Magic Moments: Wenn Film und Musik verschmelzen

Spring Breakers - Everytime (Britney Spears)

Einzig einem Regisseur wie Harmony Korine gelingt es, aus einer Handvoll edgy Disney-Stars, James Franco und einem Britney Spears-Song eine Szene für die Ewigkeit zu erschaffen. Was im ersten Moment noch wie ein Witz daherkommt, driftet schnell ins Bizarre, Wunderschöne und Todtraurige ab. Alles, das "Spring Breakers" so besonders macht, kondensiert der amerikanische Ausnahme-Filmer hier auf die Länge eines Musikvideos.

Teenager, die ihre Unschuld in pinken Sturmhauben verlieren, die bereit sind, über Leichen zu gehen, um ihrem frommen Alltag zu entkommen, das ist Korines Amerikas. Als die Konsequenzen sie irgendwann einholen, ist es längst zu spät. Sie alle jagen ein (in diesem Film männliches) Ideal, das sie als zynische, als boshafte oder im schlimmsten Fall als tote Menschen wieder ausspuckt. Niemand könnte diesen Traum schöner platzen lassen, als Britney Spears. "Every time I try to fly, I fall without my wings", weint sie, während das Blut auf die Küchenkacheln spritzt.

Am Anfang des Films untermalt Korine feierwütige Spring Breaker mit Skrillex, diese Lebensfreude geht spätestens hier zusammen mit der floridianischen Abendsonne unter. Getanzt wird nur noch mit der Shotgun. Selten hat jemand den amerikanischen Traum schöner dekonstruiert. "Spring Break forever, Baby!"