laut.de-Biographie
Zootcase
Viel weiß man über Zootcase noch nicht. Der Sänger und Komponist veröffentlicht jedoch schon seit den frühen Neunzigern intime und lyrische Musik zwischen Jazz, Blues, Country und Rock. Mit "The Only One" tritt er 2018 erstmals international in Erscheinung.
Der smarte Niederländer heißt mit bürgerlichen Namen Kees Schafrat und fühlt sich als Weltbürger. Sein markanter Gesang vermittelt sowohl Charme, als auch Emotionalität. Seinen melodischen Arrangements haftet darüber hinaus eine zeitlose Schönheit an. Da dürfte es alles andere als verwundern, dass "zoot" umgangssprachlich für "stilvoll" steht. "Case" lautet der Spitzname des Sängers und Musikers.
Zwischen 1992 und 1999 erscheinen drei von Zootcase geschriebene, arrangierte und produzierte Scheiben ("Luxury Girl" (1992), "Man & The Echo" (1995), "Case Stories" (1999)) in verschiedenen Konstellationen. Gitarrist Ralf Hesen und Perkussionist Robbie van Daal halten "Case" bis vor zur Jahrtausendwende die Treue. Weiterhin experimentiert der Niederländer auf "Man & The Echo" mit Hip Hop- Einflüssen, die das bluesige und jazzige Soundbild um moderne Einflüsse erweitern.
Danach schließt er sich der Rock- und Country-Band The Secret Combination an. Mit der Formation um Multiinstrumentalist Robin van Vliet spielt er von 2001 bis 2008 auf drei Studioalben und einer Liveplatte ("Introducing" (2001), "Code Of Mercy" (2003), "In The Heartland" (2007), "Live At Paradiso" (2008)). Trotzdem erlangt er nur innerhalb seiner Heimat größere Aufmerksamkeit. Folglich kehrt er für längere Zeit der Musikbranche den Rücken.
Letzlich meldet er sich als Zootcase im Oktober 2018 mit "The Only One" wieder zurück. Für das Album bildet er eine internationale Band aus hochkarätigen Jazz-Musikern. Der bulgarische Pianist Dimitar Bodurov, der es gleichzeitig produziert, und der deutsche Drummer Jens Düppe, bekannt für seine Zusammenarbeit mit der NDR Bigband und der HR-Bigband, verpassen der Platte mit ihrem Spiel etwas Gefühlvolles, während der slowenische Cellist Kristijan Krajncan melancholische Akzente setzt.
Außerdem stellen der Trompeter Eric Vloeimans und Sängerin Astrid Seriese, beide aus den Niederlanden, ihr Können auf dem Werk eindrucksvoll unter Beweis. Letzlich bereichern die Mitmusiker die Scheibe, die thematisch um das Zwischenmenschliche kreist, um individuelle klangliche Feinheiten und Details.
Kees Schafrat präsentiert sich dabei am Mikro von seiner fragilen Seite, bewahrt sich aber eine gewisse Lässigkeit. Überdies verfügen seine Arrangements auf dem Album über sehr viel Anspruch, ohne dass eingängige Melodien zu kurz kommen. Außerhalb seiner Heimat dürfte er mit der Platte sicherlich neue Fans hinzugewinnen.
"Zootcase ist wie ein vortrefflicher Bourbon", schreibt der niederländische Jazz-Pianist Michiel Braam. Je länger ein Whiskey heranreift, umso mehr gewinnt er an Eigencharakter. Ebenso verhält es sich mit der Musik von "Case".
Noch keine Kommentare