Die Siebzigerjahre, Gott hab sie selig! Für dieses Jahrzehnt gilt Falcos Ausspruch über die Achtziger wohl auch: "Wer sich an die 80er erinnern kann, hat sie nicht miterlebt". Schlaghosen, Koteletten, Drogen, Willy Brandts Kniefall, der Deutsche Herbst, Deutschland wird zum zweiten Mal Fußball-Weltmeister, …
Finde die Liste unglücklich, weil jeder Artist mit nur einem Album (Laut.de-Meilenstein bevorzugt) vertreten ist, aber die Schaffensphase von Musikern wie Kraftwerk ("Trans-Europa Express", "Autobahn"), Bowie ("Hunky Dory", "Heroes"...), Led Zeppelin ("Physical Graffiti", "Houses of the Holy"...), Iggy Pop ("Raw Power", "Lust for Life"), Pink Floyd ("Wish You Were Here", "The Wall"...), Eno ("Another Green World"), The Clash ("The Clash"), Can ("Ege Bamyasi", "Future Days"), Neil Young ("Harvest", "On the Beach", "After the Gold Rush"...) nicht auf ein Album reduziert werden sollte. Hätte eine Auswahl der wichtigsten Musiker/Bands sinnvoller gefunden oder ein Ranking der Artists mit den besten Alben aus diesem Jahrzehnt.
PS: Big Star hätte mit "Third" oder "#1 Record" reingemusst und "London Calling" sollte immer vor den Sex Pistols auftauchen.
Berechtigter Einwand, über den wir natürlich auch nachgedacht haben. Wir kamen aber zu dem Schluss, dass es so viele tolle Alben gab, dass man sich einfach auf eins pro Künstler beschränken sollte, auch der Vielfalt zuliebe. Nur Meilensteine haben wir auch nicht genommen, Pink Floyd hat auf laut.de z.B. den "The Wall"-Meilenstein. Warum es einfacher sein soll, Musiker als Alben zu ranken, verstehen wir auch nicht so ganz. Die alte Regel "ein Meilenstein pro Künstler" fällt aber sowieso in Kürze ...
Beispiel Bowie: Man kann ihm für ein Album Kudos geben (in diesem Fall "Low") oder sein gesamtes Schaffen der 70er würdigen, denn gemessen an seinem Output zwischen "Hunky Dory" und "Lodger" war er wohl der kreativste Musiker des Jahrzehnts und experimentierfreudig wie kaum ein anderer Künstler im Mainstream-Sektor. Auch Kraftwerk sollte man eher als Gesamtkunstwerk betrachten.
Das Ranking von Musikern macht auch im Falle einer 1960er-Liste Sinn, denn dann führt kein Weg an den Beatles vorbei, die das Jahrzehnt geprägt haben wie keine andere Band. Das ist sinnvoller und einfacher als ihr Wirken an einem speziellen Album festzumachen - denn das ist unmöglich.
Solange man nicht, wie zu befürchten ist, in das Extrem verfällt, sich auf ein kleines Pantheon von Alphatierhelden zu konzentrieren und die Vielfalt als abseitiges Kuriosum abzutun, die hin und wieder als alibimäßiger Blick über den Tellerrand herauspurzeln darf, könnte man die Abschaffung der Regel durchaus begrüßen.
Ich würd' ja vorschlagen, dass man Mehrfachnennungen erst ab Listen >(=)50 erlaubt. Bei kleineren Listen macht das ja schon Sinn, sich auf ein Album pro Künstler zu beschränken. Bei größeren fände ich das mit Mehrfachnennung aber auch besser/repräsentativer.
ich fand diese Entscheidung in Ordnung, denn man kann so einfach mehr Künstler unterbringen- und damit mehr Höranstöße geben. Wenn man einfach nur seine Lieblingsalben weit oben sehen will gibt es im Internet Zig Listen (Rolling Stone, Wikipedia,...=)
Natürlich viele tolle Alben in der Liste. Viele der Texte sind jedoch bloße Copy&Pastes aus den Meilensteinen. Andere wirken hingeschludert, Grammatik- und Rechtschreibfehler inklusive. Das könnt ihr besser. Ferner schließe ich mich Ohrenschmalz an.
Die Nr. 1 geht klar, "Autobahn" war aber noch deutlich visionärer zum Zeitpunkt des Erscheinens.
