Porträt

laut.de-Biographie

Alex G

Vom Bandcamp-Phänomen zum Indiestar. So könnte man die Karriere von Alex Giannascoli, besser bekannt als Alex G, auch beschreiben. Der Amerikaner zählt zu den rätselhaften Figuren der Indieszene. Der 1993 geborene Singer-Songwriter aus Philadelphia hat sich von einem DIY-Bandcamp-Phänomen zu einem international anerkannten Künstler entwickelt, dessen Werke sowohl experimentell als auch für ein breites Publikum zugänglich sind. Mit seinem im Juli 2025 veröffentlichten, zehnten Studioalbum "Headlights", gleichzeitig sein Major-Debüt bei RCA Records, setzt Alex G einen neuen Meilenstein in seiner Karriere.

Doch trotz des Erfolgs gibt er sich weiterhin bescheiden und zurückhaltend. Alex G beginnt seine musikalische Reise in den frühen 2010er-Jahren: Erste Lo-Fi-Alben wie "Trick" (2012) und "DSU" (2014) erscheinen via Bandcamp. Die DIY-Attitüde sowie die intime Atmosphäre der Songs finden schnell Anklang bei einer wachsenden Fangemeinde. "Ich bin immer am Klavier gesessen, und als ich zwölf oder 13 war, kaufte meine Familie einen Macintosh-Computer. Ich fand heraus, wie GarageBand funktioniert. Von diesem Tag an habe ich jeden Tag Musik gemacht", erzählt der Musiker in einem Interview mit DIY Magazine.

Die frühen Werke zeichnen sich durch eine rohe, unpolierte Qualität aus, die bis heute viele Fans fasziniert. Alex G beschreibt seinen kreativen Prozess als intuitiv: "Ich bekomme dieses Nugget aus ein paar Akkorden und einer Melodie, die irgendwie daran hängt", erklärt er gegenüber Pitchfork. "Die Melodie hat normalerweise eine phonetische Qualität, und so komme ich aufn in paar Wörter, der Rest der Lyrics folgt ziemlich langsam und gegen Ende des Aufnahmeprozesses."

Mit seiner Musik besetzt Alex G eine Nische, in der Folk, Indie-Rock, Country und sogar Soundcloud-Rap miteinander vermischt. Dieser genreübergreifende Ansatz, gepaart mit seinem humorvollen Umgang mit Sentimentalität, macht ihn zu einer festen Indie-Größe. "Ich denke, das Vermischen von Traurigkeit und Ironie sowie Genres ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Musik. Es ist postmodern, aber es fühlt sich für mich organisch an."

Als Gamechanger in der Karriere stellt sich die Zusammenarbeit mit Frank Ocean an dessen Album "Blonde" (2016) heraus. Obwohl Alex G ungern über diese Erfahrung spricht, hat sie ihm zweifellos geholfen, die Reichweite zu steigern. "Ich halte nicht viel von Namedropping. Es fühlt sich einfach nicht richtig an.

"Headlights" markiert 2025 einen Wendepunkt in Alex Gs Karriere. Es ist sein Majorlabel-Debüt und zeigt, wie er seine experimentelle Seite mit zugänglicheren Klängen kombiniert. "Das Album fühlt sich breiter und offener an, obwohl es musikalisch weniger abenteuerlustig ist", schreibt das HHV Mag. Songs wie "Louisiana" und "Beam Me Up" zeigen die Fähigkeit, emotionale Tiefe mit subtilen Meta-Kommentaren zu verbinden.

Was den Amerikaner von anderen Künstlern unterscheidet, ist u.a. seine Bodenständigkeit. "Ich bin sehr langweilig. Ich mache nichts." Er lebt mit Partnerin und dem gemeinsamen Kind in Philadelphia und verbringt seine Freizeit am liebsten im Park. Diese Bescheidenheit spiegelt sich auch in den Songs wider, die oft von alltäglichen Erlebnissen und Beziehungen inspiriert sind. Alex Gs Musik bewegt sich zwischen ungefilterter Emotion und struktureller Komplexität, ohne jemals vollständig greifbar zu sein, ein kleines Mysterium.

Alben

Fotogalerien

Berlin, Huxley's Neue Welt, 2025 Der amerikanische Indie-Liebling vor ausverkauftem Haus.

Der amerikanische Indie-Liebling vor ausverkauftem Haus., Berlin, Huxley's Neue Welt, 2025 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta) Der amerikanische Indie-Liebling vor ausverkauftem Haus., Berlin, Huxley's Neue Welt, 2025 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta) Der amerikanische Indie-Liebling vor ausverkauftem Haus., Berlin, Huxley's Neue Welt, 2025 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta) Der amerikanische Indie-Liebling vor ausverkauftem Haus., Berlin, Huxley's Neue Welt, 2025 | © laut.de (Fotograf: Désirée Pezzetta)

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