Porträt

laut.de-Biographie

Oval

Markus Popp liefert "bescheidene Vorschläge, wie eine mögliche andere Musik klingen könnte". Seit 1995 betreibt der Berliner Klangforscher das multimediale Projekt Oval. Musik, wenn man seine Noise-Gewitter denn so bezeichnen mag, sind nur eine Facette des Ovalkosmos – mindestens genau so wichtig sind die Softwareprogrammierungen und die Sichtbarmachung des Ganzen durch Kunstinstallationen.

Oval - Ovalcommers Aktuelles Album
Oval Ovalcommers
Ein radikalmusikalisches Event, das kaputt macht, was kaputt macht.

Das 2001 erschienene Album "Ovalcommers" galt der Spex "als eine Art erste mathematische Ableitung von elektronischer Musik mit Musik über Musik". Doch wie gehabt kommt es Popp weniger auf ein Ergebnis an, sondern eher auf einen Prozess. Dekonstruiert wird nicht nur die Musik innerhalb ihres Referenzsystems, immer werden gleichzeitig auch die eigenen Produktionsbedingungen offengelegt und reflektiert. So veröffentlichte Popp auch die verwendetet Software.

Zusätzlich gibt es Klanginstallationen, die als interaktive Umgebung begehbar sind. Die erste Version eines solchen Klangobjekts ist process public beta. Ein Terminal, das am Potsdamer Platz in Berlin im Sony-Center ausgestellt war: ein transparenter Plexiglascontainer auf Basis eines Apple Macintosh G4.

Innerhalb seines mittlerweile recht renommierten Projekts arbeitet er dabei mit Labels wie Thrill Jockey, Mille Plateaux und nun Form&Function zusammen. Seine elektroiden Klangmuster bereicherten seitdem den Soundtrack für einen Armani-Werbespot, die Modeschauen von Prada oder den Dogma-Film von Harmony Kareem. Auch Björk hat Oval-Sounds mittlerweile gesampelt.

"Weniger Theorie, mehr konkret Erlebbares", ist ein Credo von Markus Popp. Theoretische Ausführungen zu seinen Sound will er keine liefern, ein unabhängige Künstlerfigur, die die Welt erklärt, ist längst abgeschafft. Sehen, spüren, hören im Prozess der Entstehung, hin zu neuen Dimensionen von Musik.

Alben

Oval - Ovalcommers: Album-Cover
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  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2001 Ovalcommers

Kritik von Klaus Teichmann

Ein radikalmusikalisches Event, das kaputt macht, was kaputt macht. (0 Kommentare)

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