Februar: Storys
Dieser Yannik™: Wir alle waren dabei - Bushido stellt endlich die neuen Signings bei EGJ vor. Was ein denkwürdiger und monumentaler Moment im Deutschrap, war doch bisher jeder neue Name bei diesem geschichtsträchtigen Label ein später sehr relevanter Künstler im Deutschrap-Kosmos. Dieser schweren Bürde wurden sie auch direkt gerecht, indem sie virtuose Lines wie "Es ist Lockdown / ich box' Frauen" an den Mann brachten und ihr Debütalbum als Box-Dreingabe bei ihrem Labelchef ankündigten. Viele vergaßen ja auch, dass die meisten Rap-Klassiker so veröffentlicht wurden, immerhin war Biggies "Ready To Die" 1994 auch erst nur die Dreingabe für ein Puff Daddy-Mixtape. Hier blieben keine Fragen offen, dass diese beiden Dudes schon sehr bald helle Sterne am Deutschrap-Firmament bilden werden. Nur, eine Sache, ... Dings ... wie hießen sie noch gleich?
Freshman Mirco: Kein Scheiß, du könntest mir eine Pistole an den Kopf halten, und ich könnte es dir nicht sagen. Ich musste gerade ohnehin die ganze Story noch einmal nachlesen, weil ich alles, das mit und rund um Bushido in diesem Jahr geschehen ist, entweder ignoriert oder verdrängt habe. Gleiches gilt im Übrigen für Fler, der sein Maskulin-Roster ja auch um einen alten Bekannten erweiterte
Im Februar gab es gottseidank aber auch ausreichend Action, um sich davon ablenken zu lassen. Den Super Bowl zum Beispiel, der einzige Abend im Jahr, an dem plötzlich jeder meint, er habe Ahnung von American Football. Ich hab' dieses Jahr allerdings gar nicht erst so getan, als würde mich der Sport interessieren, und mir einfach am Tag danach die Halftime-Show reingezogen. Es performte schließlich The Weeknd, und der machte das so gut, wie seit Jahren niemand mehr. Persönliches Highlight war natürlich die von Chören begleitete Version von "House Of Balloons", die nahtlos in "Blinding Lights" übergeht. Gänsehaut.
Yo Grandma Fromm: Äh, sorry, bei aller Liebe für The Weeknd: Diese Halftime-Show war okay, aber ein Highlight war das echt nicht. "So gut wie seit Jahren niemand mehr"? Lady Gaga 2017 hast du nicht gesehen, oder was? Dann hol' das mal nach, bitte, und dann reden wir nochmal über Spitzenperformances. Glaube übrigens auch nicht, dass das 2022 jemand toppt - da lassen sie ja auch bloß lauter ganz kleine Lichter aufmarschieren: Dr. Dre, Snoop Dogg, Eminem, Kendrick Lamar und Mary J. Blige. Uff!
1 Kommentar
Yo yo yo,homies! Die Dudes raisen awareness mit ihrer Lockdown-Line wegen häuslicher Gewalt im letzten Lockdown. Das stand doch überall in den News damals. Es ist doch HipHops edelste Pflicht, auf gesellschaftliche Missstände hinzuweisen. Nur dass die beiden das so subtil machen, dass es die sogenannten Musikjournalisten nicht peilen. Endpeinlich! Man muss kein Lockenkopf sein, um kritische Text zu schreiben. Das geht auch, wenn einem die streets im Blut sind.
Peace!