Die niederländischen Klezmerpunks sind zurück. Obwohl sie bereits ein halbes Dutzend Tonträger vorweisen können, gilt die Amsterdam Klezmer Band hierzulande noch immer als Geheimtipp. Mit dem aktuellen Album wird sich das hoffentlich ändern. Die Musik der Holländer ist nämlich ebenso einzigartig …
@Kukuruz (« Ich will ja nix sagen, aber wenn Euch diese Richtung zusagt, müsst ihr einfach öfter mal nach Berlin kommen. Dieses Klezmer/Punk/Ska/Balkan-Dingens läuft hier eigentlich schon seit ein paar Jahren. Mit einer ganzen Menge unterschiedlichster Bands dieser Richtung. »):
Boom Pam aus Israel waren bisher die einzigen, die ich aus der Ecke kannte (Cd geschenkt von meiner Cousine, von daher die weihnachtliche Klezmer-Revanche) http://www.myspace.com/boompam
Ja, Boom Pam sind Klasse. Die waren unlängst auf Konzertreise hier. Wobei die mit ihrem SurfRock-Klezmer-Mix schon ganz schön weit weg von dem AKP-Stil sind.
dieses lustfeindlich verklemmt verschränktarmige rumgestehe mit hochgezogener augenbraue "guck mal, da hat er sich verspielt" »):
"Here we are now. Entertain us!"
Ne, ich glaube, zu der Mucke verirrt sich diese Spezies eher selten. Mal ganz davon abgesehen, dass diese Klezmorim meistens so verteufelt gute Musiker sind, dass die sich nur gelegentlich "absichtlich" verspielen.
Im Grunde läuft es ja so ein wenig wie in der europäischen Jazz-Szene. Es gibt ein lebhaftes Interesse, aber doch nur soviel, dass sich Macher, Musiker und Multiplikatoren (und auch ein Teil des Publikums) wie in einer großen Familie mehr oder weniger alle untereinander kennen bzw. ständig kleinere und größere Projekte miteinander machen.
Deshalb kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen, warum gerade die AKP nun eine so herausgehobene Rolle in der Erneuerung der Klezmer-Szene spielen sollen. Auch die Kreuzung Klezmer/Club/Dancefloor-Musik haben sie nun wirklich nicht erfunden. 2003 hat Sophie Solomon (Ex Oi Va Voi) mit dem Rapper und Producer Socalled das vielbeachtete Album "HipHop Khasene" herausgebracht. Und die Londoner Oi Va Voi machten ganz genau mit dem Rezept Klezmer/Club ab etwa 2005 von sich reden. Dazu hieß es bereits 2004 im Rolling Stone: „Ist dies womöglich das nächste Gotan Project?"
Kurz und gut. Ich glaube, es gibt eine ziemlich vitale, untereinander bestens vernetzte "Future Klezmer"-Szene. Die Frage ist für mich eigentlich eher die, ob es einen Durchburch "von unten", sprich durch wesentlich jüngere Newcomer gibt, die nicht nur als renomierte Klasse-Musiker sondern auch als "Rollenmodelle" für ein wesentlich jüngeres - meinetwegen auch mit verschränkten Armen dastehendes - Publikum attraktiv sein können.
Ich hab' die CD inzwischen eine ganze Weile und auch ganz schön oft gehört. Ist wirklich Klasse. Neben "Vesna" und "Op Een Goppe" ist vor allem Nr. 2 ("Takaj Zhizn") mein Lieblingsstück. Darin heißt es:
"I carry on day and night despite warnings against dangers of excessive partying. So I ask my doctor for the anti-party pill, and I hope it will work"
Haha. Passt ja zum heutigen Neujahrstag.
Den gestrigen Abend habe ich allerdings seit vielen Jahren das erste mal eher ruhig zugebracht. Bei einem Klezmer-Konzert in einer Kirche. Das fand die Band auch eher ungewohnt. Ohne Tanzen und so. Die nannten sich "Bakshish Brass Band" und hießen früher "Grinsteins Mischpoche".
