laut.de-Biographie
Romy
Romy Madley Croft, geboren 1989 in London, wird als Sängerin und Gitarristin der Minimal-Indie-/Dreampop-Band The xx bekannt, deren reduzierter wie radikal neuer Sound 2009 mit leisen Tönen maximale Einflusskraft beweist. Das Trio besteht aus Jamie Smith an der Drum-Machine, der unter dem Namen Jamie XX als gefeierter Produzent und Solo-Artist unterwegs ist, und Bassist und Sänger Oliver Sim, der 2022 sein hochgelobtes Solo-Debüt herausbringt. 2023 ist nun Romy an der Reihe: Ihr Alleinausflug erscheint unter dem Namen "Mid Air", ein Album, das dem Dancefloor und Clubsounds gewidmet ist.
Die erste Single "Strong", eine Kollaboration mit Fred again.., integriert bereits luftige 90ies Trance-Vibes. Auch die folgenden Auskopplungen "Lifetime" und "Enjoy your Life" folgen diesem elektronischen Muster. Überhaupt ist Romy solo weniger melancholisch als mit ihrer Band The xx, sie zelebriert geradezu die Leichtigkeit des Seins und feiert die Liebe als lesbische Musikerin: So stammt das begleitende Video zum Song "Enjoy Your Life" von Romys Frau, der Filmemacherin und Fotografin Vic Lentaigne, und zeigt Aufnahmen von Romy Madley Crofts Mutter, die starb, als sie gerade einmal elf Jahre alt war.
"Enjoy Your Life" erweist sich damit als mehr als nur ein Songtitel, er ist Motto und Message zugleich. Inspiriert und injiziert hat Romys musikalische "Selbstständigkeit" die Freundschaft mit der schwedischen Pop-Sängerin Robyn, die sie zu einem Auftritt der amerikanisch-kanadischen Sängerin und Songwriterin Beverly Glenn-Copeland in Stockholm mitnahm. Dort bleibt eine Zeile bei Romy besonders im Sinn: "My mother says to me enjoy your life." Sie stammt aus Glenn-Copelands Song "La Vita" und berührt die Sängerin, Songwriterin und DJ nachhaltig.
Neben ihrer Band The xx hat sich Romy in der Zwischenzeit auch einen Namen als gefragte Songschreiberin gemacht. Dua Lipas Grammy-gekrönte Hit-Single "Electricity" hat sie gemeinsam mit Mark Ronson geschrieben, und auch an Diplos "Silk City" hat sie mitgearbeitet. Als musikalische Einflüsse nennt Romy Siouxsie and the Banshees, The Cure, The Slits, Joy Division, Yazoo, Eurythmics und New Order. Eine musikalische Sozialisation zwischen Depri- und Dancefloor-Vibes, die zu genau den Identitätsfragen führt, die Romy musikalisch mit der Zuflucht und Erlösung auf der Tanzfläche beantwortet. Als Solo-Artist hat sie sich damit auch von dem übergroßen Schatten von The xx befreit, indem sie die dunklen Aspekte des Lebens mit einem hellen Sound zwischen queerem Eurodance und euphorischer Tanzmusik überstrahlt.
Noch keine Kommentare