laut.de-Biographie
The Midnight
Wie passt es zusammen, dass ein Country-Singer/Songwriter und ein Produzent aus Dänemark zu einem der angesagtesten Synthwave-Duos werden? Der eine hat bereits mit Mitgliedern von The Chicks zusammengarbeitet, der andere mit P. Diddy und New Kids On The Block. Der Schlüssel ist wohl eine geteilte Leidenschaft für den Soundtrack des Films "Drive" aus dem Jahr 2011, der Synth-Pop plötzlich wieder hip und cool machte.
Tyler Lyle, der Country-Affine, trifft Tim McEwan, den Pop-Produzenten, 2012 bei einer Songwriting-Session. Die beiden merken, dass sie gut zusammen arbeiten können und schreiben direkt zwei Songs, "WeMoveForward" und "Gloria", die allerdings erst 2014 im Rahmen der ersten EP "Days Of Thunder" veröffentlicht werden. Weil beide gerade von der Songauswahl von "Drive" begeistert sind, entwickelt sich der Retro-80er-Sound, für den The Midnight bald bekannt sind.
2016 folgt die erste LP "Endless Summer", 2017 die EP "Nocturnal", die mehrere Wochen zu den Topsellern bei Bandcamp gehört. Die Musik ist zwar voll von Kitsch und 80er-Reminiszenzen und versucht oft gar nicht erst, modern zu klingen. Genau dieses übermäßige Schwelgen im Vergangenen lässt Stücke wie "Days Of Thunder" oder "Sunset" aber funktionieren.
Der dritte Longplayer "Monsters" erscheint 2020, das Konzept geht diesmal nur bedingt auf. Die Versuche moderne Elemente mit ihrem etablierten Sound zu verknüpfen gelingen nicht immer.
Über die Neon- und Synth-Ästhetik, die McEwan für sich entdeckt, sagt er dem Musikmagazin Vehlinggo: "Es hat mich auf einer tiefen Ebene angesprochen. Ich hatte zu dieser Zeit einen hungrigen Künstler in mir zu füttern." Immer weiter fuchsen sich die beiden Musiker in den Sound und Look der 80er und frühen 90er hinein und bedienen damit eine größer werdende Nische.
Zum Motto des Projekts erheben McEwan und Lyle den japanischen Leitspruch "Mono no aware", der sich auf das Anerkennen der Vergänglichkeit bezieht. Es geht dabei aber auch um Nostalgie und Melancholie. Thematisch greifen das The Midnight in Songs auf, die wehmütig und romantisierend auf Jugendjahre zurückblicken, etwa in "Seventeen" oder "Prom Night".
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