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Louana - Maman (Frankreich)

Habt ihr ernsthaft etwas anderes erwartet? Natürlich drücken unsere Nachbarn wieder mit der hydraulischen Presse auf die Tränendrüse. Man hat ja immerhin ein kulturelles Erbe und obendrein noch einen Ruf zu verteidigen. Da frage ich mich nur: Das wars? Wo bleiben die weißen Tauben, wo die Tränen, die untergehende Sonne? Das Grande Finale, das Acapella? Hier fehlt ja wirklich nicht mehr viel, bis die Großraumdisse damit den Ballermann-Floor flutet.

Nein, Spaß beiseite. Ich bin ja ganz froh darüber, dass es auch mal ein klitzekleines bisschen weniger Pathos und Drama sein darf, auch wenn das im Falle von "Maman" eben nur bedeutet, dass man ausnahmsweise nur mit tonnenweise emotionalen Ballast vollgeladen und obendrein nicht noch ununterbrochen von den schönsten Vocals angeschrien wird, die der europäische Kontinent zu bieten hat.

Haut mich das deswegen mehr vom Hocker? Jein. Emotional tu ich mich immer noch schwer damit, wirklich eine Bindung aufzubauen, dafür überwiegt hier der artifizielle Style noch zu sehr über die Substanz. Aber mir gefällt Louanes Stimmfarbe und die vereinzelten Momente, in denen die Produktion das Tempo ein wenig anzieht und der Song einen Puls bekommt. Das reicht nicht, dass ich diesen Song abseits der ESC-Bühne hören möchte, aber für diesen einen Abend, kann ich mein Balladen-hassendes-Auge ausnahmsweise schon ein wenig zudrücken.

2,5/5
Buchmacher-Ranking: 3