Hi Virpi, bitte sieh es uns nach, dass wir nicht 100 neue Texte für solch eine Liste verfassen, wenn wir schon so viele tolle "Meilenstein"-Texte haben, auf die wir auch neu hinzugekommene Leser gerne aufmerksam machen möchten. Den Vorwurf des Schluderns weisen wir selbstverständlich von uns, jeder Fehler wurde versehentlich begangen ...
Schon klar, dass jeder Fehler versehentlich begangen wurde. Aber redigieren solltet ihr die Texte schon. Auch das mit den Meilensteinen ist nachvollziehbar, teils wurden aber Absätze so rauskopiert, dass jeglicher Kontext fehlt. Ich mag euch und eure Seite, aber Mittelmäßigkeit steht niemandem gut zu Gesicht.
Stones, Hendrix, ABBA? Hab ich da was überlesen? Platz 1 nicht repräsentativ für die 70er ich erkenne den Exotenstatus und meinetwegen auch das Visionäre an aber auf 1 gehört das nicht! Ansonsten starke Liste mit dem ein oder anderen längst vergessenen.
Ein Großteil der Platten gehen klar und sind definitiv Meilensteine in ihrem Genre. Ich habe nur ein grundsätzliches Problem mit Rankings. Ist Kraftwerk wirklich soviel wichtiger als Wire? Und Can ist weniger wichtig als Kiss? Naja, ich habe da meine eigene Meinung. Aber alles ist relativ. Kleiner Tipp: Lasst diese Plätzevergabe sein und macht nur eine einfache Zusammenstellung.
Pitchfork hat auch eine Top 100 zusammengestellt, da sind Fausts "IV" und Clusters "Zuckerzeit" dabei. Sogar Steve Reich hat Platz gefunden. Mehrere Musiker sind mehrfach vertreten, dafür fehlen natürlich die deutschsprachigen Alben und Patti Smiths "Horses" wurde irgendwie vergessen. Pitchforks Top 3 lautet übrigens "Marquee Moon", "London Calling" und "Low". Keine schlechte Wahl.
Es liegt mir fern nur zu meckern. Man möge mir verzeihen. Die Zusammenstellung umfasst zweifellos 100 Meisterwerke. Dass andere Meisterwerke nicht berücksichtigt werden konnten, muss ich eben akzeptieren. Die 1970er sind kein Schwerpunkt in meiner Sammlung, aber ein paar der Scheiben habe ich auch (und könnte sie auch mal wieder hören)
Habe dennoch mal 50 Geheimtipps zusammengestellt. Bedingung: Künstler oder Band sind noch nicht in der Liste vertreten. Außerdem habe ich nur Alben genommen, die ich persönlich kenne oder besitze.
Rock
Captain Beefheart & The Magic Band- Lick My Decals Off, Baby Magma- Mekanik Destruktiv Kommandöh Judas Priest- Sad Wings Of Destiny
Krautrock
Cluster- Sowiesoso (Ungewohnt ruhig und meditativ fürs Genre, Highlight!) Embryo- Opal Kraan- Live '75 Amon Düül 2- Yeti
Jazz
Alice Coltrane- Universal Consciousness Don Cherry & Krzysztof Penderecki- Actions (Absolutes Free-Jazz-Live-Schmankerl) Art Ensemble Of Chicago- Les Stances à Sophie Carla Bley- Escalator Over The Hill Sun Ra- Lanquidity Chick Corea- Return To Forever (muss man kennen) Terje Rypdal- Odyssey (norwegischer Jazz-Rock in Perfektion, absolut atmosphärisch und magisch) Brötzmann/Bennink- Schwarzwaldfahrt Tomasz Stanko- Balladyna Jan Garbarek- SART (noch relativ frei und verspielt gegenüber seinen späteren Alben) Volker Kriegel- Inside: Missing Link (das mit Abstand beste deutsche Jazz-Rock-Album) Weather Report- 8:30
Folk / Psychedelik
Comus- First Utterance Nico- Desertshore John Martyn- Solid Air (muss man kennen) Catherine Ribeiro & Alpes- Ame Debout (atmosphärisch, aufwühlend, kathartisch- mit einer Ausnahmestimme) Robert Wyatt- Rock Bottom (muss man kennen) Gong- You!