Die niederländischen Klezmerpunks sind zurück. Obwohl sie bereits ein halbes Dutzend Tonträger vorweisen können, gilt die Amsterdam Klezmer Band hierzulande noch immer als Geheimtipp. Mit dem aktuellen Album wird sich das hoffentlich ändern. Die Musik der Holländer ist nämlich ebenso einzigartig …
@Kukuruz («
Ich will ja nix sagen, aber wenn Euch diese Richtung zusagt, müsst ihr einfach öfter mal nach Berlin kommen. Dieses Klezmer/Punk/Ska/Balkan-Dingens läuft hier eigentlich schon seit ein paar Jahren. Mit einer ganzen Menge unterschiedlichster Bands dieser Richtung. »):
Boom Pam aus Israel waren bisher die einzigen, die ich aus der Ecke kannte (Cd geschenkt von meiner Cousine, von daher die weihnachtliche Klezmer-Revanche)
http://www.myspace.com/boompam
Ja, Boom Pam sind Klasse. Die waren unlängst auf Konzertreise hier. Wobei die mit ihrem SurfRock-Klezmer-Mix schon ganz schön weit weg von dem AKP-Stil sind.
@Olsen (« musikerpolizei-attitüde? »):
dieses lustfeindlich verklemmt verschränktarmige rumgestehe mit hochgezogener augenbraue "guck mal, da hat er sich verspielt"
@dein_boeser_Anwalt (« @Olsen (« musikerpolizei-attitüde? »):
dieses lustfeindlich verklemmt verschränktarmige rumgestehe mit hochgezogener augenbraue "guck mal, da hat er sich verspielt" »):
"Here we are now. Entertain us!"
Ne, ich glaube, zu der Mucke verirrt sich diese Spezies eher selten. Mal ganz davon abgesehen, dass diese Klezmorim meistens so verteufelt gute Musiker sind, dass die sich nur gelegentlich "absichtlich" verspielen.
Im Grunde läuft es ja so ein wenig wie in der europäischen Jazz-Szene. Es gibt ein lebhaftes Interesse, aber doch nur soviel, dass sich Macher, Musiker und Multiplikatoren (und auch ein Teil des Publikums) wie in einer großen Familie mehr oder weniger alle untereinander kennen bzw. ständig kleinere und größere Projekte miteinander machen.
Deshalb kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen, warum gerade die AKP nun eine so herausgehobene Rolle in der Erneuerung der Klezmer-Szene spielen sollen. Auch die Kreuzung Klezmer/Club/Dancefloor-Musik haben sie nun wirklich nicht erfunden. 2003 hat Sophie Solomon (Ex Oi Va Voi) mit dem Rapper und Producer Socalled das vielbeachtete Album "HipHop Khasene" herausgebracht. Und die Londoner Oi Va Voi machten ganz genau mit dem Rezept Klezmer/Club ab etwa 2005 von sich reden. Dazu hieß es bereits 2004 im Rolling Stone: „Ist dies womöglich das nächste Gotan Project?"
Kurz und gut. Ich glaube, es gibt eine ziemlich vitale, untereinander bestens vernetzte "Future Klezmer"-Szene. Die Frage ist für mich eigentlich eher die, ob es einen Durchburch "von unten", sprich durch wesentlich jüngere Newcomer gibt, die nicht nur als renomierte Klasse-Musiker sondern auch als "Rollenmodelle" für ein wesentlich jüngeres - meinetwegen auch mit verschränkten Armen dastehendes - Publikum attraktiv sein können.
oi va voi klingen anders. die pionierleistung besteht darin, die extreme geschwindigkeit aufzunehmen und dann zu remixen
Ich hab' die CD inzwischen eine ganze Weile und auch ganz schön oft gehört. Ist wirklich Klasse. Neben "Vesna" und "Op Een Goppe" ist vor allem Nr. 2 ("Takaj Zhizn") mein Lieblingsstück. Darin heißt es:
"I carry on day and night
despite warnings against dangers
of excessive partying.
So I ask my doctor for the anti-party pill,
and I hope it will work"
Haha. Passt ja zum heutigen Neujahrstag.
Den gestrigen Abend habe ich allerdings seit vielen Jahren das erste mal eher ruhig zugebracht. Bei einem Klezmer-Konzert in einer Kirche. Das fand die Band auch eher ungewohnt. Ohne Tanzen und so. Die nannten sich "Bakshish Brass Band" und hießen früher "Grinsteins Mischpoche".