Die Sonne geht unter in Berlin. Irgendwo streift eine Mittzwanzigerin verstohlen um den Block, Hoodie tief ins Gesicht gezogen, die Kippe zittert zwischen ihren kalten Fingern. Sie streift vorbei an fremden Umrissen, lässt sich treiben. Immer wieder schaut sie nervös über die Schulter, erhascht einen …

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  • Vor 7 Monaten

    hmm ich weiß nicht so recht. Ich hab's halt höher. Bin komplett weggewesen von dieser Platte. Hab mit "Nie verliebt" nicht so viel anfangen können, aber bei "Kleine Feuer" ist offenbar wirklich was passiert. Mehr: https://youtu.be/AC-S1kTVpIQ?si=cyzty6cwQl…

  • Vor 7 Monaten

    Dieser Kommentar wurde vor 7 Monaten durch den Autor entfernt.

  • Vor 7 Monaten

    Ich versuche es mal über den Umweg, wie es mir mit dem Album bisher ging:
    Vorrede: den Vorgänger habe ich 1-2x gehört, hatte mich nicht überzeugt. "Geruch von Koks" von Hafti mit ihr als Feature fand ich gut.
    Einstieg: Habe mir das Album erstmalig im Auto gegeben und für meine Verhältnisse sehr bewusst gehört - bin sonst oft eher so der Nebenher-Hörer, leider. Die ersten Songs (v.a. Gespenst, DLIT und Disney) haben mich wütend gemacht. Ich war so richtig boomermäßig-überheblich drauf: "Mein Gott, wie kann man sich nur so hängenlassen? Keine Gefühle, keine Gefühle, keine Gefühle, schon wieder keine Gefühle, kann das mit den BETÄUBUNGsmitteln zusammenhängen? Der Zusammenhang erschließt sich doch sofort! Hör auf zu jammern," usw. usf. Trotz meiner ganzen eher lächerlichen und unangebrachten Aufregung sind mir schon zu Beginn die sprachlichen Bilder positiv aufgefallen. Mit der Schreckschuss Löcher in den Himmel schießen, durch die dann die Morgenröte quillt o.ä. Dann habe ich erst einmal ausgemacht.
    Entwicklung: Am nächsten Tag neuer Versuch, neue Chance, vielleicht war ich auch einfach selbst besser drauf. Jedenfalls hat es mich dann schon ordentlich gekickt: Das zitierte "Das ist so viel, das so wenig bedeutet." war mir z.B. auch sehr positive aufgefallen, inklusive dem anschließenden "Wir sind nur zwei Schatten in den Schatten der Häuser." Textlich gefiel mir das immer besser, die Beats passen ohnehin.
    Fazit: "Ohren knacken, um mich rauscht der Verkehr. Doch niemand hat mir gezeigt wie man fährt", hat mich mich am Anfang wütend gemacht. Verstehen tue ich es immer noch nicht ganz, weil meine Jungs und ich in dem Alter ganz sicher (?) nicht wollten, dass irgendwer "uns zeigt wie man fährt", weil wir selbstverständlich selber im Driver-Seat sitzen wollten, "das Leben" selber steuern wollten und überzeugt waren, das auch zu können. Aber hey, wer bin ich schon, mir anzumaßen, was wer wie empfinden soll. Vielleicht ist das auch in der Rückschau verklärter testosteronmisogyner Mist, den ich da mit ihren (tollen) Texten vergleiche.
    Ausgelöst hat das Album Verschiedenes - und bereits das ist schon viel wert. AOTY vielleicht nicht, aber sicher ganz weit vorne dabei.
    (PS: Wie kann es sein, dass T-Low, den ich bisher nur vage wahrgenommen habe, nicht nur das mit Abstand beste Feature ist (Trettmann - echt jetzt? Überhaupt Atlantis, was soll das?), was angesichts der anderen Ausfälle nicht schwierig ist, sondern wirklich in diesem "keine Gefühle bzw. nur Schmerz - dagegen Pillen-Vibe" richtig überzeugt? Mit kleine Feuer einer der besten Songs.)