Neue Musik
Charlemagne Palestine- Strumming Music (Repetition in Reinform) Steve Reich- Music For 18 Musicians
Experimental
The Residents- Duck Stab/Buster & Glen (beherbergt noch ihr eingängigstes Material aus dieser Dekade, als Einstieg empfehlenswert) Goblin- Suspiria Chrome- Half Machine Lip Moves (schräg trifft es dann doch, wie ein trashiger Sci-fi-Film)
Industrial
Nurse With Wound- Chance Meeting on a Dissecting Table of a Sewing Machine and an Umbrella Cabaret Voltaire- Mix-Up
Soul / Funk / Afrobeat
Isaac Hayes- To Be Continued... (wurde unter anderem von Massive Attack gesampled) Minnie Ripperton- Adventures In Paradise (ihre mit Abstand ausgereifteste, schönste Platte) David Axelrod- Songs Of Experience Terry Callier- What Color Is Love Parliament- Mothership Connection Afro Funk- Body Music (dicker Tipp für Afrobeat-Fans) Amnesty- Free Your Mind The Temptations- All Directions ("Papa Was A Rolling Stone" dürfte Grund genug sein) Bobby Womack- Understanding Osibisa- Osibisa
Punk/ Post-Punk / Noise-Rock
The Pop Group- Y Magazine- Real Life X-Ray Spex- Germ Free Adolescents Public Image Ltd.- Metal Box Ultravox- Ha! Ha! Ha! (die Blaupause für New Wave, aber kein Kommerz, hat mit "Hiroshima Mon Amour" auch einen coolen Hit) Suicide- Suicide
Pop / Disco
Kate Bush- The Kick Inside Black Devil Disco Club- s/t (recht trashig, aber ziemlich einnehmend)
Komische Liste. Liest sich (mal wieder) wie eine der üblichen "wir-kennen-auch-die-abseitigsten-Interpreten-weil-wir-so-unangepasst-und-hip-sind-Listen", die irgendwie typisch sind für laut.de. (Nein, ich weiß auch nicht recht, warum ich trotzdem immer wieder auf laut.de vorbei schaue.) Davon abgesehen fehlt mir definitiv MJs "Off the Wall", aber das ist sicherlich viel zu sehr Mainstream.
Die Laut.de-Liste ist eigentlich ein recht guter Konsens zwischen Klassikern und weniger bekannten Alben. Der Musikexpress hätte eine "wir-kennen-auch-die-abseitigsten-Interpreten-weil-wir-so-unangepasst-und-hip-sind-Liste" aufgestellt und "Space Is the Place" von Sun Ra auf die 1 gewählt.
"Space Is The Place" wäre auch keine schlechte Wahl. Eventuell wäre "Escalator Over The Hill" von Carla Bley in meiner Top 5 gelandet, wenn es zur Auswahl gestanden hätte.
Kraftwerk als Nr 1 zu nehmen, sehr gut. Bin zwar kein allzu großer Fan, aber die Band bzw. gerade dieses Album hat die heutige Popmusik maßgeblich geprägt. Jimi Hendrix fehlt, dafür gibt es einige Independet Wave Bands Ende 70er/Anfang 80er die man nicht erwartet. Die Entscheidung nur 1 Album pro Band finde ich in Ordnung. Denn im TExt dazu wird auf weitere Werke eingegangen. Wie immer viel Subjektives, aber Klaus Schulze als Erfinder des Techno/Trance hätte zB mit Body Love reingehört.
Hendrix hat die 70er gar nicht mehr miterlebt und bis auf das Livealbum "Band of Gypsys" gab es nur posthume Veröffentlichungen, die nicht in so einer Liste berücksichtigt werden sollten.
Mir persönlich fehlt noch Ian Dury ("New Boots and Panties"), Buzzcocks ("Love Bites") und Cluster ("Zuckerzeit"), aber vor allem bei Letzterem wirds dann schon sehr nerdig. Kommt halt dann doch hinter Kraftwerk, Can und Neu!
Bei den Buzzcocks führt kein Weg an "Singles Going Steady" vorbei. Die quintessenzielle Veröffentlichung mit allen Hits der Band, wenn auch eine Compilation.
Bei 100 Plätzen muss man viel unter den Tisch fallen lassen, wobei natürlich auch der Gusto der Redaktion ausschlaggebend ist. Country ist überhaupt nicht vertreten; zumindest "Red Headed Stranger" hätte man alibimäßig berücksichtigen können.
ich hab die liste der kollegen noch gar nicht durchgeklickt. mache ich gleich mal.
aber hey: man kann es den kommentarspalten (egal ob listen, rezis, porträts) eh nicht recht machen.
entwweder heißt es: "jaja, die feine mishpokhe, immer nur über die üblichen verdächtigen was bringen. ihr seid so scheißkomerziell geworden!"
oder: "jaja, die feine mishpokhe, irgendwelche schrägen exoten bringen, die keiner kennt, damit ihr euch auf euren coolen geschmack einen runterholen und euch als oberlehrer aufspielen könnt."
