laut.de-Biographie
Skudge
Skandinaviern unterstellt man in Sachen Musik gerne einen Hang zum Puristischen. Die Reduktion auf das Wesentliche scheint bei den Nordeuropäern ein wichtiger Teil ihrer selbst zu sein und findet ihren weiteren Resonanzraum in den kargen Landschaften Skandinaviens. Acts wie Fever Ray kann man sich schwerlich im gleisenden Sonnenlicht des Mittelmeers vorstellen. Und auch das schwedische Duo Skudge gibt seinen Techno-Tracks eine dunkle Seite mit, die am besten zu nicht enden wollenden Winternächten in heruntergekommenen Industrielandschaften passt.
Erstaunlich ist dabei, mit welcher Konsequenz Elias und Gustaf ihr gemeinsames Projekt vorantreiben. 2009 erscheint ihre erste Maxisingle. Gleich danach gründen sie mit Skudge Records ihr eigenes Label, auf dem ausschließlich Releases von Skudge erscheinen. Allein 2010, während andere Labels massive Schwierigkeiten haben, ihre Veröffentlichungen an den Mann zu bringen, releasen Skudge insgesamt sechs Maxis. Dank eines Vertriebsdeals mit dem holländischen Label Rush Hour finden sie rund um den Globus Freunde.
Zu den Fans des schwedischen Projekts gehört auch Kenneth Christiansen vom dänischen Dub-Techno-Label Echocord, der Skudge 2011 für die EP "First Observation" zu seinem Label Echocord Color holt. Doch längst hat der loop-basierte Techno von Skudge weitere Kreise gezogen und so können die beiden Schweden Detroit-Techno-Legende DJ Rolondo für einen Remix ihres Tracks "Ontic" verpflichten. Skudge selbst dürfen an Anthony Shakirs "Floorfiller" Hand anlegen und finden sich mit ihrem Remix wenige später in einem DJ-Set von Derrick May wieder.
Die Verbindung zu Detroit unterstreichen Skudge auch durch ihre Ästhetik, die die Persönlichkeiten der beiden Produzenten fast gänzlich ausblendet und die Musik dafür eindeutig in den Vordergrund stellt. An dieser Einstellung ändert auch der Erfolg ihres Debütalbums "Phantom", das 2011 auf Skudge Records erscheint, nicht. Puristisch und gänzlich auf die Musik bezogen gehen die beiden Schweden ihren Weg.
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