Mit Dio, Peter Steele, Paul Gray verlor der Metal 2010 große Persönlichkeiten. Doch das Jahr hatte auch erfreuliche Überraschungen zu bieten.
Arkham Asylum (edy) - Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Wer nun glaubt, dass der Autor dieser Zeilen in post-weihnachtlicher Stimmung einen besinnlichen Abgesang auf das scheidende Jahr pfeift, liest laut.de vermutlich erst seit gestern. Aber schließlich können wir junges Blut immer gebrauchen - schmeckt einfach besser ...
Dennoch gab es dieses Jahr die ein oder andere Nachricht, auf die man rückblickend noch einmal eingehen darf. Vor allem hat die Metalszene einige Künstler verloren, die eine große Lücke hinterlassen. Allen voran natürlich Ronnie James Dio, der - ob das den ganzen, jungen Musikern nun bewusst ist oder nicht - einen massiven Einfluss auf das gesamte Genre Heavy Metal mit all seinen Unterarten hatte. Ob nun als Musiker oder einfach nur als Mensch war Dio eine der herausragendsten Persönlichkeiten im Bereich der harten Musik.
Auch Peter Steele musste uns natürlich eines Besseren belehren, dass er nicht nur makabre Witze über seinen Tod verbreiten kann, sondern aus dem Spaß auch Ernst macht. Genau wie Slipknot-Basser Paul Gray, der an den direkten Auswirkungen eines Drogencocktails gestorben ist, musste auch der Type O Negative-Frontmann 2010 seinem exzessiven Lebensstil Tribut zollen. Für Freunde, Familie und Fans durchaus tragisch - ob man die Verstorbenen bedauern muss, soll jeder selber entscheiden.
Wozu Drogen einen Menschen treiben können, erfuhren auch zwei Unfallopfer und Tausende von Onkelz-Fans, als der ehemaligen Frontmann der Band - Kevin Russel - einen Unfall samt Fahrerflucht verursachte. Das Bild, das er auf der Anklagebank abgab, ist mit jämmerlich noch wohlwollend beschrieben. Kein Wunder, dass sich der Rest der Band mittlerweile in aller Deutlichkeit von dem Mann distanziert.
Aber es ist ja nicht nur Schlechtes oder Bedauerliches passiert 2010. Wer hätte damit gerechnet, Metallica, Slayer, Megadeth und die derzeitige Inkarnation von Anthrax (die sich mehr und mehr zum Running Gag degradieren) zusammen auf einer Bühne zu sehen? The Big Four waren nicht nur auf mehreren Festivals unterwegs, sondern gaben sich auch danach noch diverse Male die gemeinsame Ehre, Fortsetzung folgt.
Aber auch damit, dass sich Psychotic Waltz jemals wieder reformieren, oder dass die Famer Boys auf dem kommenden Summer Breeze spielen, oder dass The Mighty Morgoth nochmals ein paar Shows spielen wollen, hätte wohl keiner gerechnet. Dass Mike Portnoy bei Dream Theater seine Koffer packt war gewiss auch eine Überraschung.
Zumindest ein Gebet meinerseits wurde wohl von irgendeinem Außerirdischen über UKW empfangen und so wollen Judas Priest nach dem Lattenschuss namens "Nostradamus" endlich die Reißleine ziehen. Einmal mehr soll es 2011 auf Tour gehen, dann kümmert sich die Gitarrenfront wohl endgültig nur noch ums Golfspielen und die bärtige Murmel namens Rob Halford verschont uns hoffentlich in Zukunft mit so Tiefschlägen wie "Made Of Metal" ...
Wie dem auch sei, auch 2011 wird sicherlich ein spannendes Musik-Jahr. Wenn wir demnächst die Vorschau auf kommende Veröffentlichungen vorlegen, wird euch schnell klar sein, dass auch in Sachen Metal noch lange nicht alles gesagt wurde.
11 Kommentare
Amen
Ich fand "Nostradamus" jetzt nicht soooo schlecht.
Anthrax 2010 sind bei weitem besser als die Bush-Imitation. Das war traurig
Ich frage mich, wieso hier Steve Lee nirgends auftauchte?!
Ich frage mich, wieso hier Steve Lee nirgends erwähnt wird ?
Das ist allerdings eine berechtigte Frage. Den Mann hätte ich durchaus noch erwähnen können/müssen ...