laut.de-Biographie
pg.lost
Auf der Suche nach musikalischer Melancholie ist Skandinavien meist eine gute Adresse. Ganz besonders Schweden. Auch wenn die ersten Reminiszenzen dabei im Metalbereich zu finden sind, mit instrumentalem Postrock funktioniert das ganz genauso, wie pg.lost beweisen.
Wobei der Vierer aus Norrköping auch gerne mal ein paar Hoffnungsschimmer durchblitzen lässt. Und obwohl auf dem Papier mit klassischer Gitarre/Gitarre/Bass/Schlagzeug-Besetzung geführt, setzen Matthias Bhatt, Gustav Almberg, Kristian Karlsson und Martin Hjertstedt verstärkt auf Synthesizer, um um die Riffs und Melodien herum stets eine dichte Atmosphäre zu kreieren.
Das Ergebnis bietet quasi eine Blaupause des modernen Postrocks. Dynamik spielt eine zentrale Rolle, die Kompositionen pendeln stetig zwischen wiegender bis brachialer Rhythmik und weiten Melodiebögen. Die Instrumentalisten spielen sich gegenseitig die Noten zu.
Die große Öffentlichkeit bleibt der Band ob ihres Nischengenres zwar verwehrt, aber gerade in Asien erspielt sie sich eine mittelgroße Fanbase. Kurz vor Release ihres vierten Longplayers "Versus" gehen pg.lost 2016 dorthin auf dreiwöchige Headliner-Reise. Eine größere Europa-Tour im Vorprogramm von Alcest und Mono folgt.
Das Album schreibt die Band ungewöhnlicherweise getrennt. Ideen kursieren zunächst online zwischen den Mitgliedern, bevor es direkt ins Studio zum Aufnehmen geht. Der Titel "Versus" entstammt dabei direkt dem Songwriting-Prozess: zwei Ideen, die nie dafür gedacht waren, in einem Stück aufzutauchen, entpuppten sich letztendlich doch als zusammenpassender Glücksgriff: "Es ist möglich, dass zwei Dinge, die auf den ersten Blick grundverschieden erscheinen, am Ende die perfekte Verbindung ergeben", erklärt Gustav Almberg. Doch pg.lost denken auch über musikalische Grenzen hinaus: "Vor allem ist der Albumtitel aber auch eine Reflexion der heutigen Gesellschaft, die mehr und mehr polarisiert." Wie die Musik das ohne Worte ausdrückt? Findet es raus.
Noch keine Kommentare