Porträt

laut.de-Biographie

Safri Duo

Lego kommt aus Dänemark. Lego macht kleine Kinder glücklich und im Legoland in Billund kann man die kleinen Bausteine zusammen stecken und daraus Atombomben oder wasauchimmer bauen. Tuborg kommt ebenfalls aus Dänemark. Tuborg macht große Kinder glücklich und in der deutschen Dependenz der Brauerei in Mönchengladbach kann man sich bei einer Führung durch die Hallen die Birne zu schütten, bis einem schlecht wird. Das Safri Duo kommt auch aus Dänemark und macht Dance-Trance-Partypeople glücklich und im Plattenladen deines Vertrauens kannst du die neueste Safri Duo-Platte im Techno-Outfit erstehen, oder den beiden Virtuosen lauschen, wie sie früher klassische Musik gemacht haben.

Klassik? Passt augenscheinlich gar nicht mit dem Sound zusammen, den Uffe Savery und Morten Friis jetzt machen, aber verwundern sollte es eigentlich nicht. Die beiden studierten nämlich am Königlich Dänischen Konservatorium für Musik und haben sich früh darauf spezialisiert, Klassik-Stücke für Duos zu spielen, die sie auch schon mal umschreiben, damit das mit Percussion und Co. hinhaut. Safri ist nicht irgendein Kaff in Indien oder der zwölfhöchste Gipfel des Himalaya, sondern ist aus den Nachnamen der beiden zusammengesetzt. Aus Savery und Friis mach Safri!

Mit dieser interessanten Mischung im Gepäck bereiseen sie im Anzug und mit Schlips alle Kontinentet und spielen in den heiligsten Musiktempeln unter der Sonne. So zum Beispiel in der Royal Albert Hall, in der Oper von Sydney und in der Carnegie Hall. Die meisten Hallen sind ausverkauft und wenn man sich die früheren Werke einmal anhört, dann weiß man auch, warum.

Nach über zehn Jahren im feinen Zwirn ist jedoch Schluss. Uffe und Morten hatten keine Lust mehr, nur in mondänen Sälen zu spielen, außerdem wollten sie musikalisch nicht auf der Stelle treten. Ungewöhnliche Musiker gehen ungewöhnliche Wege und so entdecken sie ihre Liebe zu den angesagten Club-Sounds. Ein wenig Dance, ein wenig Trance und eine Menge Safri, fertig ist der explosive Cocktail für die Clubs. Der dänische Ableger von Universal sicherte sich rechtzeitig die Dienste der zwei und so fangen beide an, sich einen noch größeren Wolf als bisher zu trommeln. Mit "Played-A-Live" stürmen sie aus dem Stand sämtliche Charts auf der Welt und auf diesen Erfolg können sie erst einmal ein Tuborg trinken, oder sich eine Platin-Schallplatte aus Lego zusammen stecken, bevor die echte ins Haus flattert.

Chartsmäßig wird es nach dem famosen Durchbruch dann eher still um die beiden Trommelvirtuosen. 2005 touren sie mit Orchester durch die Gegend und geben mit klassischer Instrumentierung als Stütze einige ihrer Songs zum Besten. Nach der eher am Rande wahrgenommenen Veröffentlichung "3.0" von 2003, mit der sie stilistisch ihre bisher eingetretenen Trance-Pfade kaum verlassen, folgt 2008 "Origins". Auf der Platte öffnet sich das Duo musikalisch anderen Kulturen: Afrikanisch anmutende Klänge, Anleihen aus der keltischen Folklore sowie Kollaborationen mit dem Tenorstar Rolando Villazón und dem senegalesischen Sänger Youssou N'Dour geben dem Sound der Dänen eine etwas andere Richtung.

2010 gelingt ihnen auhc kommerziell das Comeback. Gemeinsam mit der südafrikanischen Musicalsängerin Velile nehmen sie den Song "Helele" auf, der in der euphoriegeschwängerten Stimmung im Zuge der Fußball-WM einschlägt wie eine Bombe. Das Getrommel des Duos, gepaart mit afrikanischem Gesang, schnellt in die Spitzen der Charts und erdudelt sich als Counterpart zu Shakiras Arschgewackel "Waka Waka" einen Platz im Herzen der Fußballfans.

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