laut.de-Biographie
Chris And Cosey
Wer Chris Carter und Cosey Fanni Tutti anno 1976 auf der Bühne erleben durfte, hätte sich wohl kaum vorstellen können, dass beide wenige Jahre später mit ihren Songs in die Charts kommen würden. 1976 sind beide noch in der Industrial-Band Throbbing Gristle, die mit infernalischem Lärm und schockierenden Extremperformances den britischen Blätterwald zum Rascheln bringt. Nach dem Split von Throbbing Gristle 1981 experimentieren Peter Christopherson und Genesis P. Orridge fortan unter dem Namen Psychic TV weiter, während sich Chris und Cosey dancefloor-kompatiblen Elektrosounds verschreiben, die sie zunächst auf dem eigenen CTI-Label (Creative Technolog Institute) veröffentlichen.
Als wegweisendes Elektroalbum wird heute ihr zweiter Longplayer "Trance" gefeiert, der in der Retrospektive schon vieles von dem vorweg nimmt, was zehn Jahre später als elementarer Bestandteil von Techno die Musik verändern sollte. Mit "Songs Of Love And Lust" sowie "Techno Primitive" schlagen Chris And Cosey in der Folge poppigere Töne an, bleiben ihren Wurzeln durch verschiedene Kollaborationen, u.a. mit Brian "Lustmord" Williams, aber weiterhin treu. Zudem verlieren beide ihre Solokarrieren nicht aus den Augen. Chris Carter arbeitet als Journalist, remixt und produziert im eigenen Studio und unterhält die Chris And Cosey-Webpräsenz.
Cosey Fanny Tutti ist mit ihren Kollagen und Bildern in den Galerien der Welt zu finden und hat mit dem 2002 erworbenen Abschluss in Kunstgeschichte nun auch den theoretischen Background. 1995 erfahren die frühen Vorstreiter elektronischer Tanzmusik eine Ehre der besonderen Art: führende Techno-Produzenten remixen auf "Twist" die Tracks der Altmeister und lassen sie in neuem Glanz erstrahlen.
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