Früher Nirvana-Radio-Clip aufgetaucht
Wer 1991 schon Top Of The Pops geguckt hat (Schuh?) weiß um Nirvanas Vorliebe für schlampig synchronisierte Halb-Playbacks. Die hatten sie offenbar schon, als sie 1988 unter dem Namen Ted Ed Fred mit Melvins-inspiriertem Noise-Rock durch die Weststaaten zogen. Nun ist ein 17-minütiger Mitschnitt des RadioShack-Gigs in Aberdeen aufgetaucht. Mit dabei: Melvins-Drummer Dale Crover (live) und zwei junge Herren namens Kurt Cobain und Krist Novoselić (Playback) an Gitarre und Bass. Zu hören gibts unter anderem eine frühe Version von "Paper Cuts".
Obendrauf legt man drei ungeschnittene Interviews mit den jeweiligen Bandmitgliedern aus dem Jahre 1993. Wer also gerade 154 Minuten zu viel hat ...
1 Kommentar mit 5 Antworten
so grandios, wie man vermutet waren die live anscheindend oft nicht. furchtbarer matschsound und handwerklich auch nicht immer gerade das nonplusultra.
ich habe die 1991 einmal live in bremen beim sog. überschall-festival gesehen. aber nur zufällig. alle waren für sonic youth gekommen, niemand kannte nirvana und "smells like"/"nevermind" waren noch nicht erschienen. die haben
deshalb war sich das publiukum gar nicht bewusst, hier eine kommene band von weltgeltung vor sich zu haben und. so. kl.angen. sie auch nicht. es war damals an der theke voller als vor der bühne. hinteher habe ich mich natürlich trotzdem geärgert, denen kaum aufmerksamkeit geschenkt zu haben. das aber eher unter musokistortischen gesichtspunkten.
Was bedeutet musokistortisch?
Musikhistorisch.
"musokistortisch" ist aber mein Wort des Tages.
Zielte Grunge (genau wie Punk) nicht ohnehin darauf ab eben nicht perfekt zu klingen? Und für den Sound der Vorband können die meistens nichts.
Nirvana aber vor dem großen Hype live gesehen zu haben ist definitiv ein "so Enkel setzt euch mal der Opa erzählt mal was" Moment (können die ja gleich auf dem Holodeck nachempfinden).
Hätte ja auch irgendetwas mit Mussorgsky sein können.
ne vorband war das nicht. das war schon "richtig liebevolles festival". "überschall-records" war ein underground-plattenaden, der damals in ganz norddeutschland für sein gutes sortiment (inkl bootlegs) bekannt war. die fingen dann irgendewann an, auch festivals zu organisieren. existiert leider nicht mehr.
wenn ich mich recht erinnere, haben die damals - so zumindest die legende - sogar sonic youth ein sparschwein geschenkt, in dem 50% des erlöses verkaufter sy.bootlegs aufbewahrten.
aber klar: ich würde den newcomern jetzt auch keinen strick daraus drehen, dass der sound übel war und sie spielerisch echt nix dolles waren. ich finde nur, dass sich das auch als global player nicht entscheidend verbesserte. auch grohl etwa wurde als drummer doch erst so richtig gut mit den foo fighters. und bei nocoselic scheint die begeisterung für politik eh größer als sein musikernaturell.
so ein großes wunder ist das also nicht.