Kraftwerk in allen Ehren. Aber als wichtigstes Album der 70er!?!? Ich weiß nicht. Hätte da eher Pink Floyd, Led Zeppelin etc. gesehen. Glaube zudem, dass man außerhalb Deutschlands das anders sehen würde. Denke in GB oder anderen Ländern würde keiner Kraftwerk auf Platz eins setzen.
@ZappaMother: Hm, doch, Kraftwerk hab' ich auch bei britischen oder US-Listen sehr weit oben gesehen, aber meistens eher mit "Autobahn", wenn es um die nachhaltigsten Alben des Jahrzehnts ging oder so ... gibt ja immer wieder unterschiedliche Prämissen, nach denen man diese Listen zusammenstellen kann, das reicht vom kommerziellen Erfolg als Maßstab bis hin zum Schwärzegrad des Vinyls ... Daß in anderen Ländern die Zusammenstellung anders ausschaut, ist klar. In Südafrika kennt man sich beispielsweise im Werkkatalog von Ton Steine Scherben nicht so gut aus Gruß Skywise
nun liegt der redaktionsitz ja nicht in london, paris oder new york. ist doch schön, mal ne mutige außenhseiterthese auf zu stellen über einen der wenigen verdienten german global player.
@ZappaMother: P. S.: Wenn Kraftwerk weit oben auftaucht, kann man übrigens ziemlich sicher davon ausgehen, daß weiter unten irgendwo Tangerine Dream mit "Phaedra" oder "Ricochet" vorhanden sind sowie Faust mit "The Faust Tapes" und irgendwas von Cluster. Ist mir sogar mal bei einer superexklusiven Liste passiert, daß ich plötzlich über die "grüne Reise" gestolpert bin. Prophet, eigenes Land, Geltung und so. Gruß Skywise
Mit solchen Listen macht man sich als Ersteller halt meist keine Freunde. Ist halt schwierig. Kraftwerk auf Platz 1 zu setzen ist natürlich nur im visionären Sinne der heutigen Musik zu sehen.
Wie auch immer.
Die Liste spiegelt zwei Punkte für mich wieder. Schätzungsweise 40% der Musik die ich heute höre ist aus diesem Jahrzehnt. 80% des Prog Rock den ich höre ist aus diesem Jahrzehnt.
Da kann man nun auch streiten warum es zb. Alan Parsons Project - I Robot nicht auf die Liste, welches zb. meiner Meinung nach das beste Album der Gruppe ist und auch in der Gesamtliste bei mir höher stehen würde.
Aber wie gesagt .. so ist das mit den Listen. 100 Leute = 100 Listen.
Danke auf jeden Fall, dass hier Keith Jarrett und sein Köln Konzert nicht vergessen wurde. Meine erste Piano Jazz Platte ever und bis heute immer wieder laufende.
Shame on me.. Talking Heads - Fear of Music. Bisher nie gehört aber nun entdeckt. Danke auch hierfür.
Die Siebzigerjahre, Gott hab sie selig! Für dieses Jahrzehnt gilt Falcos Ausspruch über die Achtziger wohl auch: "Wer sich an die 80er erinnern kann, hat sie nicht miterlebt". Schlaghosen, Koteletten, Drogen, Willy Brandts Kniefall, der Deutsche Herbst, Deutschland wird zum zweiten Mal Fußball-Weltmeister, …
Finde die Liste unglücklich, weil jeder Artist mit nur einem Album (Laut.de-Meilenstein bevorzugt) vertreten ist, aber die Schaffensphase von Musikern wie Kraftwerk ("Trans-Europa Express", "Autobahn"), Bowie ("Hunky Dory", "Heroes"...), Led Zeppelin ("Physical Graffiti", "Houses of the Holy"...), Iggy Pop ("Raw Power", "Lust for Life"), Pink Floyd ("Wish You Were Here", "The Wall"...), Eno ("Another Green World"), The Clash ("The Clash"), Can ("Ege Bamyasi", "Future Days"), Neil Young ("Harvest", "On the Beach", "After the Gold Rush"...) nicht auf ein Album reduziert werden sollte.
