Nerdish By Nature
Wenn ihr für einen Monster-Exkurs in die Tiefen der VBT-Geschichte zum Einstieg nicht bereit seid: Klickt weiter. Ihr kommt ja am Ende der Rundreise wieder auf diesem Slide vorbei. Spätestens dann schaut ihr euch aber bitte an, was dieser Yannik™ da in seiner Freizeit (von der wir ihm ganz offensichtlich viel zu viel zugestehen) so macht. Es lohnt sich, versprochen, und das sagt euch eine, die normalerweise weder Zeit noch Geduld mit endlosem Video-Content hat.
Machen wir uns nix vor: Spätestens damit hat sich der Kollege das Prädikat "YouTuber" verdient, und dieser Essay geht mindestens als seine Masterarbeit durch. Akribisch dröselt er nicht nur die Geschichte des Turniers, seine Protagonisten (das Gender-Sternchen können wir uns an dieser Stelle leider schenken) und deren Gewinnstrategien auf, sondern wagt auch Ausblicke darauf, ob und wie es weitergehen könnte. Das alles ist schlau beobachtet, durchdacht dargelegt und absolut leicht konsumierbar aufbereitet, so dass einem die monströse Überlänge dieses Videos kaum auffällt. Naja, doch. Aber sie tut nicht weh.
Als absoluten Bonuspunkt an der ganzen Sache empfinde ich, dass Kollege Gölz mit seiner persönlichen Verflochtenheit mit der ganzen Chose und seiner unerschütterlichen Liebe für das Format kein Stück hinter dem Berg hält. Da fließen einfach Ströme von Herzblut durch diese drei Stunden, die anderenfalls wirklich kolossaler Lebenszeitdiebstahl wären. Ich kann da wirklich nur einen fetten RESPEKT!-Stempel draufdrücken. Das hier ist der nerdishste Scheiß, den ich gesehen habe - mindestens seit unserem Wu-Ranking.
4 Kommentare mit einer Antwort
Ich gönne dem Yannik jede Sekunde seines Spaßes mit diesem Format und jeden Erfolg mit dem Video.
Es zeigt mir nur wieder, wieso ich so 0 Prozent mit dem content und ihm als journalistischer Person relaten kann. Für mich war das vbt vermutlich der Moment, an dem sich ein (großer) Teil der HipHop Welt in eine sehr merkwürdige bis krankhafte Richtung entwickelt hat. Künstler, sowie Fans. Da kann ich null irgendwie eine Verbindung zu aufbauen und eklige, beschämende Dinge wie SpongeBOZZ sind da eher natürliche folge als unschöne Wucherung.
Kann jeder feiern, wie er oder sie mag. Manche sind mit Nas, Tupac, jams und Bushido groß geworden, andere mit YouTube,herstellten stimmen, vbt und juliensblog. No hate. Keiner kann was dafür, aus welcher Zeit er kommt. Aber es tat schon immer gut auf sowas runter schauen zu können und froh der frühen Geburt zu sein.
bin wohl vom alter genau dazwischen. vbt rapper gehen von unterhaltsam skuril bis unhörbar. aber tupac und bushido sind auch irgendwie overrated. schlussendlich glorifitzert man halt das, mit dem man aufgewchsen ist und kann andere sachen objektiver betrachten.
Dieser Kommentar wurde vor 15 Tagen durch den Autor entfernt.
Für mich kam der Abstieg des VBTs mit der Splash Edition von 2014. Es war einfach keine reizvolle Idee, ein Crew-Battle-Turnier zu machen, vor allem, weil viele der guten Crews gar nicht mal teilgenommen haben. Stattdessen haben sich die Rosa Rand Gäng aufgeteilt und kurioserweise BVT und Geil Wie Sau zu einer Fußball-Mannschaft zusammengetan. Dazu hat man im 8tel-Finale nur Hinrunden gemacht, was für mich als Zuschauer dringend nötig gewesen wäre, weil so unbekannte wie interessante Crews (Mason Family, Brave New World...) direkt im Achtelfinale gegen die B-Klasse-Veteranen geflogen sind, die auch teilgenommen haben.
Ich will nicht behaupten, dass es da keine guten Runden gegeben hätte, Mel & Mooon haben damals stark überrascht, weil zu dem Zeitpunkt beide eben noch als B-Klasse abgestempelt und Mels Einzug ins Finale von 2013 eher als ein zufälliger Glücksgriff gewertet wurde und er definitiv nicht als gleich mit Weekend, 3Plusss, Lance Butters und vor allem Spliff gesehen wurde.
Im Endeffekt finde ich es auch sehr schade, dass so viele gute Künstler da so schnell die Segel gestreicht haben. Ich kann es verstehen, dass man sich dem Aufwand nicht aussetzen will, aber es hätte eine große Community werden können, wenn z. B. Personen wie die eben genannten Battleboi Basti, Duzoe, donetasy, Sorgenkind, aber auch Dollar John, Happy Beckmann und viele andere am Ball geblieben wären. Vielleicht sogar auch für ihre Karrieren als Musiker. Da war für zu viele zu schnell die Luft raus und ein zu großes Ressentiment gegenüber weitere Teilnahmen.
Was vielleicht auch geholfen hätte, wäre das Turnier nicht jährlich zu veranstalten. Zumindest war mein Eindruck, dass wir innerhalb des Sprungs von 2013 bis 2015 nochmal einen ganzen Batzen an interessanten Personen gekriegt haben und viele, die in vorherigen VBTs früh ausschieden, an ihren Fähigkeiten feilen konnten.
mochte das vbt nie, aber hab mir trotzdem alles gegeben, danke für den effort! We