Albung gedacht.
Abgesehen von diesem hektischen Geschepper in den Ohren ist auch die visuelle Komponente ganz und gar furchtbar.
"Es hilft auch nicht, dass das Video wie der Imagefilm einer Berliner Startup-Firma aussieht, deren einziger Selling-Point ihre Diversität ist." Danke, dass auf laut.de auch mal Klartext gesprochen wird!