Hätte eine Auswahl der wichtigsten Musiker/Bands sinnvoller gefunden oder ein Ranking der Artists mit den besten Alben aus diesem Jahrzehnt.
PS: Big Star hätte mit "Third" oder "#1 Record" reingemusst und "London Calling" sollte immer vor den Sex Pistols auftauchen.
100% Zustimmung!
Berechtigter Einwand, über den wir natürlich auch nachgedacht haben. Wir kamen aber zu dem Schluss, dass es so viele tolle Alben gab, dass man sich einfach auf eins pro Künstler beschränken sollte, auch der Vielfalt zuliebe. Nur Meilensteine haben wir auch nicht genommen, Pink Floyd hat auf laut.de z.B. den "The Wall"-Meilenstein. Warum es einfacher sein soll, Musiker als Alben zu ranken, verstehen wir auch nicht so ganz. Die alte Regel "ein Meilenstein pro Künstler" fällt aber sowieso in Kürze ...
Beispiel Bowie: Man kann ihm für ein Album Kudos geben (in diesem Fall "Low") oder sein gesamtes Schaffen der 70er würdigen, denn gemessen an seinem Output zwischen "Hunky Dory" und "Lodger" war er wohl der kreativste Musiker des Jahrzehnts und experimentierfreudig wie kaum ein anderer Künstler im Mainstream-Sektor.
Auch Kraftwerk sollte man eher als Gesamtkunstwerk betrachten.
Das Ranking von Musikern macht auch im Falle einer 1960er-Liste Sinn, denn dann führt kein Weg an den Beatles vorbei, die das Jahrzehnt geprägt haben wie keine andere Band. Das ist sinnvoller und einfacher als ihr Wirken an einem speziellen Album festzumachen - denn das ist unmöglich.
"Die alte Regel "ein Meilenstein pro Künstler" fällt aber sowieso in Kürze ..."
Endlich. Ansonsten das, was Ohrenschmalz sagt. Bezüglich Kraftwerk hätte ich eher "Trans Europa Express" ganz oben gesehen.
Auch da für die spätere Sampling- und Elektronik-Kultur visionärer und immer noch ein schön zu hörendes, zeitloses Werk.
Solange man nicht, wie zu befürchten ist, in das Extrem verfällt, sich auf ein kleines Pantheon von Alphatierhelden zu konzentrieren und die Vielfalt als abseitiges Kuriosum abzutun, die hin und wieder als alibimäßiger Blick über den Tellerrand herauspurzeln darf, könnte man die Abschaffung der Regel durchaus begrüßen.
Ich würd' ja vorschlagen, dass man Mehrfachnennungen erst ab Listen >(=)50 erlaubt. Bei kleineren Listen macht das ja schon Sinn, sich auf ein Album pro Künstler zu beschränken. Bei größeren fände ich das mit Mehrfachnennung aber auch besser/repräsentativer.
Na endlich!
Der zweite Meilenstein für die Beginner winkt!
ich fand diese Entscheidung in Ordnung, denn man kann so einfach mehr Künstler unterbringen- und damit mehr Höranstöße geben. Wenn man einfach nur seine Lieblingsalben weit oben sehen will gibt es im Internet Zig Listen (Rolling Stone, Wikipedia,...=)
Natürlich viele tolle Alben in der Liste. Viele der Texte sind jedoch bloße Copy&Pastes aus den Meilensteinen. Andere wirken hingeschludert, Grammatik- und Rechtschreibfehler inklusive. Das könnt ihr besser. Ferner schließe ich mich Ohrenschmalz an.
Die Nr. 1 geht klar, "Autobahn" war aber noch deutlich visionärer zum Zeitpunkt des Erscheinens.
Hi Virpi, bitte sieh es uns nach, dass wir nicht 100 neue Texte für solch eine Liste verfassen, wenn wir schon so viele tolle "Meilenstein"-Texte haben, auf die wir auch neu hinzugekommene Leser gerne aufmerksam machen möchten. Den Vorwurf des Schluderns weisen wir selbstverständlich von uns, jeder Fehler wurde versehentlich begangen ...
Schon klar, dass jeder Fehler versehentlich begangen wurde. Aber redigieren solltet ihr die Texte schon. Auch das mit den Meilensteinen ist nachvollziehbar, teils wurden aber Absätze so rauskopiert, dass jeglicher Kontext fehlt. Ich mag euch und eure Seite, aber Mittelmäßigkeit steht niemandem gut zu Gesicht.
