laut.de-Biographie
ABS
"Der Ruhrpott ist unendlich." (aus "Weißt du...?" von ABS) Diese unendlichen Weiten representen Crews wie Too Strong (RIP), RAG, Creutzfeldt & Jakob, Ohne Gleichen, OnAndOn, Dike, Potpoeten, Scheinriesen oder eben ABS. Die vier Jungs aus Wesel haben seit ihrem Debut einen Platz in vorderster Rap-Ruhrpottfront sicher. "Bockum, Bockum" lautet der Schlachtruf, da mit den Goldhammer Studios das ABS-Headquarter in Bochum steht. Die Zechenstadt ist ja überegional lange Zeit nur durch den alten Gröni und den absteigbaren VFL bekannt. Doch nun sind ABS am Start und werden dank ihrer Jugend die erste Hip Hop-Liga noch kräftig aufmischen.
Mit den "Bockum, Bockum"-Rufen entert einst die legendäre US-Crew Gravediggaz die Bühne. Parallel dazu entwickeln Mr. Erkan aka Fonzorello (MC), Short aka Steve Austin (MC), DJ Salicious und Beatbastler dISCOpOLO ihre Styles und Skills. Zu den Samplern "Plattentellerrand" ("Tradition der Familie") und "Hip Hop Rendezvous" ("Wahre Gesichter") steuern sie zwei noch unausgereifte Songs bei. Anfang '99 erhalten ABS dann auf Too Strongs "Die Drei vonne Funkstelle" beim Track "Gegensätze" ein erstes, vielgelobtes Feature. Mit der 12Inch "Null8-15/Focus", die Mitte '99 bei den Plattendealern steht, setzen ABS ein Ausrufezeichen hinter ihren Namen.
Die Maxi wird sofort in dem Hip Hop-Mag Juice ausgezeichnet.
Es folgen mit "Von ABSeits" (Roey Marquis) und "Schlagzeilen" (Plattenpapzt) zwei DJ/Producer-Kollabos. Letztere wird aber zuerst nur auf der B-Seite des Firma-Beitrages "Für die Straßen" veröffentlicht.
Anfang 2001 gelingt ABS dann der endgültige Durchbruch. Ihr Debut "Kinderspiel" schafft überraschenderweise den Sprung in die Top-50. Überraschend deshalb, weil der Sound und die Lyrics des AntiBlockierSystems keinesfalls den Charts-Appeal Hamburger Rapacts aufweisen. Doch die 21-Jährigen haben einen anderen Trumpf im Ärmel. Wie keine andere Crew verkörpern sie den Lifestyle der nächsten Generation im Hip Hop. Alles ist erlaubt, denn die Baggy-Jeans sitzt selbstbewusst auf halb sieben. Zwischen gnadenlosen Battlerhymes, ironischen Machogepose und nachdenklichen Texten liegen höchstens minimale Mikrowelten. Ob nun Styles, Skills oder Flows, man hat es drauf und zeigt es auch.
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