laut.de-Biographie
Otentikk Street Brothers
Zu Beginn der 90er Jahre hat das Hip Hop-Fieber den Planeten wirksam im Griff. Die Welle aus Beats und Rhymes, die von New York aus in die Welt schwappt, breitet sich unaufhaltsam aus, erreicht den Indischen Ozean und reißt auf Mauritius einen Mann vom Hocker, der sich daraufhin in der musikalischen Geschichte seines Landes einnisten soll: Bruno Raya, besser unter seinem Alias Master Kkool B bekannt, gründet 1992 die Otentikk Street Brothers.
15 Jahre später zählt die Crew mit dem doppelten K nach wie vor zu den populärsten Interpreten ihrer Heimat. Kein Wunder: Master Kkool B und seine Kkollegen betrachten als ihre Mission, dem Volk eine Stimme zu verleihen. Sie verpacken Gesellschaftskritik in schwungvoll vorgetragene Texte und scheuen sich dabei nicht, die Finger in die eine oder andere schwärende Wunde zu bohren. Politische Fehlentscheidungen, soziale Missstände, Polizeigewalt: In ihrer Direktheit beeinflussen die Otentikk Street Brothers zahllose weitere Gruppen der Insel.
Master Kkool B bleibt der unbestrittene Kopf der Crew. An seiner Seite streiten Toaster und Sänger Blakkayo (mit bürgerlichem Namen Jean Clario Cateaux) sowie Rapper Tikkenzo (Kensley LaFolle), dessen Wurzeln tief in die Hip Hop-Bewegung reichen. Für die sanfteren Töne fühlt sich - trotz seines martialisch anmutenden Alias' - Pascal Ferdinand a.k.a. Dagger Kkilla zuständig.
Wenngleich als Hip Hop-Crew gegründet, tun sich die Otentikk Street Brothers mit der fünfköpfigen Reggae-Formation Nativ Chamarel zusammen. Zudem holt man sich die beiden Background-Sängerinnen Sista Marie Michelle Perine und Sista Marie Helene Lascarie ins Boot. Auch hier führen die Bühnennamen in die Irre: Klosterschwesterliches sucht man an diesen Ladys vergebens.
Mit der personellen Ausweitung entwickelt sich der Sound: Hip Hop bliebt in Spuren vorhanden, weitaus mehr Raum nehmen jedoch Ragga- und Dancehall-Elemente ein. Der eigenen Herkunft zollen die Otentikk Street Brothers ebenfalls Respekt: Reichlich kreolische Elemente sowie die auf französisch vorgetragenen Texte verleihen der Truppe einen eigenen Stil, der auf Mauritius das Etikett "Sega" verpasst bekommt.
In ihrer Heimat veröffentlichen die Otentikk Street Brothers mehrere Alben. Aus Aufnahmen vom Festival Reggae Donn Sa 2004 entsteht zudem eine DVD. Bis der Ruf der Brüder bis nach Europa dringt, vergeht allerdings noch eine Weile: Erst im Juni 2007 steht auch bei uns ein OSB-Album in den Läden. "Revey Twa", das Europa-Debüt, hat zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahre auf dem Buckel: Auf Mauritius erschien die Platte bereits 2004.
Seine frische Wirkung hat "Revey Twa" in dieser Zeit allerdings nicht verloren, schon gar nicht, wenn das Material live serviert wird: Die Otentikk Street Brothers begeben sich im Sommer 2007 auf eine ausgedehnte Europa-Tournee. Festivals in Deutschland (darunter der Kölner Summer Jam), Österreich, den Niederlanden, Tschechien und Slowenien stehen auf dem Reiseplan und hinterlassen Hunderttausende entzückter Fans.
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