Die Siebziger ohne Klaus Schulze? Ich bin schockiert.
Stones, Hendrix, ABBA? Hab ich da was überlesen?
Platz 1 nicht repräsentativ für die 70er ich erkenne den Exotenstatus und meinetwegen auch das Visionäre an aber auf 1 gehört das nicht!
Ansonsten starke Liste mit dem ein oder anderen längst vergessenen.
Ein Großteil der Platten gehen klar und sind definitiv Meilensteine in ihrem Genre. Ich habe nur ein grundsätzliches Problem mit Rankings. Ist Kraftwerk wirklich soviel wichtiger als Wire?
Und Can ist weniger wichtig als
Kiss?
Naja, ich habe da meine eigene Meinung. Aber alles ist relativ. Kleiner Tipp: Lasst diese Plätzevergabe sein und macht nur eine einfache Zusammenstellung.
Falls Laut.de eine 1960s-Aufstellung plant (was wohl kommen wird) sollten sie die Plätzevergabe sein lassen oder nur Artists ranken.
... außerdem vermisse ich Amon Düül II, Ash Ra Tempel, Faust, Floh de Cologne, Kluster, Kraan, Popol Vuh und Wallenstein.
Dafür hätte man eine Top 200 gebraucht. Bei 100 muss man schon nach Relevanz aussortieren.
Relevanz ist auch so ein Unwort, bei dem mir das Frühstück hochkommt.
In einer Top 10 der besten Krautrockbands der 70er taucht dein Zeug bestimmt auf!
Pitchfork hat auch eine Top 100 zusammengestellt, da sind Fausts "IV" und Clusters "Zuckerzeit" dabei. Sogar Steve Reich hat Platz gefunden. Mehrere Musiker sind mehrfach vertreten, dafür fehlen natürlich die deutschsprachigen Alben und Patti Smiths "Horses" wurde irgendwie vergessen.
Pitchforks Top 3 lautet übrigens "Marquee Moon", "London Calling" und "Low". Keine schlechte Wahl.
Es liegt mir fern nur zu meckern. Man möge mir verzeihen. Die Zusammenstellung umfasst zweifellos 100 Meisterwerke. Dass andere Meisterwerke nicht berücksichtigt werden konnten, muss ich eben akzeptieren.
Die 1970er sind kein Schwerpunkt in meiner Sammlung, aber ein paar der Scheiben habe ich auch (und könnte sie auch mal wieder hören)
Habe dennoch mal 50 Geheimtipps zusammengestellt. Bedingung: Künstler oder Band sind noch nicht in der Liste vertreten. Außerdem habe ich nur Alben genommen, die ich persönlich kenne oder besitze.
Rock
Captain Beefheart & The Magic Band- Lick My Decals Off, Baby
Magma- Mekanik Destruktiv Kommandöh
Judas Priest- Sad Wings Of Destiny
Krautrock
Cluster- Sowiesoso (Ungewohnt ruhig und meditativ fürs Genre, Highlight!)
Embryo- Opal
Kraan- Live '75
Amon Düül 2- Yeti
Jazz
Alice Coltrane- Universal Consciousness
Don Cherry & Krzysztof Penderecki- Actions (Absolutes Free-Jazz-Live-Schmankerl)
Art Ensemble Of Chicago- Les Stances à Sophie
Carla Bley- Escalator Over The Hill
Sun Ra- Lanquidity
Chick Corea- Return To Forever (muss man kennen)
Terje Rypdal- Odyssey (norwegischer Jazz-Rock in Perfektion, absolut atmosphärisch und magisch)
Brötzmann/Bennink- Schwarzwaldfahrt
Tomasz Stanko- Balladyna
Jan Garbarek- SART (noch relativ frei und verspielt gegenüber seinen späteren Alben)
Volker Kriegel- Inside: Missing Link (das mit Abstand beste deutsche Jazz-Rock-Album)
Weather Report- 8:30
Folk / Psychedelik
Comus- First Utterance
Nico- Desertshore
John Martyn- Solid Air (muss man kennen)
Catherine Ribeiro & Alpes- Ame Debout (atmosphärisch, aufwühlend, kathartisch- mit einer Ausnahmestimme)
Robert Wyatt- Rock Bottom (muss man kennen)
Gong- You!
