laut.de-Biographie
Andrew Stockdale
Im Jahr 2006 hätte man der Band Wolfmother sicher eine rosige Zukunft vorausgesagt: Als angebliche Rettung des Rock'n'Roll überhäuften Kritiker das selbstbetitelte Debüt mit Superlativen, sogar ein Grammy für die beste Hardrock-Darbietung ist dabei. Gitarrenmusik aus den Siebzigern funktioniert im neuen Jahrtausend also doch noch. Mit Spannung erwartet man den bereits angekündigten nächsten Wurf.
Vergeblich, denn stattdessen überwirft sich das australische Trio noch vor dem zweiten Album. Chris Ross und Myles Heskett verlassen die Gruppe. Nur Sänger Andrew Stockdale bleibt zurück.
Nach einer Neubesetzung der offenen Stellen veröffentlicht er zwar nach wie vor unter dem Namen Wolfmother die zweite Platte "Cosmic Egg". Aber bald darauf wird klar: Das Projekt verkommt, ähnlich wie die Smashing Pumpkins, zu einer schier endlosen Geschichte der Ein- und Ausstiege von Mitgliedern.
Einzig Andrew Stockdale hält seine Position. Wie auch schon bei der Original-Besetzung zerbrechen die Freundschaften zwischen dem Frontmann und seinen Wegbegleitern offiziell jedes Mal an "künstlerischen Differenzen". Stockdale weist natürlich jede Schuld von sich und behauptet selbst, er sei im Umgang nicht übermäßig kompliziert.
2013 verkündet er dennoch das Ende von Wolfmother und den Beginn einer neuen Ära: In Zukunft will er Platten unter seinem eigenen Name veröffentlichen.
"Keep Moving" erscheint wenige Monate später. Musikalische Berührungspunkte zwischen Andrew Stockdale und Wolfmother existieren. Doch das Solo-Debüt strahlt eine Leichtigkeit und Lebensfreude aus, die es vorher nicht gab.
Auch, wenn er mehr als zufrieden mit seiner neuen Arbeit und der Kontakt zu den Original-Mitgliedern abgebrochen ist: Einen endgültigen Schlussstrich unter das Kapitel Wolfmother möchte der Lockenkopf nicht ziehen:
"Ich habe nie gesagt, das Wolfmother tot sind. Wir werden sehen, wie es in der Zukunft weitergeht. Momentan steht aber dieses Projekt [Andrew Stockdale] an erster Stelle."
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