Pretty in Pink: Da war er wieder, dieser Kreisch-Moment. Der Popstar zu Gast in Köln.
Köln (jas) - Wow, eine derartige Filmpremiere hat man länger nicht mehr erlebt. Gestern feierte Robbie Williams' Biopic "Better Man" in Köln Premiere. Alles beginnt auf dem roten Teppich des Cinedoms. Die ersten Gäste laufen ein: Aleks Bechtel ist dem ein oder anderen vielleicht noch aus VIVA-Zeiten bekannt. Nach einer dreiviertel Stunde stehen dann auch Hauptdarsteller Jonno Davies (Robbie) und Regisseur Michael Gracey ("The Greatest Showman") im Rampenlicht.
Aber natürlich warten alle nur auf ihn: Superstar Robbie Williams strahlt in seinem rosafarbenen Mantel noch mehr als sonst und nimmt sich erst mal Zeit für die Fans. Der Engländer hält sich gerne in Deutschland auf, wie er immer wieder betont, und bedankt sich später auf der Aftershowparty erneut bei seinen treuen Anhänger:innen. Ja, die Nacht wurde lang, denn Robbie spielte am späten Abend tatsächlich noch einen Special-Gig im Gewölbe in Ehrenfeld.
Warum ein Affe?
Doch zuvor beantwortet er geduldig und bestens gelaunt die Fragen der anwesenden Journalist:innen. "Better Man" zeichnet das Leben des spätere Popstars und Jungen aus Stoke-on Trent nach, der davon träumt, so berühmt wie Frank Sinatra zu werden. Das Biopic liefert eine ungewöhnliche Mischung aus Musical, visuellen Effekten und einem Hauptdarsteller, der mit Affenmaske auftritt.
Zuerst leuchtet es nicht unmittelbar ein, weshalb Robbie als Affe dargestellt wird. Er selbst habe eher an einen Löwen gedacht, kolportiert er später noch direkt vor Filmbeginn. Doch Regisseur Gracey habe gemeint, der Affe passe besser. Und so blieb es dabei, obwohl auch Robbies Frau Ayda nicht gerade amused war.
Die Tränen fließen
Schaut man sich den Film dann allerdings im Kino an (offizieller Filmstart am 2. Januar 2025) lässt man die Bedenken hinter sich und schließt den tierischen Hauptdarsteller direkt ins Herz. Überhaupt werden tolle Charaktere und Schauspieler:innen gezeigt. Die Umsetzung stimmt, Robbies Lebensweg, der dem eingefleischten Fan bekannt sein dürfte, wird emotional, bewegend und in teils erschütternden Szenen nachgezeichnet. Da fließt schon mal das ein oder andere Tränchen.
Im Alter von 15 Jahren ist es sein größter Wunsch, in diese eine Boyband zu kommen, und er nimmt alle Häme und Hänseleien deswegen auf sich. Schon in der Schule sieht er sich mit Sprüchen und Anfeindungen konfrontiert. Die Beziehung zu seinem Vater Peter Conway (gespielt von Steve Pemberton) gestaltet sich mühsam: Verzweifelt versucht Robbie beachtet, respektiert und geliebt zu werden. Glücklich ist er nur, wenn er mit seiner Großmutter Betty (Alison Steadman) alte Filme schaut und Chips mampft. Auch mit seiner Mutter Janet (Kate Mulvany) läuft es gut.
Endlich! Take That
Dann kommt endlich die Zusage von Take That. Manager Nigel Martin Smith (Damon Herriman) macht ihm von Anfang an die Hölle heiß. Robbie muss viel einstecken und wird als Sänger nicht ernst genommen. Die Ängste, sein gebrochenes Selbstvertrauen und die ständigen Erniedrigungen zeitigen Alkohol- und Drogenexzesse. Die Boyband-Berühmtheit nutzt er vor allem dafür, sich Massen Kokain in die Nase zu jagen und jede Menge Frauen ins Bett zu bekommen. Ein Zustand, in dem der Popstar fast seine besten Freunde verliert - und sein Leben. Doch der große Ehrgeiz bringt ihn wieder zurück in die Spur, und irgendwann gibt es dann doch ein Happy End.
Das Happy End
"Better Man" zeigt einen gebrochenen, jungen Mann, der einfach nur geliebt werden und auf der Bühne unterhalten will. Letzteres tut er auch an diesem Premierenabend. Entertainment ist definitiv sein zweiter Vorname. Der gutgelaunte Robbie, der diesen Spitznamen übrigens nie mochte, hat seine Dämonen hinter sich gelassen, und diese tauchen hoffentlich auch niemals wieder auf.
Die Brite ist mittlerweile 50 Jahre alt und bereits seit 14 Jahre verheiratet, wie er u.a. auf der Aftershowparty erzählt. Zuvor spielt er vor ein paar Hundert geladenen Gästen besagtes Special-Konzert, auf dem er neben Songs wie "Better Man" und "She's The One" einen seiner größten Hits seiner verstorbenen Oma widmet: "Angels.
Kreisch!
Rob scheint endlich im Leben angekommen: Millionen verkaufte Platte, ein Gig in Knebworth vor 125.000 Menschen - der deutliche Mittelfinger in Richtung Nigel und alle anderen, die nicht an ihn geglaubt haben. Und er verschont uns in diesem Jahr sogar auch noch mit einer Weihnachtsplatte! Jeder, der gestern dabei war, dürfte mit großen Lächeln nach Hause gegangen sein. I'm in love again, Kreisch!
2 Kommentare
Klingt nach gutem Fanservice, ich hin gespannt.
ist und bleibt schön ungeschaut.