Neue Musik
Charlemagne Palestine- Strumming Music (Repetition in Reinform)
Steve Reich- Music For 18 Musicians
Experimental
The Residents- Duck Stab/Buster & Glen (beherbergt noch ihr eingängigstes Material aus dieser Dekade, als Einstieg empfehlenswert)
Goblin- Suspiria
Chrome- Half Machine Lip Moves (schräg trifft es dann doch, wie ein trashiger Sci-fi-Film)
Industrial
Nurse With Wound- Chance Meeting on a Dissecting Table of a Sewing Machine and an Umbrella
Cabaret Voltaire- Mix-Up
Soul / Funk / Afrobeat
Isaac Hayes- To Be Continued... (wurde unter anderem von Massive Attack gesampled)
Minnie Ripperton- Adventures In Paradise (ihre mit Abstand ausgereifteste, schönste Platte)
David Axelrod- Songs Of Experience
Terry Callier- What Color Is Love
Parliament- Mothership Connection
Afro Funk- Body Music (dicker Tipp für Afrobeat-Fans)
Amnesty- Free Your Mind
The Temptations- All Directions ("Papa Was A Rolling Stone" dürfte Grund genug sein)
Bobby Womack- Understanding
Osibisa- Osibisa
Punk/ Post-Punk / Noise-Rock
The Pop Group- Y
Magazine- Real Life
X-Ray Spex- Germ Free Adolescents
Public Image Ltd.- Metal Box
Ultravox- Ha! Ha! Ha! (die Blaupause für New Wave, aber kein Kommerz, hat mit "Hiroshima Mon Amour" auch einen coolen Hit)
Suicide- Suicide
Pop / Disco
Kate Bush- The Kick Inside
Black Devil Disco Club- s/t (recht trashig, aber ziemlich einnehmend)
Komische Liste. Liest sich (mal wieder) wie eine der üblichen "wir-kennen-auch-die-abseitigsten-Interpreten-weil-wir-so-unangepasst-und-hip-sind-Listen", die irgendwie typisch sind für laut.de. (Nein, ich weiß auch nicht recht, warum ich trotzdem immer wieder auf laut.de vorbei schaue.) Davon abgesehen fehlt mir definitiv MJs "Off the Wall", aber das ist sicherlich viel zu sehr Mainstream.
htf is MJ?
Thriller kam halt erst 82 ansonsten muss ich sagen das die Liste eher Mainstream ist sehe es also genau andersrum. Sticky Fingers fehlt trotzdem!
wir kennen die deinerseits als "abseitig" bezeichneten sachen einfach, weil es unser job ist und das universum hochwertiger platten kein kleines.
@AirBaeron Sticky Fingers ist drin: https://www.laut.de/News/Klassiker-Ranking…
Die Laut.de-Liste ist eigentlich ein recht guter Konsens zwischen Klassikern und weniger bekannten Alben. Der Musikexpress hätte eine "wir-kennen-auch-die-abseitigsten-Interpreten-weil-wir-so-unangepasst-und-hip-sind-Liste" aufgestellt und "Space Is the Place" von Sun Ra auf die 1 gewählt.
Unangepasst schon, aber wie soll etwas hip sein, wenn es um die Siebziger geht, @Ohrenschmalz?
"Space Is The Place" wäre auch keine schlechte Wahl. Eventuell wäre "Escalator Over The Hill" von Carla Bley in meiner Top 5 gelandet, wenn es zur Auswahl gestanden hätte.
Kraftwerk als Nr 1 zu nehmen, sehr gut. Bin zwar kein allzu großer Fan, aber die Band bzw. gerade dieses Album hat die heutige Popmusik maßgeblich geprägt. Jimi Hendrix fehlt, dafür gibt es einige Independet Wave Bands Ende 70er/Anfang 80er die man nicht erwartet. Die Entscheidung nur 1 Album pro Band finde ich in Ordnung. Denn im TExt dazu wird auf weitere Werke eingegangen. Wie immer viel Subjektives, aber Klaus Schulze als Erfinder des Techno/Trance hätte zB mit Body Love reingehört.
Hendrix hat die 70er gar nicht mehr miterlebt und bis auf das Livealbum "Band of Gypsys" gab es nur posthume Veröffentlichungen, die nicht in so einer Liste berücksichtigt werden sollten.
