Porträt

laut.de-Biographie

Snaga

Im Gegensatz zu Kumpel Pillath hat Snaga keine typische Straßengeschichte vorzuweisen. Unter dem bürgerlichen Namen Timm Zumbrägel kommt der Gladbecker 1978 zur Welt und wächst erstmal bei seiner Großmutter auf. Eigentlich will er Boxer werden und trainiert hart dafür um nicht in den Drogensumpf abzurutschen, in dem viele seiner älteren Freunde stecken.

In der Trainingshalle bekommt er auch sein Pseudonym, was aus dem Serbischen übersetzt "Kraft" bedeutet. Doch nach sieben Jahren ausgiebigem Trainings wird bei Snaga ein Herzfehler festgestellt - der Traum von der Profi-Karriere ist ausgeträumt. Über einen etwas steinigen Weg macht er dann doch sein Abitur und schließt später sogar ein Studium der Film- und Fernsehwirtschaft ab. Zusammen mit zwei Freunden gründet er die Firma Timaxxx Entertainment, die unter anderem Musikvideos produziert. Snaga ist hierbei für Regie und Dreh- und Konzeptbücher zuständig.

Nachdem sich die Idee des Boxerdaseins erledigt hatte, entdeckt Snaga die Rapmusik für sich. Seit Mitte der Neunziger spittet er mehr oder weniger regelmäßig ins Mic und bildet zusammen mit Fard, DJ Fidel Kutzo, Mad Mischief, Knuckles und Tobflow die Crew Die Knappschaft. Unter den Jungs ist Snaga der Einzige, der nicht auf Deutsch, sondern auf Englisch rappt.

Das ändert sich, sobald Snaga auf Pillath trifft. Bei einem ersten Zusammentreffen im Studio bringt er deutsche Texte mit und von da an gehen die beiden gemeinsame Wege. Snaga und Pillath machen sich als kräftig austeilende Ruhrpottler einen Namen und ernten so nicht nur den Respekt von Moses Pelham und Samy Deluxe, sondern auch von Kool Savas. Bis 2009 bringt man einige Platten auf den Markt, danach wird es ruhig um die beiden.

Snaga macht aber trotzdem weiter Musik und bringt einige Alben zusammen mit dem alten Kumpel Fard auf den Markt. Bei seinem Soloalbum "Snaga Fickt Deutschland 2" 2015 wandelt der Rapper auf düsteren Pfaden. Kein Wunder, hat er doch eine schwere Herz-Op hinter sich, die verarbeitet werden muss. Während der ehemalige Kollege Pillath sich in Richtung Einfamilienhaus entwickelt, schweben über Snagas Kopf auch bei seinem Instrumental-Album "2013/Für Vito" immer noch ziemlich dunkle Wolken.

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