Porträt

laut.de-Biographie

A Life, A Song, A Cigarette

Nach der Veröffentlichung des Debüts "Fresh Kills Landfill" (Siluh Records, 2007) des österreichischen Quintetts nehmen die Vergleiche mit der amerikanischen Band Bright Eyes kein Ende. Der musikalische Kosmos der Jungs kombiniert vielseitig instrumentierten Indiepop mit Alternative Country, Americana und rumpeligen Gute Laune-Arrangements.

A Life, A Song, A Cigarette - All That Glitters Is Not Gold Aktuelles Album
A Life, A Song, A Cigarette All That Glitters Is Not Gold
Intelligent arrangierter, epischer Indie-Pop.

Mit den vermeintlichen Bright Eyes-Analogien geht der Songwriter und Mastermind Stephan Stanzel indes selbstbewusst um: "Wir versuchen sicher nicht, auf einen internationalen Zug aufzuspringen. Aber mit dem Bright Eyes-Vergleich habe ich mich abgefunden. Conor Oberst ist ja nicht der größte Idiot auf dieser Welt", bemerkt er, möchte aber wenigstens noch Kevin Devine als Einfluss hinzugefügt wissen.

Das Wiener Ensemble gründet sich 2004 und agiert seit 2006 mit sechs festen Mitgliedern. Stephan Stanzel (Gesang, Gitarre) hat mit Philipp Karas (Keyboards, Akkordeon), Martin Knobloch (Bass), Hannes Wirth (Gitarre, Bottleneck, Gesang), Daniel Grailach (Drums) und Lukas Lauermann (Cello) treffliche Musiker an seiner Seite.

Während Stanzel seine Lieder gelegentlich als Leroy Simmering auch solo aufführt und zudem wie Hannes in der Band Ernst Molden aktiv ist, musiziert Martin nebenbei für Petsch Moser und Daniel für Mauracher.

Die Band spielt bald zahlreiche Konzerte in Österreich und Deutschland schafft es ins Vorprogramm so erfolgreicher Künstler wie den Shout Out Louds, The New Pornographers, Two Gallants oder Jason Molina.

Für die Einspielung ihres Zweitlings "Black Air" (Siluh Records), der im November 2008 erscheint, gewinnt die Band den Ex-Posies-Mann Ken Stringfellow für sich, der sich nicht nur um den Feinschliff des Werks kümmert, sondern auch seinen Gesang und diverse Instrumentaleinlagen beisteuert.

Es vergehen vier Jahre bis zum nächsten Album. Es gibt personelle Veränderungen, die Band trennt sich von Gründungsmitglied Philipp Karas, dessen Parts übernimmt Cellist Lukas Lauermann. 2012 erscheint mit "Tideland" der dritte Longplayer und setzt den bisher gegangen Weg konsequent fort.

2016 stehen die Zeichen auf Neuerfindung. Wieder sind vier Jahre zwischen den Longplayern vergangen, die Band ist mittlerweile ein Quintett. Für "All That Glitters Is Not Gold" holt sich ALASAC (so die Abkürzung) den Naked-Lunch-Keyboarder Stefan Deisenberger ins Studio, mit dem Stanzel bereits im Folk-Kollektiv Nowhere Train musiziert. Gemeinsam schlägt man eine völlig neue Richtung ein: weniger Alternative Country und Folk, mehr cineastische, üppige Popklänge.

Die Tatsache, dass die Band trotz zunehmender Popularität nicht von der Musik leben kann und alle Mitglieder auf musikferne Einnahmequellen angewiesen sind, nimmt Stephan als unumgänglich hin. "Es ist schön, wenn man von der Musik leben kann, aber mir reicht es, dass ein bisschen eine zusätzliche finanzielle Basis reinkommt."

"Ich könnte mir nicht vorstellen, keine Musik zu machen, aber ich kann mich auch nicht hundertprozentig darauf verlassen, ich brauch' irgendwie eine Absicherung dahinter. Es kann keine Band in Österreich außer den Mainstream-Geschichten und den zwei Austropop-Überbleibseln, davon leben. Österreich hat keinen wirklichen Markt für alternative Musik."

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