laut.de-Biographie
Norma Jean Martine
Es ist November 2015, als Norma Jean Martine Deutschland erstmals verzaubert: Mit ihrer EP "Animals" sowie einer gelungenen ersten Live-Show bei der Vertigo-Labelnacht in Berlin, die Universal Music regelmäßig ausrichtet. Wer ist diese Rockröhre, die mit ihren damals 24 Jahren und einer unfassbaren Bühnenpräsenz Janis Joplin Konkurrenz machen könnte, fragen sich Musikkritiker. Seit jenem Auftritt geht es für die Sängerin rasant bergauf.
Normas Weg beginnt zunächst ganz klein und bescheiden in Middletown, eine Stunde vom Big Apple entfernt. Da ihre Geschwister alle über 20 Jahre älter und längst außer Haus sind, fühlt sich Norma als Einzelkind. Das Haus ihrer Eltern liegt am Highway, weshalb sie ihre Freizeit nicht wie üblich mit Nachbarskindern, sondern mit ihrem Hund in den Maisfeldern hinterm Haus verbringt. "Ich glaube, deshalb bin ich so kreativ geworden. Es war meine Art damit umzugehen, alleine zu sein."
Schon als kleines Kind singt Norma pausenlos, eifert ihren Lieblingsmusikern Carole King, Joni Mitchell, Jewel oder Sheryl Crow nach und schreibt mit neun Jahren ihren ersten eigenen Song für ein Schulprojekt. Die Eltern erkennen das Talent und schenken ihrer Tochter eine Gitarre, als sie 13 Jahre alt ist. Nun kann sie sich in ihrer Freizeit voll und ganz dem Songwriting widmen, besucht Open Mic-Nights und zieht eine Erkenntnis daraus: "Ich war vorher nicht besonders selbstsicher. Als ich feststellte, dass ich wirklich gut singen kann, hat das mein Leben verändert. Es hatte auf einmal einen Sinn."
Folglich geht kein Weg an einem Musik-Studium an der Belmont University in Nashville vorbei. Vielleicht aber auch doch: Normas Prof rät ihr relativ bald, lieber nach London zu ziehen, weil ihre Musik dort besser aufgehoben sei. Recht hat er. Schließlich trifft sie in der britischen Metropole auf ihren zukünftigen Manager Robert, knüpft wichtige Kontakte und beginnt, mehr und mehr Songs (mit-) zu schreiben. Im Januar 2013 unterzeichnet sie bei BMG Chrysalis und besiegelt damit ihre Karriere als Songwriterin.
Mit ihren eigenen Songs eröffnet sie die Konzerte von Größen wie Tom Odell oder Lissie, sowie ganze zwei Mal das legendäre Montreux Jazz Festival. Außerdem komponiert und arbeitet sie mit Ronan Keating am Titelsong seines 2016er-Albums "Time Of My Life", das Platz 4 der britischen Albumcharts erreicht. In Deutschland macht sich Norma Jean Martine als Songwriterin für Lenas Album "Crystal Sky" und Pablo Nouvelles EP "Heartbeat" einen Namen.
Wenn die Sängerin mit den italienischen Wurzeln nicht gerade an neuen Songs bastelt, geht sie joggen, lernt neue Sprachen, kocht oder schmust mit ihrem Kater Arthur Bernhard – benannt nach Normas großem Idol, dem demokratischen Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders. "Ich glaube, er möchte Amerika wirklich für jeden Einzelnen besser machen. Es ist so unglaublich, dass es buchstäblich mein Herz zerreißt. Ich weiß, dass niemand vollkommen ist, aber er ist ziemlich nah dran", schwärmt sie im Teaser Magazine über den Senator aus Vermont.
Mit Verzögerung erscheint im Januar 2017 ihr Debütalbum "Only In My Mind", das Norma selbst eher als "verlorene Rock/Pop-Platte aus den Sechzigern und Siebzigern" beschreibt. Darauf vereint sie Pop, Rock, Blues und Folk mit Singer/Songwriter-Elementen – und ihren ganz persönlichen Erfahrungen. Gegenüber electru.de erklärt sie: "Es ist wichtig für mich, über Dinge zu schreiben, mit denen ich mich auskenne oder die ich selbst erlebt habe, denn wenn ich mir das selbst nicht glauben kann, wird das auch kein anderer tun".
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