Porträt

laut.de-Biographie

SCU

"Alles begann zu einer Zeit, in der man noch ein Alien war, wenn man mit weiten Hosen und pumpenden Beats aus dem Walkman durch die Straßen seiner Stadt gezogen ist ..." Schon der Albumteaser zur dritten LP "Der Alte Mann Und Das Flair" macht 2015 klar, wo MC CRU herkommt: aus einem Land vor vieler Leute Zeit, aus dem Land der Hip Hop-Nostalgie.

Mitte der 1990er entdeckt der Braunschweiger Rapper den Hip Hop für sich - geschlagene 20 Jahre später veröffentlicht er besagte Platte auf seinem eigenen Label Keep It Movin'. Seinen Auftrag sieht SCU mit nunmehr beinahe 40 Lebensjahren darin, der heutigen Jugend die Oldschool des Hip Hop nahe zu bringen. Mit Basecap, XXL-Klamotten und dumpf tönenden Boom Bap-Beats schickt er sich an, der Dominanz des Gangstarap etwas entgegenzusetzen.

Mit seiner ersten Crew Die Lyrische Präsenz wagt SCU noch in den 1990ern erste unsichere Schritte im Rapmetier von Braunschweig. Die LP "Überflieger Nach Vorn" erscheint 1998, indes die Band quer durch die Republik tourt, um Bühnenerfahrung und Fans zu sammeln. Im Jahr 2000 bringt SCU sein treffend betiteltes Solodebüt "63000 Gramm" via Deck 8 (Main Concept) auf den Markt.

Treffend betitelt deshalb, weil schon jenes Album all die Tugenden beinhaltet, für die SCU seit jeher einsteht: Aufrichtigkeit und Könnerschaft am Mikrofon statt Mackerpose, gute Technik und beeindruckende Flows statt Marketingmaschinerie.

Der Zusammenbruch der Musikindustrie trifft den MC hart. Als Deck 8 in die Insolvenz geht, stürzt auch er in eine Sinnkrise. Erst nach dem Umzug nach Berlin 2003 und dank der Bekanntschaft mit Rapper Foxn kann SCU sich wieder fangen.

Gemeinsam gründen die beiden die Gruppe Verrückte Hunde. Die Langspielpremiere erscheint 2011. Diverse Plattenfirmen werden in der Folge erstmals aufmerksam. Im Herbst 2014 unterschreiben Verrückte Hunde beim Universal-Sublabel ChapterOne einen Vertriebsdeal. Nichtsdestotrotz begnügt sich SCU nicht mit dem Act, sondern beschreitet weiterhin auch Solopfade.

Selbstironisch und selbstreflektiert, dabei immer ein wenig deeper und nachdenklicher als bei besagter Hauptband fällt sein Album aus. Althergebrachte Tugenden wie der stete Blick durch die grüne Brille überliefert SCU auf seinem dritten Solowerk auch weiterhin. Goldene Ära eben, pur, roh und ungeschnitten.

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