laut.de-Biographie
Cio D'Or
München zählt in den 90er Jahren neben Berlin und Frankfurt zu den Zentren für elektronische Musik in Deutschland. DJ Hell startet hier seine Karriere, genauso wie Richard Bartz, der nach seinen ersten Releases als Techno-Wunderkind gepriesen wird. Sie sind die erste Generation von DJs und Produzenten aus der bayerischen Hauptstadt.
Ihnen folgen zum Ende des Jahrzehnts Tobi Neumann und Monika Kruse. Beide stehen als DJs regelmäßig im Ultraschall an den Plattentellern. Zu den Gästen von Münchens Vorzeige-Techno-Club gehört auch Cio Dorbandt.
Mit den Großen legt sie zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht auf. Das ändert sich als Tobi Neumann die Nachwuchs-DJane in einer Bar hört und zu seiner Veranstaltungsreihe Flokati einlädt. Schnell sprechen sich die außergewöhnlichen Sets von Dorbandt herum.
So dauert es nicht lange, bis Richard Bartz sie als Support-DJ mit auf Tournee durch die europäischen Clubs nimmt. Auch in München sind ihre Sets gefragter denn je. Cio D'or tritt eine Residency im Ultraschall an. Zudem veranstaltet sie weiterhin ihre eigenen Events.
Mit der Zeit rückt das DJing ein wenig in den Hintergrund. Der Wunsch, eigene Tracks zu produzieren dominiert ihre Musikerlaufbahn. So entstehen intensive Beziehungen zur Kölner Technoszene. Der Wechsel des Wohnsitzes von München nach Köln ist die logische Folge.
Das erste Release von Cio D'Or, die Maxi "Hokus Pokus", erscheint 2004 auf Marcel Janovskys und René Breitbarths Label Treibstoff. Bis zur nächsten Veröffentlichung vergehen zwei Jahre. 2006 erscheinen gleich zwei Maxis, eine auf Treibstoff, die andere auf Karmarouge, das dank den Tracks von Gabriel Ananda zur festen Größe in Technokreisen aufsteigt.
Für Cio D'Or kommt diese Entwicklung aber zu spät, da Karmarouge wenig später den Betrieb einstellt. Der hoffnungsvolle Beginn auf dem Kölner Imprint erfährt keine Fortsetzung. Erst 2009 findet sie mit dem Münchner Prologue Records das passende Label zur Veröffentlichung ihrer Debütalbums "Die Faser", einem dubbig-dunklen Technoalbum.
Cio D'Ors Vorliebe für die Musik von Pink Floyd tritt hier stärker zutage als bei ihren anderen Releases, genauso die Leidenschaft für intensives Klangdesign und Found-Sounds.
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