laut.de-Biographie
Die Aeronauten
Die Aeronauten sind Oliver Maurmann, alias Olifr M. GUZ (Gesang, Gitarre, Harmonium, Orgel, Bass), Roman Bergamin "Motte" (Gesang, Trompete, Posaune, Gitarre), Matthias Hipp (Gesang, Orgel, Bass, Klavier, Cembalo), Samuel (Gesang, Gitarre, Bass), Roger (Gesang, Saxophon, Klarinette, Orgel) und Dany (Gesang, Schlagzeug). Die Bandgeschichte beginnt 1984. GUZ wohnt noch in Romanshorn und lernt Matthias Hipp, Spitzname: Hipp, kennen. Gemeinsam machen sie mit Vierspurgerät und einigem weiteren musikalischen Krimskrams Musik. Mit ihrem Kumpel Bruno gründen sie die Band Freds Freunde und als sie, wie GUZ erzählt, "landauf, landab gesehen und gehört wurden", lösen sie sich auf.
Gemeinsam mit den drei Studenten Raf, Roman und Guido stampfen GUZ und Hipp 1991 eine neue Band aus dem Boden. Da sich der Name AVRO 504K (ein Doppeldecker von Alliot Vernon Roe 1918) zwar cool schreibt, sich jedoch wie eine "afrikanische Physikerband" anhört, einigen sich die Musiker auf die Aeronauten.
Am 15. September 1991 absolvieren die fünf Punkjazzer ihren ersten Auftritt als Vorband von Chrysanthemums in Basel. Da Hipps Schwester der Song "So Doof" recht gut gefällt, nimmt die Combo eine Kassette auf und sie verkaufen das gute Stück ganze 300 Mal.
Für ihre erste CD fährt GUZ nach Hamburg, um bei Chris von Rautenkranz (Blumfeld) im Soundgarden abzumischen. Das große Indie-Label L'Age D’Or (Tocotronic, Superpunk, The Robocop Kraus) befand sich zu dieser Zeit "im Keller des Soundgardens zwischen schimmeligen Müllhaufen und miefenden Alt-Socken-Lagern." Vor lauter Aufregung vergisst GUZ auf der Heimfahrt die Masterbänder im Zug. Das Debüt "Gegen Alles" findet dennoch den Weg in die Plattenläden.
Raf verlässt die Band und für ihn steigt GUZ' Schwager und Skateboard-Pionier Maz aus Winterthur in die Band ein. Auch Guido steigt aus und zieht Familie und Studium dem musikalischen Treiben vor. Es folgt Pierroz, "ein Jazz-spielender Exzentriker". 1997 ziehen die Musiker mit ihrer zweiten Scheibe "Jetzt Musik!" gemeinsam mit ihren Label-Kollegen Tocotronic durch die deutschen Lande.
1998 bringt die Combo ihr drittes Werk "Honolulu" über L'Age D’Or auf den Markt. Eigentlich haben sie vor, das gute Stück zusammen mit John McEntire (The Sea and Cake/Tortoise) aufzunehmen, doch leider kommt die Zusammenarbeit nicht zu Stande und sie produzieren "Honolulu" in Hamburg.
Dem großen Indie-Platten-Label fehlt ein richtig großer Hit und so besinnen sich die Schweizer zu ihren Wurzeln und spielen "Boheme Pas De Probleme" bei Make Up/RecRec ein. Dann ist es länger still um die Band. 2006 veröffentlichen sie das Best-Of "Zu Gut Für Diese Welt" und im September gleichen Jahres folgt "Hier: Die Aeronauten".
Nach vier Jahren melden sich die Aeronauten wieder an der Oberfläche zurück. Oder am Boden der vertonten Tatsachen. Die Soul-Punks aus der Schweiz veröffentlichen im Februar 2010 ihren Langspieler "Hallo Leidenschaft". Die Scheibe dreht sich mit gewohnt tiefsinnigen Texten, von denen GUZ einen auf Schweizerdeutsch besingt. Satirische Seitenblicke auf die Wirtschaft und das Punk-Cover der Lurkers verleihen der Platte den bekannten Schweizer Charme.
2012 erscheint "Too Big To Fail" und 2015 das letzte Studioalbum "Heinz". Auch 24 Jahre nach ihrer Gründung lebt die Gruppe noch nach den alten Idealen und nimmt daher eine Disco-Platte auf, um Erwartungshaltungen zu torpedieren. Selbst eine Querflöte findet erstmals Platz auf einem Aeronauten-Album. Völlig überraschend erreicht die Fans Anfang 2020 die Nachricht vom Tod des Sängers. GUZ starb am 19. Januar im Züricher Krankenhaus an einem Herzinfarkt. Er wartete bereits mehrere Jahre auf ein Spenderherz. Ende 2019 spielten die Aeronauten noch vereinzelte Konzerte in der Schweiz.
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