19. Blasphemous Rumours
Der kompositorisch langlebigste Song ihres 1984er Albums "Some Great Reward", wenn auch nicht annähernd so erfolgreich wie "People Are People". Jener Nummer Eins-Hit öffnete DM damals zahlreiche Türen (u.a. nach Amerika), dennoch wurde man des recht simplen Refrains bald schon überdrüssig. "Blasphemous Rumours" dagegen schichtet nicht weniger Industrie-Samples im damals sündhaft teuren Synclavier-Hard Disk-Sequencer. Den subversiven Ansatz ummantelt Chef-Songwriter Gore mit einer zielgenauen Massenmelodie und einem Text, der die Existenz Gottes anzweifelt. Naja, nicht im Slayer'schen Sinne, aber wenn 16-jährige Mädchen Selbstmord begehen, muss Gott schon einen seltsamen Humor haben, singt Gahan. Für Pop-Bands im Jahr 1984 thematisch ein No-Go. Radio-Boykotts folgen auf dem Fuß. Das Soundetikett "Neubauten für den Mainstream" entsteht nicht zuletzt aufgrund von Songs wie diesem.
3 Kommentare
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Textlich wiedereinmal für damalige Zeiten kontrovers unterwegs und mit treffender Gesangsleistung bestückt, zieht das Stück seine Faszination aus der anfangs simplen Untermalung, die aus hämmernden Effekten und puristischen Synthieeinlagen besteht. Später steigert sich der Song musikalisch sehr und bietet eingängige Strophen, akustisch vielseitig unterlegt
Nummer 1!