Porträt

laut.de-Biographie

Pierre Sonality

"Wenn ich Lust auf Singen und Tanzen habe, dann mach' ich das eben. 'Real Hip Hop' bedeutet für mich: Mach', worauf du Bock hast. 'Fake' finde ich beispielsweise, Dogmen aufrecht zu erhalten, um gewissen Leuten etwas zu suggerieren. In diesem Sinne: Let the sunshine in! Shanti Shanti!"

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Marcus Borchert alias Pierre Sonality hat schon immer lieber locker hängen lassen, statt sich an den Maßstäben anderer zu stressen. Der Magdeburger, der seit 2011 in Hamburg lebt, widmet sich seit 1997 dem Hip Hop. Der Lauteste oder Derbste wollte er dabei nie werden. Sowohl mit der Leipziger Rap-Posse Funkverteidiger als auch solo inszeniert der MC und Produzent entspannt fließenden Boom Bap-Sound.

Seine selbstveröffentlichte Debütkassette "Kein Hip Hop Fame" erscheint 2009. Darauf etabliert Pierre Sonality seinen Stil: Kurze Zweiminuten-Cuts erinnern an den legendären Pete Rock und warten mit süffigen Saxofon-Instrumentals und heiterer Weltbetrachtung auf. Sonality agiert im weitesten Sinne conscious, hat aber dabei stets das Fenster offen, um die Sonne reinzulassen.

2014 legt er mit dem Zweitwerk "Magdeburg" nach, wobei zuvor die EPs "Fundament" und "Olvenstedt" erscheinen. "Die Platten sind keine sentimentale 'Früher-war-alles-besser'-Rutsche, sondern eine Weiterentwicklung meines bisherigen Schaffens", lacht Borchert die Scheuklappenträger aus. Mal setzt es angeraute Lines, mal gibt er eher den Erzähler. Gastvorträge liefern Dudley Perkins und FlowinImmo, während Suff Daddy und Figub Brazlevic die Remixe besorgen.

Zu seinen Einflüssen rechnet der Wahlhamburger neben Gott, Torch und Tupac Shakur auch die Ghostbusters, Dinosaurier und teuren Schmuck.

Pierre Sonality - Miami 420 Aktuelles Album
Pierre Sonality Miami 420
Der Abschied klingt nach Neuanfang.

Um den Solo-Künstler wird es zunächst etwas ruhiger, dafür engagiert sich Pierre Sonality mehr in Gruppenaktivitäten. Zusammen mit Doz9 ist er als Die Kraszesten düsterer unterwegs, während er sich mit Hiob unter dem Alias Die Zampanos mehr den Achtziger-Vibes hingibt.

Ende 2017 verkündet Pierre Sonality, das im Januar des darauffolgenden Jahres erscheinende Album "Miami 420" solle gleichzeitig das Ende seiner Karriere darstellen. Zumindest das, seines Alter-Egos. Ihn erfasst die Einsicht, "dass ich über meinen Tellerrand hinaus blicken und mein musikalisches Spektrum erweitern muss", erklärt er im rap.de-Interview.

"Hip Hop hat mich zu dem gemacht, der ich bin, und dafür bin ich extrem dankbar, aber nun muss ich einfach mal weitergehen. Ich brauche Urlaub, muss mal lüften. Ich möchte frei von Dogmen und Engstirnigkeit arbeiten können, frei von Druck und falschen Erwartungen."

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