"Trailerpark for Life" lautet die Devise für eine neue Auskopplung der Berliner Chaosboyband. Statt gewollter Provokation nun reine Ekstase.
Fledermausland (ynk) - Die bisherigen Auskopplungen aus Trailerparks neuem Album "TP4L" gestalteten sich zugegebenermaßen ernüchternd. Weniger, weil sie den Stil verwässert oder vernachlässigt hätten, sondern schlicht, weil sie zu blind auf ihr eigenes Rezept vertrauen. Der nun veröffentlichte Titeltrack zeichnet zwar ein ähnliches Bild, birgt aber zumindest genug Energie, um der eigenen Sache gerecht zu werden.
Das Video mit Altersbeschränkung, die Hook ein Mitgröl-Bait der debilsten Sorte und Parts über den selben alten Scheiß. Wäre der Beat mit dem Hard Rock-Sample nur ein kleines bisschen weniger stimmig, wäre das hier vermutlich der nächste Reinfall. Aber das dargestellte Level an Ekstase und frontalem Selbstzerstörungstrieb gibt definitiv den Vibe, den man von den vier Jungs aus dem Fledermausland erwarten sollte: Blinder Rausch, harte Drogen, aber allesgefiltert durch eine Linse des pseudo-kantigen schwarzen Humors und der Attitüde von rebellierenden Teenagern.
Übersetzen lässt sich "TP4L" dann wohl auch statt mit "Trailerpark for Life" eher mit "Lebenslang Schullandheim", aber für Leute, die eine Nostalgie für diese Episode ihres Lebens verspüren (die im Video abgebildeten Menschen) oder sie gerade durchleben bzw. denen sie noch bevorsteht (alle Menschen in den Videokommentaren)kriegen das, was sie wollen: einen Bizarroworld-Ballermann. Prost.
1 Kommentar mit einer Antwort
Es gab mal ne Zeit, wo ich sowas tolerieren konnte. Dass die Jungs jetzt aber irgendwie auf Nu-Metal machen wollen, geht mir etwas zu weit. Nichts an diesem Song ist irgendwie witzig, clever oder eigenständig. Braucht man sowas in 2017?
Ja, weil so ein Rotz immer noch auf jeder Abi- und Erstiparty gespielt wird.