laut.de-Biographie
Die Art
Die Band Die Art gründet sich 1986 in Leipzig aus der Vorgängerband Die Zucht. und zählt zu den sogenannten Anderen Bands, eine Gruppe alternativer meist subversiver Musiker, die die Wende in der DDR in musikalischer Hinsicht systemkritisch prägten.
Charakteristisch für Die Art ist die düstere melancholische Lyrik gepaart mit einer stilistischen Mixtur aus Punk- und New Wave-Sound, mit Gothicrock und Pop. Die Texte variieren zwischen englisch (vorwiegend auf den ersten Alben) und deutsch (auf späteren Alben).
Holger 'Makarios' Oley (Gesang), Christoph Heinemann (Bass), Thomas Gumprecht (Gitarre) und Thomas Stephan (Schlagzeug) sind die Musiker, die zu Beginn als Die Art formieren.
Zu Zeiten der DDR hat Die Art systembedingt keinerlei Möglichkeit, eigene Alben zu produzieren und zu veröffentlichen. Entsprechend bringen sie bis 1989 vier Tapes in Eigenproduktion heraus, von welchen "Dry" das bekannteste und meistverkaufte Underground-Tape der DDR ist.
Ein früher – und wegen der systemkritischen Attitüde überraschender – Karrierehöhepunkt ist der Auftritt beim letzten FDJ-Pfingsttreffen 1989 vor 10.000 Zuschauern.
Nach der Wende erscheint 1990 das Debütalbum "Fear", das auch kommerziell ganz beachtlich abschneiden kann. 1995 kommt das erste rein deutschsprachige Album "Das Schiff" heraus; eine Neuaufnahme der wichtigsten deutschen Tracks aus den Jahren vor der Wende. Die Scheibe kommt bei Kritikern und Publikum gleichermaßen gut an und trägt dazu bei, zahlreiche Hörer in den alten Bundesländern hinzuzugewinnen.
Aufgrund von internen Querelen und Streitigkeiten in den darauf folgenden Jahren verschlechtert sich das Verhältnis der Bandmitglieder untereinander so sehr, dass es auf der Tour 2001 zum totalen Zerwürfnis kommt. Am 22. Dezember 2001 nach ihrem Konzert in der Moritzbastei in Leipzig verkündet Makarios die Auflösung.
Als Nachfolgeprojekt gründen Makarios, Thomas Gumprecht, und Conrad Hoffmann die Band Wissmut. Unter diesem Namen veröffentlichen sie in den nächsten Jahren mehrere CDs, die sich stilistisch nicht besonders vom klassischen Die Art-Output unterscheiden.
Nach dem Ausräumen diverser Konflikte und ohne den ursprünglichen Schlagzeuger Tom Stephan erklären Die Art im Februar 2007 ihre Rückkehr. Das folgende wieder rein deutsche Album "Alles Was Dein Herz Begehrt" erscheint im Oktober desselben Jahres.
Nach mehreren erfolgreichen Konzerten bringt Die Art 2008 bei ihrem Stammlabel Rough Trade das Album "Funeral Entertainment" heraus. Dieses enthält sechs neue Songs und eine Neueinspielung des 1991 entstandenen, aber unveröffentlichten, Songs "Pale". Man wendet sich erstmals seit 16 Jahren wieder komplett der englischen Sprache zu. Das Werk bündelt in außergewöhnlicher Hinsicht alle kompositorischen Stärken der Band und vereint Punk, Wavegoth, Artrock und poppige Melodien zu einem eigenständigen Genre, das die Mitglieder selbst gerne zutreffend als Brachialpop bezeichnen.
Diese gewonnene Eigenständigkeit folgt aus der konsequenten musikalischen Philosophie von Die Art: Es geht uns heute wie damals überhaupt nicht darum, gefällig zu sein, irgendeiner Szene zu dienen. Wir machen unser Ding!
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