  • Vor 7 Monaten

    Gutes Album, bei der momentanen deutschen Musiklandschaft vielleicht echt AOTY.
    Allerdings wirklich auch kein Meisterwerk, die Features sind bis auf Levin Liam und T-Low unterirdisch, vor allem Trettmann mittlerweile wirklich völlig out of touch (was redet der da überhaupt?) und dass sich Lucio selbst auf so nem Song dermaßen vor Inhalten scheut ist halt ne künstlerische Bankrotterklärung sowohl für ihn als auch für alle, die den Part durchgewunken haben. Domiziana und Verifiziert klingen auch nicht wirklich gut, aber passen zumindest auf dem Song noch ganz ok rein. Beats sind meistens gut, aber halt sehr stark von ihren Vorbildern inspiriert (vgl. Candy Crush vs. Cocoon von 070Shake). Gespenst, Crossfades und v.a. Snoopy + die Singles aber absolut top, 4/5 geht absolut klar.

  • Vor 7 Monaten

    Auf jeden Fall der beste Haus-Maus-Reim der letzten Jahre

    Das Schwarz der Nacht macht zwischen Mauern aus
    Einem blassen Mädchen eine graue Maus
    Und aus grauen Mauern macht dein Dach ein Haus
    Darin tauschen wir Enttäuschung'n aus

  • Vor 7 Monaten

    Das banal einfache Rezept wird gnadenlos durchgezogen. Malen nach Zahlen. Caps hat Recht, die Lyrik ist ganz gut. Hat außer Bildern leider zu wenig zu bieten. Und wer eher musikalisch als sprachlich unterwegs ist, wird sich hier langweilen.

    • Vor 7 Monaten

      Die Bilder sind allerdings teils wirklich gut und bleiben deutlich länger hängen als irgendwelche faden Wortspiele oder Punchlines. Fairerweise bin ich irgendwo zwischen dir und Caps. Das höre ich nicht selber, aber bin froh über jeden Teen und Twen, der das lieber pumpt als jeden anderen angesagten Rotz.

    • Vor 7 Monaten

      Leider schreibt PH immer wieder das gleiche Lied. Die Bilder, die sie mit ihren Worten zeichnen kann, deuten eigentlich auf ein großes Text-Talent und ich glaube sie könnte noch 30 Jahre wichtig sein in der dt. Musiklandschaft... Bleibt aber zu hoffen, dass sie sich auch inhaltlich weiter entwickelt, wenn sie älter wird. Im Moment (und in der Qualität locker noch 2-3 Alben in die Zukunft) funktioniert das noch sehr gut, auch wenn ich mich bereits schon bei "nie verliebt" manchmal am Kopf gekratzt hab, wie oft man ein Konzept wiederholen kann. Ich mag bisher alle releases von ihr, aber sie muss aufpassen. Bei ihr steht und fällt alles mit den Texten.

    • Vor 7 Monaten

      Jepp, sie hat Potenzial, wenn sie denn aus dieser sehr eintönigen, verkitschten Euphoria-Phase herauskommt. Viele Künstler schaffen den Absprung nicht mehr, wenn sie vor allem für eine Sache groß geworden sind. Ich drücke ihr die Daumen, daß sie in ein paar Jahren ambitionierter, mutiger wird.

  • Vor 7 Monaten

    Ich hab's echt versucht mit Paula, aber die gibt mir irgendwie nichts.

  • Vor 7 Monaten

    Ich find's Scheisse, was die erzählt keine Ahnung, ob das taugt. Aber die Mucke ist Schlager-Pop und sagt mir gar nix.

  • Vor 7 Monaten

    Also dieser Lucio Part ist ja dermaßen scheisse, von Inhalt über Flow bis zur Delivery geht da ja gar nix.

  • Vor 7 Monaten

    ja ist gut. Schöner einsteig, dlit einfach slapender banger, crossfades wieder einlullen mit okayem liam part. Interlude artiges 2 und 5, auch geil. Highlight ist 7 Mädchen wasn storytelling was für bilder, intensität. Zweites highlight sag was, boah, weiss nicht mal genau worums geht aber das toucht mich.

    Leider mit disnez richtiger schmutzsong dabei, mit lucio und nizi (wer?) komplette dulliparts. Die domiziana/verifiwas auch egal.

    4/5 passt.

  • Vor 7 Monaten

    Die Frau ist Schauspielerin. Schauspieler haben die Aufgabe, uns etwas vorzuspielen was anders als die Wirklichkeit ist. Von einem journalistischen Text würde ich erwarten, dies zu durchschauen und hinter ihrem Schauspiel die wahren Abgründe aufzuzeigen. Dieser Promotext schippert dagegen über die Oberfläche wie ein Tretboot auf dem Bodensee.