Mir persönlich fehlt noch Ian Dury ("New Boots and Panties"), Buzzcocks ("Love Bites") und Cluster ("Zuckerzeit"), aber vor allem bei Letzterem wirds dann schon sehr nerdig. Kommt halt dann doch hinter Kraftwerk, Can und Neu!
Bei den Buzzcocks führt kein Weg an "Singles Going Steady" vorbei. Die quintessenzielle Veröffentlichung mit allen Hits der Band, wenn auch eine Compilation.
Bei 100 Plätzen muss man viel unter den Tisch fallen lassen, wobei natürlich auch der Gusto der Redaktion ausschlaggebend ist. Country ist überhaupt nicht vertreten; zumindest "Red Headed Stranger" hätte man alibimäßig berücksichtigen können.
ich hab die liste der kollegen noch gar nicht durchgeklickt. mache ich gleich mal.
aber hey:
man kann es den kommentarspalten (egal ob listen, rezis, porträts) eh nicht recht machen.
entwweder heißt es:
"jaja, die feine mishpokhe, immer nur über die üblichen verdächtigen was bringen. ihr seid so scheißkomerziell geworden!"
oder:
"jaja, die feine mishpokhe, irgendwelche schrägen exoten bringen, die keiner kennt, damit ihr euch auf euren coolen geschmack einen runterholen und euch als oberlehrer aufspielen könnt."
fazit: ach gothchen, irgendwas is' eh imma!
Kraftwerk in allen Ehren. Aber als wichtigstes Album der 70er!?!? Ich weiß nicht. Hätte da eher Pink Floyd, Led Zeppelin etc. gesehen. Glaube zudem, dass man außerhalb Deutschlands das anders sehen würde. Denke in GB oder anderen Ländern würde keiner Kraftwerk auf Platz eins setzen.
@ZappaMother:
Hm, doch, Kraftwerk hab' ich auch bei britischen oder US-Listen sehr weit oben gesehen, aber meistens eher mit "Autobahn", wenn es um die nachhaltigsten Alben des Jahrzehnts ging oder so ... gibt ja immer wieder unterschiedliche Prämissen, nach denen man diese Listen zusammenstellen kann, das reicht vom kommerziellen Erfolg als Maßstab bis hin zum Schwärzegrad des Vinyls ...
Daß in anderen Ländern die Zusammenstellung anders ausschaut, ist klar. In Südafrika kennt man sich beispielsweise im Werkkatalog von Ton Steine Scherben nicht so gut aus
Gruß
Skywise
nun liegt der redaktionsitz ja nicht in london, paris oder new york. ist doch schön, mal ne mutige außenhseiterthese auf zu stellen über einen der wenigen verdienten german global player.
@ZappaMother:
P. S.:
Wenn Kraftwerk weit oben auftaucht, kann man übrigens ziemlich sicher davon ausgehen, daß weiter unten irgendwo Tangerine Dream mit "Phaedra" oder "Ricochet" vorhanden sind sowie Faust mit "The Faust Tapes" und irgendwas von Cluster. Ist mir sogar mal bei einer superexklusiven Liste passiert, daß ich plötzlich über die "grüne Reise" gestolpert bin. Prophet, eigenes Land, Geltung und so.
Gruß
Skywise
Aber stimmt natürlich: man kanns nie allen recht machen:)
Reicht ja jetzt auch wieder mit dem überaus elitären Circlejerk hier, hm? Danke!
Mit solchen Listen macht man sich als Ersteller halt meist keine Freunde. Ist halt schwierig. Kraftwerk auf Platz 1 zu setzen ist natürlich nur im visionären Sinne der heutigen Musik zu sehen.
Wie auch immer.
Die Liste spiegelt zwei Punkte für mich wieder. Schätzungsweise 40% der Musik die ich heute höre ist aus diesem Jahrzehnt. 80% des Prog Rock den ich höre ist aus diesem Jahrzehnt.
Da kann man nun auch streiten warum es zb. Alan Parsons Project - I Robot nicht auf die Liste, welches zb. meiner Meinung nach das beste Album der Gruppe ist und auch in der Gesamtliste bei mir höher stehen würde.
Aber wie gesagt .. so ist das mit den Listen. 100 Leute = 100 Listen.
Danke auf jeden Fall, dass hier Keith Jarrett und sein Köln Konzert nicht vergessen wurde. Meine erste Piano Jazz Platte ever und bis heute immer wieder laufende.
Shame on me.. Talking Heads - Fear of Music. Bisher nie gehört aber nun entdeckt. Danke auch hierfür.