    • Vor 7 Monaten

      Was sind denn die wahren Abgründe? Und woran erkenne ich, ob etwas rein Fiktives "geschauspielert" ist in Abgrenzung von der Situation, dass der Schauspieler sich bzw. selbst Erlebtes spielt? Und wie ist es, wenn sich Autobiographisches und Fiktionales vermischen?

    • Vor 7 Monaten

      Bin auch auf die Antworten gespannt. m.E. spielen (gute) Schauspieler nicht vor, was anders als die Wirklichkeit ist, sie spielen vor, was die Wirklichkeit sein könnte.

  • Vor 7 Monaten

    Das ist schon eigen, ziemlich groß und die beste Fänger im Roggen Emulation, die ich seit Langem gehört hab.
    Für 5/5 hat es mir ein paar zu deutliche Schwächen, aber es hat trotzdem definitv Klassikerpotenzial.

    Da sind tolle Sprachbilder auf dem Album und Paula bringt die passende Delivery mit, um den Gedanken an Poetry Slam großflächig zu ersticken. Die Stimmung ist angenehm dreckig und die Produktion groß für deutschen Pop. Bitztram wischt mit diesem Beatzarre und Djoarkeff Radiogrütze definitiv den Boden auf. Und vor allem passt der Vibe! Die kriegt ihren Adoleszenz-Existenzialismus so gut vermittelt, dass mir da höchstens Tuas Grau als Referenz einfällt. Da kann man auch vergeben, dass das aneinandereihen von schönen Bildern manchmal ein wenig zum Selbstzweck verkommt.

  • Vor 7 Monaten

    ''...Frag mich wie dein Album ist - so lala...''

  • Vor 7 Monaten

    808s und nichts fühlen trifft den Nagel eigentlich auf den Kopf. Bis auf „zwischen 2 und 5“ find ich die Beats einfach nur grauenhaft langweilig, da passiert einfach gar nichts. Das passt iwo aber auch auf den immer gleich betonten Vortrag. Die Traurigkeit sitzt anscheinend so tief, das man selbst in den passendsten Momenten (z. B. Ende von Gebrochenes Glas) einfach keine anderen Emotionen zeigen kann / will.
    Lieber auch nicht zu sehr auffallen, man möchte die Kids, die sich von den IN JEDEM SONG vorkommenden Keywords angesprochen fühlen, sicher nicht überfordern. Die braucht es doch aber eigentlich gar nicht, das hier oft erwähnte Texttalent konnte ich auch sehen.

  • Vor 6 Monaten

    Tolles Album, spätestens nach den drei Highlights zum Abschluss vergeht einem auch das boomermäßige Gemecker.

    Ja sicher, kann man auch bisschen albern finden, wie oft die eigene Emotionsarmut hier thematisiert wird, obwohl es im Grunde ja ausschließlich um (Lebens-)Gefühl(e) geht. Und meine Gefühlswelt ist das natürlich auch nicht (mehr). Aber eigentlich nur umso bemerkenswerter, wie eindrücklich das Ganze rüberkommt, näherungsweise mit der Laufzeit ansteigend. Features sehe ich auch milder als die meisten. OK, Lucio und Nizi sind Ausfälle, aber T-Low, Levin Liam, Domiziana und Verifiziert finde ich miyndestens ordentlich bis gut. Trettmann tatsächlich auch. Klar, ist ein bisschen vage alles, aber passt mMn (auch bildsprachlich) gut zum Track. Zugegeben finde ich ihn vmtl. auch deshalb einen natürlichen Fit, weil ich sowieso viel an DIY hab denken müssen beim Hören, was vmtl aber mindestens ebensoviel über mein högschd lückenhaftes Bild von Deutschpoprap sagt wie über das Album selber.

    Das wird aber natürlich sowieso hauptsächlich von ihr getragen. Ja, vor allem die Texte, aber schon auch Vortrag, Dramaturgie und musikalisches Gespür. im Zusammenspiel mit der tollen Produktion (denke zB an die tollen Bridges aus Schwarze SUVs und insb. Snoopy).

    Kurzum: Schwächen gibt es, aber wen interessiert das schon? Das hier bekommt seine Stärken so deutlich in tolle Momente und Songs gebündelt, dass man trotzdem die vollen Fünf zücken kann. Hab zwar auch meine Bedenken, ob der Ansatz so noch weitere Hochkaräter im Tank hat, aber lass mich sehr gerne (nochmal) eines besseren belehren. Und so lange eben das hier auf repeat :cryphones: